Als ich das nächste mal aufwache, liegt das daran, daß das Motorengeräusch abgenommen hat. Ich öffne die Jalousie einen Spalt und schaue hinaus. Am Horizont sieht man bereits Land. Schnell bin ich aus dem Bett, stelle rasch meine Videoausrüstung zusammen und haste zum Bug des Schiffes.
 Draußen   geht gerade die Sonne auf, das Meer ist zwar vom starken Wind   gekräuselt, aber vom Sturm letzte Nacht ist nichts mehr zu   spüren. Diesmal möchte ich die Venedigdurchquerung hier   vorne erleben.
Draußen   geht gerade die Sonne auf, das Meer ist zwar vom starken Wind   gekräuselt, aber vom Sturm letzte Nacht ist nichts mehr zu   spüren. Diesmal möchte ich die Venedigdurchquerung hier   vorne erleben. 
 Die Kamera genau in Schiffsmitte   aufgebaut, warte ich darauf, daß wir Venedig erreichen. Der   starke und relativ kalte Wind bläst mir fast die Kamera um aber   kein Wind der Welt wird mich hier vertreiben können, wenn wir im   Sonnenaufgang durch die Lagunenstadt fahren. Allein dieses Erlebnis   ist es wert, nicht ab Ancona, sondern ab Venedig nach Griechenland   überzusetzen.
Die Kamera genau in Schiffsmitte   aufgebaut, warte ich darauf, daß wir Venedig erreichen. Der   starke und relativ kalte Wind bläst mir fast die Kamera um aber   kein Wind der Welt wird mich hier vertreiben können, wenn wir im   Sonnenaufgang durch die Lagunenstadt fahren. Allein dieses Erlebnis   ist es wert, nicht ab Ancona, sondern ab Venedig nach Griechenland   überzusetzen.
Nachdem wir bereits angelegt haben, das Wohnmobil ist bereits vom Stromnetz getrennt worden und reisefertig aufgeräumt, rennt ein griechisches Besatzungsmitglied über das Campingdeck und ruft, alle sollen zu Paßkontrolle kommen. Das kann jedoch nicht sein, denn diese Kontrolle wurde bereits in Patras am Hafen durchgeführt. Und doch sehe ich Menschen mit den Pässen in der Hand Richtung Rezeption gehen. Ich frage unseren Womo-Nachbarn und der bestätigt mir: wir müssen tatsächlich alle nochmals zur Paßkontolle. Obwohl ich das für einen schlechten Witz oder einen Schildbürgerstreich halte, nehme ich unsere Pässe und gehe Richtung Rezeption.
 Mittlerweile ist es 8 Uhr und eigentlich   müßten wir das Schiff bereits verlassen haben. Als ich in   den Treppenbereich des Schiffes erreiche, stehen hier alle Personen   versammelt, die während der Überfahrt an Bord waren. Jeder   ist verärgert und alle schimpfen zu recht über die   italienische Bürokratie. Irgendwann kommt ein kleines,   bläßliches, uniformiertes Männchen daher, setzt sich   an einen Tisch, nimmt seine Schirmmütze ab, legt sie   säuberlich in den geöffneten Aktenkoffer, dem er dafür   einen Stempel entnimmt. Abgesehen von dem Stempel ist der Aktenkoffer   leer.
Mittlerweile ist es 8 Uhr und eigentlich   müßten wir das Schiff bereits verlassen haben. Als ich in   den Treppenbereich des Schiffes erreiche, stehen hier alle Personen   versammelt, die während der Überfahrt an Bord waren. Jeder   ist verärgert und alle schimpfen zu recht über die   italienische Bürokratie. Irgendwann kommt ein kleines,   bläßliches, uniformiertes Männchen daher, setzt sich   an einen Tisch, nimmt seine Schirmmütze ab, legt sie   säuberlich in den geöffneten Aktenkoffer, dem er dafür   einen Stempel entnimmt. Abgesehen von dem Stempel ist der Aktenkoffer   leer. 
 In aller Ruhe und vor Arroganz strotzend   beginnt er, weiße Bordkarten zu stempeln, die ihm die   Passagiere hinhalten. Die ganze Situation ist genauso witzig, wie   sinnlos. Es könnte sich um eine Persiflage auf das italienische   Staatswesen handeln, wenn es nicht Realität wäre. Das   Männchen in seiner unendlichen Wichtigkeit stempelt alles, was   ihm vorgehalten wird. Er schaut nicht nach den Pässen, er   stempelt nur.
In aller Ruhe und vor Arroganz strotzend   beginnt er, weiße Bordkarten zu stempeln, die ihm die   Passagiere hinhalten. Die ganze Situation ist genauso witzig, wie   sinnlos. Es könnte sich um eine Persiflage auf das italienische   Staatswesen handeln, wenn es nicht Realität wäre. Das   Männchen in seiner unendlichen Wichtigkeit stempelt alles, was   ihm vorgehalten wird. Er schaut nicht nach den Pässen, er   stempelt nur. 
 Als ich endlich an der Reihe bin,   hält mir ein Crewmitglied, das für das kleine Italienerchen   den Verkehr regelt (und wahrscheinlich auch dafür zuständig   ist, daß ihn niemand über Bord wirft) eine Bordkarte hin.   Ich entgegne, ich bräuchte vier, da drückt er mir sieben   Stück in die Hand. Das alles ist sowieso nur ein Witz, deswegen   sage ich nichts, sondern halte, als ich dran bin, dem Männchen   die sieben Bordkarten hin. Obwohl ich nur zwei Pässe in der Hand   halte, stempelt mit diese italienische Amtsperson sieben Bordkarten.   Ich bin begeistert. Besonders freut mich später, daß kein   Mensch mehr diese gestempelten Bordkarten oder unsere Ausweise sehen   will, als wir, eine Stunde später als erwartet, endlich von Bord   sind. Wir verlassen unkontrolliert den Hafen. Gott bewahre Europa vor   den italienischen Einwanderungsschutzmaßnahmen! Ich bin davon   überzeugt, daß es sich bei der Stempelaktion entweder um   eine Amtsanmaßung oder eine Provokation gehandelt haben   muß.
Als ich endlich an der Reihe bin,   hält mir ein Crewmitglied, das für das kleine Italienerchen   den Verkehr regelt (und wahrscheinlich auch dafür zuständig   ist, daß ihn niemand über Bord wirft) eine Bordkarte hin.   Ich entgegne, ich bräuchte vier, da drückt er mir sieben   Stück in die Hand. Das alles ist sowieso nur ein Witz, deswegen   sage ich nichts, sondern halte, als ich dran bin, dem Männchen   die sieben Bordkarten hin. Obwohl ich nur zwei Pässe in der Hand   halte, stempelt mit diese italienische Amtsperson sieben Bordkarten.   Ich bin begeistert. Besonders freut mich später, daß kein   Mensch mehr diese gestempelten Bordkarten oder unsere Ausweise sehen   will, als wir, eine Stunde später als erwartet, endlich von Bord   sind. Wir verlassen unkontrolliert den Hafen. Gott bewahre Europa vor   den italienischen Einwanderungsschutzmaßnahmen! Ich bin davon   überzeugt, daß es sich bei der Stempelaktion entweder um   eine Amtsanmaßung oder eine Provokation gehandelt haben   muß.
 Für die restliche Heimfahrt haben wir   noch drei Tage Zeit, deshalb lassen wir es gemütlich angehen und   verlassen Venedig nicht über die Autobahn, sondern auf einer   Nationalstraße Richtung Südtirol. Wir genießen die   Fahrt durch die schöne Landschaft. Da der Brenner aufgrund einer   Demonstration (doofe Touristen!) zur Zeit blockiert ist, wählen   wir die Route über den Jaufenpaß und das Timmelsjoch. Als   wir den Jaufenpaß erreichen, ist es bereits später   Nachmittag. Wir beschießen, am Fuß des Passes zu   übernachten und die Überquerung der Pässe erst am   nächsten Tag anzugehen.
Für die restliche Heimfahrt haben wir   noch drei Tage Zeit, deshalb lassen wir es gemütlich angehen und   verlassen Venedig nicht über die Autobahn, sondern auf einer   Nationalstraße Richtung Südtirol. Wir genießen die   Fahrt durch die schöne Landschaft. Da der Brenner aufgrund einer   Demonstration (doofe Touristen!) zur Zeit blockiert ist, wählen   wir die Route über den Jaufenpaß und das Timmelsjoch. Als   wir den Jaufenpaß erreichen, ist es bereits später   Nachmittag. Wir beschießen, am Fuß des Passes zu   übernachten und die Überquerung der Pässe erst am   nächsten Tag anzugehen.
