Mit dem Einbruch der Dunkelheit nimmt auch eine Disco am Strand ihren Betrieb auf. Das Etablissement befindet sich in einger Entfernung von uns. Ich hatte es gestern gesehen, aber den Abstand zu unserem Übernachtungsplatz als ausreichend eingeschätzt. Eine Fehleinschätzung, wie sich jetzt herausstellt. Als der Wind dreht, wird das rhytmische Stampfen des Basses noch lauter. Während ich im Bett liege und zu schlafen versuche, analysiere ich im Unterbewusstsein den Lärm und komme zum Schluß, dass das, was in derartigen Discos gespielt wird, mit Musik nicht mehr viel gemein hat. Rhytmus scheint der einzige Bestandteil dieser „Musik“ zu sein. Schlimmer noch, als der Tanzlärm sind aber die halbstarken Auto- und Motorradfahrer, die auf der schmalen Straße zur Disco neue Hochgeschwindigkeitsrekorde aufzustellen versuchen. Die Krönung ist ein Golf (?), der vermutlich mit Nitroeinspritzung mit brüllendem Motor und permanent durchdrehenden Reifen auf der Straße vor dem Wäldchen, in dem wir stehen, vorbeirast. Ich rechne eigentlich damit, dass es heute Nacht auf diesem Strassenstückchen noch Tote geben wird. Aber es passiert nichts.
Der Tanzlärm endet in der Morgendämmerung. Jetzt schlafe ich endlich ein und wache erst gegen 10 Uhr wieder auf. Dem Rest der Familie scheint es ähnlich zu gehen. Aus dem Vorhanben von gestern, heute morgen um 8:00 Uhr ins Meer zu springen, ist also nichts geworden. Egal – dann stürzen wir uns eben um 10:00 Uhr ins Wasser. Nach dem Frühstück baden die Kinder noch ein Weilchen, während Annemarie und ich das Wohnmobil wieder startklar machen. Wir werden heute an den Acheron weiter fahren.
Gegen Mittag sind wir unterwegs. Ich habe dem Navi einen der beiden Caches am Acheron als Ziel angegeben und nun führt uns das Navi dort hin.
Ein letzter Blick auf die Bucht von Igoumenitsa
Unterwegs tanken wir das Wohnmobil voll (N39 28.012 E20 15.085). 99.97cent kostet der Liter Diesel im Augenblick. Später werde ich noch eine Tankstelle sehen, wo es den Liter Diesel für 96 cent gibt.
An der Tankstelle. Annemarie putzt die Windschutzscheibe und Nakos schaut ganz interessiert zum Fenster hinaus
Als wir Glyki erreichen, haben wir Glück und finden einen Parkplatz, zwar nicht direkt am Wasser, aber immerhin eben (N39 19.700 E20 37.219). Es ist Wochenende – nicht gerade der ideale Zeitpunkt für so ein Ausflugsziel. Der Parkplatz steht voller PKWs. Direkt am Ufer haben jedoch ein paar Glückspilze einen Platz für ihr Wohnmobil ergattern können. Wahrscheinlich muss man Freitags schon eintreffen, um am Wochenende so einen schönen Platz zu bekommen.
Hier wird auch Rafting angeboten
Der Kater geht derweil seiner Lieblingstätigkeit nach: schlafen
Nachdem wir die Füße etwas in das kalte Wasser getaucht haben, essen wir eine Kleinigkeit. Danach machen die Kinder und ich uns auf, die beiden Acheron-Caches zu suchen. Der Weg führt uns zunächst am Flußbett entlang. Später müssen wir ins Wasser und im Fluß weiter wandern. Das Wasser ist herrlich klar und eiskalt. Anfangs schmerzen die Füße noch, später hat man sich an die Kälte gewöhnt.
Aufbruch zur Flußwanderung
Links und rechts ragen die Felswände auf
Eine der Quellen des Acheron. Hier kommt das Wasser aus der Unterwelt
Sarah und Fabian posieren in der Abendsonne
Den ersten Cache finden wir recht einfach. Er ist in einem holen Baum versteckt. Der zweite Cache müsste 250 Meter weiter in der Schlucht liegen. Wir wandern im kalten Wasser in der Schlucht, bis wir eine Stelle erreichen, wo wir schwimmen müssten. Eine wasserdichte Tasche für die technischen Dinge, wie Videokamera und Fotoapparat haben wir zwar dabei, aber als wir noch unentschlossen überlegen, ob wir schwimmen sollen, oder nicht, fallen von oben Steine ins Wasser. Ich blase die Aktion ab.
Der Acheron in der Abendsonne
Der Cache müsste sich irgendwo hier befinden, aber leider rücken die Felswände immer näher zusammen, sodass mein GPS-Gerät bald meldet, dass es keinen Empfang mehr hat. Und so muss ich leider Cache Cache sein lassen und unverrichteter Dinge zum Wohnmobil zurück kehren. Die Kinder haben sich schon früher aus dem Staub gemacht. Als ich zum Wohnmobil zurück kehre, sind die beiden schon wieder dabei Bomberman auf dem Nintento DS gegeneinander zu spielen.
Ich fahre mit dem Roller nach Glyki und besorge Tomaten und Gurken fürs Abendessen. Heute bleibt die Küche kalt. Wir essen mal wieder griechischen Salat. Die Griechen neben uns feiern ein Fest. Die Stereoanlage ihres Autos brüllt übersteuert und die Leute tanzen dazu „Hoppa!“. Annemarie und ich beschließen den Tag bei einem Glas Rotwein. Schön ist es hier!
Heutige Tagesetappe:
Noch eine Bemerkung zu den verwendeten Karten: Ich habe für die Darstellung der zurückgelegten Strecken freie, aber nicht routingfähige Karten verwendet, die man auf der Webseite http://www.elsinga.net/maps.html herunterladen kann.