Heute morgen ist es ziemlich kühl. Wir frühstücken trotzdem draußen. Mein Vorschlag, bei diesem Wetter vielleicht doch schon heute weiter zu fahren, stößt bei der restlichen Familie auf wenig Gegenliebe. Allen gefällt es hier. Gut, dann erkunde ich die Gegend eben mit dem Roller. Damit bin ich ohnehin flexibler.
Ich ziehe mich zum ersten Mal in diesem Urlaub wärmer an und packe meine Siebensachen zusammen, unter anderem auch das Notebook. Man weiß ja nie, welche Möglichkeiten sich unterwegs auftun… Der erste Weg führt mich nach Mragowo. Hier gibt es eine Touristeninformation, habe ich gestern in der Masuren-Karte gesehen.
Das Wappen von Mragowo
Nachdem ich die Information gefunden habe, sie befindet sich im Gebäude der Bibliothek (N53 51.925 E21 18.325), erfahre ich, dass ich direkt in diesem Gebäude ins Internet könne. Ein Stockwerk über der Information befindet sich die Bibliothek. Hier stehen zwei Computer, über die man ins Internet kann. Ein drahtloses Netzwerk gibt es nicht. Also kopiere ich meine neuen Dateien auf den Memorystick und kann so meine Homepage problemlos aktualisieren. Auch das Hochladen der Computer stellt an diesem Computer kein Problem dar, weil mein Memorystick anstandslos akzeptiert wird und ich auch meine eigenen portablen Anwendungen starten kann.
Eine Viertelstunde später ist alles erledigt. Auch die Emails sind beantwortet. Bezahlen muss ich nichts, also bedanke ich mich bei der Bibliothekarin und mache mich wieder auf den Weg. Ich habe mir vorgenommen, eine kleine Runde über Mikolajki und Ryn zu fahren. Unterwegs biege ich des Öfteren in kleine Seitenstrassen ab, um eventuell schöne Stellplätze zu erkunden. Viele Möglichkeiten zum freien Stehen gibt es jedoch nicht. Angesichts der vielen kleinen privaten Campingmöglichkeiten, wo man für wenig Geld direkt am Wasser stehen kann, ist dies aber kein Problem.
Badeplätzchen mit Möglichkeit zum freien Stehen bei N53 50.622 E21 19.402
Derartige Aleen findet man fast überall in den Masuren
Riesige Felder gibt es hier, …
… aber auch große ungenutze Flächen
Ausflugsdampfer in Mikolajki
Reger Bootsverkehr auf den Kanälen zwischen den Seen
Ein Storch in seinem Nest
93 Kilometer lang wird meine Runde insgesamt. Das ist mehr als so mache Wohnmobiletappe der letzten Tage. Am frühen Nachmittag kehre ich zum Wohnmobil zurück. Hier werde ich von den Kindern schon sehnsüchtig erwartet. Obwohl mir nicht gerade warm ist, hüpfen die Kinder im Wasser herum. Jetzt, wo ich da bin, muss ich mit ihnen Boot fahren. Schnell packen wir drei Äpfel als Proviant ein, man weiß ja nie, wie lange man unterwegs ist, und besteigen das Ruderboot, welches hier zur allgemeinen Verwendung bereit steht.
Zu viert stechen wir in den See. Annemarie ist nicht dabei, dafür konnte Sissy nicht schnell genug flüchten. Jetzt sitzt sie auf Sarahs Schoß und weiß nicht, wie ihr geschieht.
Sarah, Fabian und Sissy an Bord unseres Ausflugsbootes. Noch rudert Papa.
Jetzt hat Fabian das Ruder übernommen
Der Platz vom Wasser aus betrachtet
Unsere Idylle
Wir überqueren eine schmale Stelle des Sees, legen einmal kurz irgendwo an und rudern dann zurück. Nach der halben Strecke übernimmt Fabian das Ruder und bringt uns prima zurück zum Anlegesteg.
Später spielen wir auf der großen Wiese neben dem Wohnmobil Fußball. Es ist sehr windig und als der Fußball irgendwann ins Wasser fällt, müssen wir schnell wieder das Boot zur Hilfe nehmen, um den flüchtenden Ball wieder einzufangen.
Wir brauchen noch ein Brot, also machen Sarah und ich uns mit dem Roller nochmals auf den Weg nach Mragowo. Natürlich genehmigen wir uns hier auch ein leckeres Eis. Die Eisdiele bei N53 52.165 E21 18.271 ist sehr zu empfehlen.
Am Abend fangen die Kinder an den Tümpeln Frösche, während Annemarie einmal mehr auf dem Platz unterwegs ist und sich mit anderen Urlaubern, übrigens ausnahmslos ältere Ehepaare, unterhält. Ich nutze die Abwesenheit der Familie zum Schreiben.
Dieser arme Kerl hat sich fangen lassen. Nach dem Fototermin darf er aber wieder ins seinen Tümpel zurück.