Um 8 Uhr rollen sie uns im Hafen entgegen: erst das Wohnmobil von Breidenbachs, dann das von Grundhöfers, und zuletzt das von Heidrichs. Schlechtes Wetter haben sie mitgebracht: heute regnet es bereits morgens. Der Himmel ist grau und es sieht nicht nach Besserung aus. Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung fahren wir zum Frühstücken an den Golfo Aranci. Nach zwei Wochen Einsamkeit ist die komplette Griechenlandmannschaft vom letzten Jahr wieder versammelt.
Wieder versammelt: Die Gesellschaft der Griechenlandreise 1999
Am Strand des Golfo Aranci bauen wir fachmännisch die erste Wagenburg im Jahr 2000. Die Sarden werden sich denken: jetzt geht es wieder los mit den Wohnmobilen.
Unsere fast perfekte Wagenburg
Leider regnet es die ganze Zeit. Nach dem Frühstück brechen wir nach Archzachena auf. Ich möchte gerne den Megaron Tempel Malchittu besuchen, den wir auf unserem ersten Besuch vor zwei Wochen ausgelassen haben. Auf dem Parkplatz der Nuraghe Albucciu stellen wir die Womos ab und ziehen uns regendicht an. Alle wollen den Tempel besichtigen, obwohl es ein längerer Fußmarsch dorthin sein soll.
Besichtigungstour im Regen
Und so stapfen wir durch den strömenden Regen und machen Witze darüber, dass zu Hause keiner erfahren darf, dass wir extra nach Sardinien fahren, um im Regen spazieren zu gehen.
Megaron Tempel Malchittu
Der Tempel selbst ist kein großes Erlebnis. Megaron Tempel sind rechteckige Gebäude. Was beeindruckt, ist das hohe Alter der Reste, die noch zu sehen sind.
Die Breidis möchten das Gigantengrab Su Vecciu besichtigen, bei dem wir schon vor zwei Wochen waren. Als gemeinsamen Übernachtungsplatz haben wir uns Porto Pollo ausgesucht. Annemarie und ich fahren direkt dorthin, während Breidis, Heidrichs und Grundhöfers Ihr nächstes Ziel ansteuern. In Porto Pollo lade ich den Roller ab und mache mich auf den Weg zum Cappo d' Orso. Besuchenswert ist das Kap wegen der Felsen, die in skurrilen Formationen aufgetürmt sind. Mit etwas Phantasie kann man alle möglichen Tiere in den Felsen erkennen.
Überragt wird das Felsmassiv vom riesigen Bären. Das ist ein gigantischer Fels, der leicht als ins Tal hinab blickender Bär identifiziert werden kann. Übrigens hat es doch aufgehört, zu regnen. Dafür stürmt es derartig, dass man aufpassen muß, dass es einen nicht von den Felsen weht.
Irgendwann, während ich zwischen den Felsen herumsteige, sehe ich die drei Wohnmobile anrollen. Die Besichtigung von Coddu Vecciu is abgeschlossen, und die ganzer Mannschaft steigt jetzt ebenfalls die Felsen hinauf. Für die Kinder ist es ein Abenteuer der besonderen Art, zwischen den Steinen herumsteigen zu dürfen.
Der Abend endet, nachdem ich alle zum Schlafplatz bei Poro Pollo gelotst habe, harmonisch im Wohnmobil der Heidrichs.