Donnerstag, 7. September 2000

Heute morgen sieht es nach Regen aus. Zwar kommt die Sonne noch etwas durch, aber über den nahegelegenen Bergen stehen schwarze Wolken. Badewetter ist das nicht. Nach dem Frühstück, für das ich im nahegelegenen Supermarkt Brot hole, räumt Annemarie im Wohnmobil herum und putzt es auf Hochglanz, während die Kinder draußen herum toben. Zur Feier des Tages hole ich auch die Bobby Cars vom Dach.

Frühstück im Freien

Als die ersten (und einzigen) Regentropfen vom Himmel fallen, packen wir rasch alles zusammen und verstauen die Bobby Cars wieder auf dem Dach. Das Wohnmobil erstahlt mittlerweile in neuem Glanz. Sogar den Boden hat Annemarie feucht ausgewischt. Ihr ist langweilig, gibt sie freimütig zu und beginnt, mit einer selbstgebauten Konstruktion aus Kratzschwamm und Bambusstock die Windschutzscheibe zu reinigen. 

Großputz

Es wird Zeit, weiter zu fahren. Es ist bereits Mittag und so geht die Reise zunächst nur nach Tortoli, wo ich am Vortag ein Schnellrestaurant entdeckt habe.

Auch ein Schnellrestaurant kann ganz schön teuer sein, stelle ich fest, als ich die Rechnung für die paar (Plastik-)Teller serviert bekomme, die wir geleert haben: fast 60.000 Lire! Was soll's – man gönnt sich ja sonst nichts …

Weiter geht die Fahrt. Allerdings endet sie schneller, als wir gedacht haben. Nur weinige Kilometer nach Tortoli, finden wir am Lido Orrì einen traumhaften Strand mit hervorragenden Stellplätzen für unsere fahrbare Ferienwohnung. Natürlich bleiben wir hier. Der Strand ist weitläufig, von feinem, weißem Sand und von bizarr geformten, abgerundeten Felsblöcken durchsetzt. Auch aus dem Wasser tauchen vereinzelt große Felsbrocken auf. Ein wahrhaft paradiesisches Plätzchen. Den restlichen Tag verbringen wir, bis zum Einbruch der Dunkelheit, direkt am Wasser.

Hier war jemandem langweilig. Lustige  Figuren aus Sand  sitzen am Ufer.

Abends gibt es Pfannkuchen. Annemarie kann nicht so schnell für Nachschub sorgen, wie die kleinen, hungrigen Mäuler die mit Nutella gefüllten Pfannkuchen verdrücken.

Sarah hatte heute Abend einen kleinen Unfall.An einem Felsen stieß sie sich eine Zehe an und riss sich ein Stück vom Zehennagel ab. Natürlich haben wir sie sofort anständig verarztet und getröstet. Heute Nacht schläft sie mit einem dicken Verband an Fuß. Hoffentlich verheilt die Wunde recht schnell, denn es wird schwer werden, den kleinen Wirbelwind vom Meer fern zu halten

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