Heute morgen stellt sich für uns die Frage, wie unser Urlaub weiter gehen soll. Am heutigen Gründonnerstag beginnt der Urlaub der Ertls, die über Ostern in Südtirol fliegen gehen wollen. Eigentlich haben wir vor, uns mit ihnen zu treffen. Ein Anruf im Fährbüro in Olbia bestätigt uns, dass auf der heutigen Nachtfähre ab 19:30 Uhr noch Plätze frei sind.
Andererseits fällt es uns schwer, unsere Freunde alleine weiter fahren zu lassen, zumal es jetzt so aussieht, als hätte sich das Wetter in einer stabilen Schönwetterlage stabilisiert. Als Helmut mit dem Vorschlag kommt, einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung mit dem Roller zu besuchen und auch Annemarie ihren Wunsch nach einem Strandtag in der Sonne zum Ausdruck bringt, sind die Würfel gefallen: heute fahren wir noch nicht zurück aufs Festland. Statt dessen machen sich Uwe uns Ulrike, Helmut und Angelika und ich auf den Weg ins Landesinnere.
Ein Roller ist das ideale Transportmittel auf sardischen Strassen
Unsere Route führt über Sorso, Ósilo und Ploaghe zur Chiesa Abbazia Di Saccargia. Das besondere an dieser Kirche aus dem 12. Jahrhundert nach Chr. ist die interessante Bauweise aus verschiedenen Gesteinsarten. Zum Einen besteht die Kirche aus dunklem vulkanischen Gestein, zum anderen aus fast weißem Sandstein aus der Umgebung.
Danach machen wir uns auf den Weg über Florinas zum auf der archäologischen Karte verzeichneten Tomba Ipogeica Di Campu Lontanu. Diese altertümliche Grabstätte wurde aus einem Findling gehauen. Sie zu finden ist nicht so einfach und erfordert einen holprigen Überlandritt auf einem schlechten Feldweg und einen ausgedehnten Spaziergang.
Tomba Ipogeica Di Campu Lontanu
Das dritte Ziel an diesem Tag ist die Opferstätte Altare Preistorico Di Monte Accodi. Auf der Karte sieht das Heiligtum wie ein Tafelberg aus. Als wir nach längerer Fahrt am späten Nachmittag dort ankommen, stellen wir ernüchtert fest, dass es sich dabei um eine wenig beeindruckende Aufschichtung von Steinen handelt. Außerdem steht am Eingangstor etwas von 6.000 Lire Eintritt. Trotzdem machen wir uns auf den Fußmarsch ins Innere des Heiligtums, wo uns eine junge Sardin auf reinem italienisch zu erklären versucht, dass das Betreten des Steinhaufens 4.000 Lire koste, während man umsonst außen herum gehen könne. Wir entscheiden uns für die preiswertere zweite Alternative.
Wir wandern also einmal um die Opferstätte herum und machen uns dann auf den weg zurück zu unseren Wohnmobilen und den Resten der dort auf uns wartenden Familien.
Der heutige Abend findet an Bord der Heidrich'schen Landjacht statt. Seit der Rotweinvergiftung vor zwei Tagen, die übrigens allen Beteiligten zu schaffen machte, halte ich mich mit dem Konsum etwas zurück und trinke abwechselnd Mal einen Schluck Rotwein, dann wieder einen Becker Cola.