Ja, es war nicht besonders klug, sich direkt in das Hafengelände von Killini zu stellen. Das Schiff macht einen monotonen Lärm, der die Kinder bereits um 5:30 Uhr weckt und zur Randale anstiftet. Die Nacht ist für uns jedenfalls um 6:30 vorbei.
Die Schalter des Fährbüros haben noch geschlossen. Wir besorgen uns ein frisches Brot und stellen uns außerhalb des Hafengeländes neben einen großen Sandstrand, um zu frühstücken. Von unserem Standplatz aus können wir sehen, wenn das Fährbüro öffnet. Um 9 Uhr ist es so weit. Ich bekomme unser Ticket ohne Probleme und ohne eine Drachme bezahlen zu müssen. Unser Schiff sei die Ionion Sun, die bereits im Hafen liegt, wird mir mitgeteilt. Um 10:30 Uhr sollen wir zum Einschiffen dort sein. Zeit genug, noch mal ins Meer zu hüpfen und anschließend zu duschen. Es gibt hier Strandduschen direkt am Meer.
Frisch gewaschen klettern wir pünktlich um 10:30 in unser fahrbares Ferienhaus und rollen zum Schiff. Man kontrolliert unsere Papiere und weist uns rückwärts in den Schiffsbauch ein. Es sind nicht viele Autos an Bord, vielleicht fünf, einschließlich unserem. Die Ionion Sun ist ein relativ großes Schiff und so kommen wir in den Genuß, ein ganzes Deck für uns allein zu haben.
Die Überfahrt dauert zweieinhalb Stunden. Zu lange für unseren kleinen Mann. Er schläft in Mamas Armen ein und verpennt die ganze Überfahrt. Aber auch Sarah wird es langweilig und sie ist nur mit einer Packung Kekse aus der Bordbar zu besänftigen. Dabei dachten wir, wir würden den Kleinen mit der Schiffahrt etwas Besonderes bieten.
In Argostoli angekommen, verlassen wir die Stadt in nördlicher Richtung. Da wir aber keine Karte von Kefalonia haben, und uns nicht unbedingt zu weit in die falsche Richtung bewegen möchten, bleiben wir am Stadtrand in Ufernähe stehen und ich lade den Roller ab. Mit diesem Fortbewegungsmittel ist man in der Stadt wendiger. Ich fahre einkaufen: Lebensmittel und eine Karte der Insel. Zurück am Wohnmobil bekomme ich etwas zu essen. Da der Rest der Familie träge in den Betten herum lümmelt und keine Lust zum Weiterfahren zeigt, nutze ich anschließend die Gunst der Stunde und schwinge mich nochmals auf den Roller um die Umgebung von Argostoli zu erkunden.
Die Ortschaft Argostoli wird vom Hafen geprägt, in dessen Verlauf sich alles Leben abzuspielen scheint. Die Strände der Umgebung sind sehr seicht und nicht besonders einladend. Seegras, Algen und Felsen sind die hauptsächlichen Uferbestandteile.
Zurück am Wohnmobil, lade ich den Roller wieder auf und wir umrunden in gemütlicher Fahrt den Golf von Argostoli.
Auf der Suche nach einem Strand, an dem wir noch mal ins Wasser springen können, landen wir in Lepeda, wenige Kilometer hinter Lixouri. Hier finde ich bei einer Erkundungsfahrt mit dem Roller einen Strand mit Süßwasserdusche, der allerdings mit dem Wohnmobil nicht zu erreichen ist. Zu viert kutschieren wir mit unserem Familienroller hin. Das Wohnmobil lassen wir am Ortsrand von Lixouri stehen.
Wir baden alle zusammen und duschen hinterher ausgiebig. Anschließend geht es auf dem Roller zurück zum Wohnmobil und mit diesem weiter in Richtung Kounopetra. Dort soll, laut 'Schulz' eine Taverne sein, an der man gut essen, baden und übernachten kann.
Wir finden die Taverne auf Anhieb und genießen ein gutes aber nicht ganz billiges Abendessen. Als wir bezahlen, bietet uns die Wirtin mit einem Fingerzeig auf das Wohnmobil von sich aus an, auf ihrem Gelände zu übernachten. Angesichts der einsetzenden Dämmerung nehmen wir das Angebot gerne an.