Dienstag, 5. September 2000

Direkt nach dem Frühstück schicken wir die Kinder noch einmal kurz ins Meer, danach brechen wir nach Dorgali auf. Heute bekommt unser Wohnmobil neues Öl.

In Dorgali angekommen, müssen wir nicht lange warten. Man weist mich in die Werkstatt ein und Annemarie bekommt große Augen: das große Wohnmobil in diese kleine Halle? Aber in Italien geht alles unproblematischer vonstatten, als bei uns in Deutschland. Das halbe WoMo schaut eben aus der Werkstatt heraus. 

Service auf italienisch

Nachdem für 125.000 Lire ein Öl- und Filterwechsel durchgeführt wurde, machen wir uns auf, die wunderschöne Bergstrecke von Dorgali nach Baunei zu bezwingen.

SS125 (Orientale Sarda) von Dorgali nach Baunei

Am frühen Nachmittag passieren wir Baunei und fahren weiter Richtung Küste nach Santa Maria Navarese, dem ersten Ort, an dem man nach 60 Kilometer Steilküste wieder ans Meer kommt. An der Küste entlang fahren wir bis Girasole, wo wir einen schönen Strand mit Pinienwäldchen entdecken. Zwischen dem Weg und dem Wäldchen liegt allerdings eine kleine Brücke, der wir nicht zutrauen, das Gewicht unseres Wohnmobiles zu tragen. 

Wie wir später in unserem Reiseführer lesen, handelt es sich bei dem Wäldchen um einen 'Geheimtip' für Wohnmobilisten, also müssen schon etliche dieser schweren Gefährte die Brücke unbeschadet passiert haben. Allerdings kommt diese Information für uns zu spät. 

Wir bleiben auf der sicheren Seite der Brücke stehen und ich erkunde wieder einmal mit dem Roller einen neuen Stellplatz für uns. Am Hafen von Arbatax glaube ich ihn gefunden zu haben. Hier steht auch der oft fotografierte rote Felsen von Arbatax. In der tiefstehenden Sonne des frühen Abends leucht er tatsächlich rötlich.

Die roten Felsen von Arbatax

Als wir mit dem Wohnmobil auf unserem vermeintlichen Stellplatz für die Nacht ankommen, ist Annemarie wenig beeindruckt. Mit fachmännischem Blick macht sie sofort eine Open Air Disco in einer Ecke des Platzes aus. Mir ist das durch den Anblick des Felsens völlig entgangen. 

Ein kurzer Spaziergang durch Arbatax und schon sind wir wieder unterwegs. Heute Abend möchten wir uns und den Kindern etwas besonderes gönnen und einmal gut essen gehen. Bereits auf unserer Fahrt durch die Berge konnte ich an eine Felswand geschrieben lesen: "Gut essen bei Da Lenin, Tortoli". Auf meiner Erkundungstour habe ich zufällig ein Hinweisschild zu diesem besagten Lenin entdeckt. Trotz der fortgeschrittenen Stunde, es ist bereits nach 20 Uhr, stellen wir unsere fahrbare Ferienwohnung auf dem Parkplatz des Restaurant ab und gehen hinein. 

Ein gemütliches Abendessen bei Lenin…

Unsere Kinder sind trotz der fortgeschrittenen Stunde sehr lieb und so genießen wir einen schönen Abend, bevor wir direkt auf dem Parkplatz vor dem Restaurant in unsere Betten sinken.