Heute ist es sehr windig. Mal scheint die Sonne, mal ziehen graue Wolken über uns hinweg. Sepp und Christian kann das trotzdem nicht davon abhalten, in den See zu springen.
Es ist ein fauler Tag, über den es nicht viel zu erzählen gibt. Den Vormittag vertrödeln wir mit verschiedenen Tätigkeiten, quatschen und lesen.
Zum Mittagessen grillen wir zusammen mit Sepp, Claudia und Christian. Später fahren Sarah und ich nach Mragowo zum Einkaufen. Ich schaue auch kurz bei der Bibliothek vorbei, um, wenn möglich, meine letzten Berichtstage ins Internet zu stellen. Aber, wie erwartet, hat die Bibliothek Samstags und Sonntags geschlossen. Natürlich besuchen wir auch unsere Lieblingseisdiele und genehmigen uns wieder eine Riesenportion leckeres italienisches Eis.
Am Abend richte ich die SAT-Schüssel aus. Ich möchte wieder einmal Nachrichten sehen. Ausgerechnet heute bringt die Tagesschau einen Bericht über die Brandkatastrophe in Griechenland. Es sieht sehr schlimm aus. Laut dem Bericht gibt es bereits über 50 Tote: Menschen, die dem Feuer nicht mehr entkommen konnten. Besonders betroffen sei die Westküste der Peloponnes. Die Ortschaft Zacharo wird namentlich erwähnt. Zacharo ist einer unserer Lieblingsorte an der Westküste. Bei Zacharo liegt der Lake Kaiafas, wo es die Wasserschildkröten gibt. Nicht weit davon entfernt ist der Pinienwald von Elea. Was passiert, wenn dieser Wald in Flammen aufgeht, mag ich mir überhaupt nicht vorstellen. Dort stehen jedes Jahr viele Urlauber. Hoffentlich konnten alle rechtzeitig flüchten.
Wir sind tief erschüttert. Im Fernsehen werden Bilder von verzweifelten Menschen und ausgebrannten Autos gezeigt. In der Sendung Tagesthemen um 22:30 Uhr soll es nochmals einen Bericht geben. Wir stellen uns den Wecker und schauen auch diese Sendung an.
Jetzt sind wir drei Wochen unterwegs. Ausgerechnet heute, wo wir ausnahmsweise wieder den Fernseher einschalten, wird ein Bericht gezeigt, der unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Es war doch gut, dieses Jahr nicht nach Griechenland zu fahren. Auch, wenn wir es hin und wieder ein wenig bedauert haben.