Fazit

Es war ein sehr schöner Urlaub. Annemarie und ich sind froh, dass wir diese Reise unternommen haben, auch wenn Annemarie am Anfang sehr skeptisch war. Die Türken sind sehr gastfreundlich. Viel mehr, als wir uns das anfangs vorstellen konnten.

Wir sind uns sicher, dass dies nicht unsere letzte Reise in die Türkei war. Wir haben lange nicht alles besucht, was auf unserer Planung stand. Aber das ist egal. Man braucht fürs nächste Mal auch noch Ziele. Vielleicht kommen wir nächstes Frühjahr schon wieder, dann mit eher kulturellen Zielen. Für uns absolut untypisch war auf dieser Reise, dass wir oft so lange auf einem Platz geblieben sind.

Eben falls untypisch für uns ist die Tatsache, dass wir meistens einen Campingplatz aufgesucht haben. Das liegt zum Einen daran, dass es kaum Plätze gibt, auf denen man frei stehen könnte – jedenfalls an der Küste. Im Innenland wird es keine Campingplätze geben. Falls wir also im Frühjahr wieder kommen sollten, wird es ganz anders sein. Zum Anderen wollten wir auf den Komfort, den ein Campingplatz bietet, diesmal nicht verzichten. Viele der Plätze, auf denen wir standen, waren keine Campingplätze nach europäischem Standard. Wir hatten meist das Gefühl frei zu stehen. Manchmal, wie zum Beispiel in Kaş waren die Plätze so klein, dass wir die einzigen Gäste waren. Auf einen Stromanschluss haben wir meistens verzichtet. Unsere Solaranlage versorgt uns ausreichend. Die Kosten pro Tag waren sehr günstig. Das Argument, mit frei Stehen Geld sparen zu können, gilt bei den Campingplatzpreisen in der Türkei nicht.

Wir haben sehr wenige Wohnmobile angetroffen. Die meisten der Wohnmobile mit deutschen Kennzeichen, zu denen wir Kontakt hatten, gehörten Türken, die in Deutschland leben. Die Türkei ist kein Wohnmobilland, wie zum Beispiel Griechenland. Für mich persönlich macht dieser Umstand aber die Türkei besonders attraktiv. In einem großen Pulk Wohnmobile fühle ich mich nicht so wohl. Ich lerne zwar auch gerne Leute im Urlaub kennen, aber das können durchaus Einheimische sein. Vielleicht gäbe es mehr Campingplätze in der Türkei, wenn es mehr Wohnmobilisten mit diesem Reiseziel gäbe. Mit der augenblicklichen Infrastruktur verträgt die Türkei nicht viel mehr Wohnmobile, als dort in der Hauptsaison unterwegs sind. Vielleicht ist die Türkei tatsächlich ein Geheimtip für Wohnmobilisten?

Ölüdeniz ist ein Paradies für Flieger. Hier fühlte ich mich nach kurzer Zeit so zu Hause, dass wir auf dieser Reise ein zweites Mal hier her fuhren und noch einmal für über eine Woche hängen blieben. Meine schönsten Flüge bisher habe ich am Babadağ gehabt. Ich könnte mir vorstellen, zwischendurch mal eine Woche her zu fliegen. Für einen Urlaub, der sowohl der Familie, als auch dem Gleitschirm fliegenden Familienvater gerecht wird, ist Ölüdeniz ideal. Vielleicht können wir unsere Freunde, die Ertls davon überzeugen, nächstes Jahr mit uns zusammen in die Türkei zu kommen. Gerhard würde dieses Fluggebiet bestimmt ebenso lieben, wie ich.

Für eine Rundreise entlang der Küste ist die Türkei nicht so sehr geeignet, jedenfalls nicht überall. Oft muss man die gleiche Strecke zurück fahren, über die man eine Ortschaft an der Küste erreicht hat, weil es nur eine einzige Strasse gibt. Nur um nachzuschauen, ob einem eine Ortschaft gefällt, sind die Entfernungen zum Teil einfach zu groß. Aus diesem Grund haben wir beispielsweise Ören ausfallen lassen. Eine Strecke wären 40 Kilometer gewesen, die wir wieder zurück gemusst hätten, falls es unten keinen Campingplatz gegeben hätte oder uns die Ecke aus einem anderen Grund nicht gefallen hätte. Den Besuch von Ören werden wir aber wahrscheinlich eines Tages nachholen, denn auch Ören soll ein schönes Fluggebiet haben.

Die Strassen sind alles andere als angenehm zu fahren. Die Türken teeren ihre Strassen nicht so, wir wir es von Deutschland gewöhnt sind. Sie bringen flüssigen Teer aus und verteilen Schotter darüber. Die kleinen Steine werden in den Teer gepresst und fest gehalten. Durch die Hitze wird der Teer immer wieder weich und walzt sich zur Seite. Die Autobahnnetz ist kaum ausgebaut, die Autobahnen sind aber sehr gut. Sie kosten zwar Maut, die aber ihr Geld alle Mal wert ist.

Die Türkei ist doppelt so groß wie Deutschland. Dementsprechend größer sind auch die Distanzen. Für die Bewältigung der Entfernungen sollte man ausreichend Zeit einplanen. Vor allem sollte man berücksichtigen, dass die Türkei extrem bergig ist. Oft führt die Strecke über Pässe und ist sehr kurvig. Man kommt also nur sehr langsam vorwärts. Autobahnen gibt es nur in den Ballungsgebieten.

Vor unserer Reise wurden wir vor dem Fahrstil der Türken gewarnt. Ich muss allerdings sagen, dass er lange nicht so schlimm ist, wie uns erzählt wurde. Ich habe den Fahrstil im Gegenteil als sehr rücksichtsvoll empfunden. Kein Vergleich zu dem, was wir in Süditalien oder Sizilien erlebt haben.

Wir haben die Türkei lieben gelernt. Diese Reise hat mir persönlich so viel vom Lebenstil der Türken vermittelt, dass ich jetzt auch die Türken bei uns in Deutschland besser verstehen werde.