Freitag, 25. Juli 2003

Es ist eine laute Nacht. Als ich unseren Wohnwagennachbarn nach dem Aufstehen um ca. 6:00 Uhr frage, wie er geschlafen habe, meint er trocken: ca. 3 Minuten lang. Wir verabschieden uns und brechen auf.

Bis die Kinder wach werden, können wir noch fast drei Stunden fahren. Als die Bande wach wird, halten wir auf einem Autobahnrastplatz, um zu frühstücken. Danach geht es weiter Richtung Livorno, Piombino und Grosetto. Es ist sehr warm, aber einen Platz zum Baden finden wir nicht. Um die Mittagszeit kommen wir an einem Spielplatz vorbei. Da es gerade Zeit zum Essen ist, lassen wir die Bande sich auf dem Spielplatz austoben, während Annemarie ihnen etwas zum Essen macht. Plötzlich kommt Fabian schreiend angerannt. Eine Wespe hat ihn unterhalb des Auges gestochen. Schnell pressen wir eine aufgeschnittene Zwiebelscheibe auf die Stelle.

Dies ist ein altes Hausmittelchen und tatsächlich sieht man nach wenigen Minuten nichts mehr von dem Stich. nach dem Essen dürfen die Kinder nochmal spielen gehen. Wir haben noch keinen Verdacht geschöpft. Erst als unser Kleiner kurze Zeit später wieder schreiend angerannt kommt, diesmal mit einem Stich im Finger, inspizieren wir das Klettergerüst und finden tatsächlich eine Stelle, in der sich ein Wespennest befinden könnte.

Auch hier hilft die Zwiebel. Die Stelle am Finger schwillt gleich wieder ab. Schnell beenden wir unser Mittagessen und brechen wieder auf. Der Spielplatz ist jedenfalls zu gefährlich für kleine Kinder.

Am Nachmittag erreichen wir Grosetto [3]. Hier soll es noch Stellplätze im Pinienwald geben, auf denen Wohnmobile geduldet werden. Mit dem Motorroller erkunde ich das Gebiet, finde aber nur einige Parkplätze für Wohnmobile an unattraktiven Stellen. Auf einem dieser Plätze ist noch etwas frei. Er befindet sich direkt neben dem Lunapark von Grosetto. Wir haben keine Wahl. Heute Nacht müssen wir hier bleiben.

Die Parkplatzidylle ist nicht sonderlich romantisch. Wir essen im Wohnmobil zu Abend und gehen danach ins Bett. Hier kannman nicht draußen sitzen. Um so verwunderlicher ist für uns, dass einige der Wohnmobile, die hier stehen, offensichtlich den Urlaub an dieser Küste verbringen. In unserer Bordbibliothek befindet sich auch ein Wohnmobilführer von der Toskana. Er bringt auf den Punkt, was wir gerade erleben: die Toskana ist sehr schön – im Landesinneren. Die Küste kann man jedoch getrost vergessen.

Bei dem Lärm vom Lunapark ist an Schlaf nicht zu denken. Erst irgendwann spät nachts verstummt die Musik und wir können doch noch etwas schlafen.