Donnerstag, 21. September 2000

Heute morgen ist der Himmel teilweise bewölkt und das Meer noch aufgewühlter als gestern. Für die Bewohner von Buggerru ist die Badesaison offensichtlich vorbei, denn heute morgen beginnt ein Trupp junger Männer, den Badeaufsichtsturm abzubauen. Trotzdem erscheint der Kassierer pünktlich, um die 15.000 Lire Parkgebühr für den heutigen Tag abzuholen.

Der Strand wird aufgeräumt

Nach dem Frühstück fahre ich mit den Kindern auf dem Roller an den Hafen. Eigentlich wollen wir das tosende Meer von der Hafenmauer aus beobachten, die den Strand vom Hafen trennt. Dieses Vorhaben müssen wir aber abbrechen, weil das Meer so tobt, dass die Hafenmauer immer wieder überspült wird. Nur knapp kommen wir mit trockener Haut davon. 

Das Meer tobt

Anschließend fahren wir auf den kleinen Spielplatz bei der Grundschule. Hier gibt es eine Wippe und eine Rutsche.

Der Spielplatz von Buggerru

Bevor wir weiterfahren, gehe ich noch einmal mit der Videokamera in die Ortschaft, um noch ein paar  Eindrücke zu sammeln. Um die Mittagszeit brechen wir auf und verlassen diesen kleinen, eigentümlichen Ort. Unser Weg führt uns zunächst nach Arbus. Wir müssen dringend tanken. 

Genau um 15 Uhr erreichen wir die Tankstelle. Eigentlich sollte um diese Zeit die Mittagspause vorüber sein. Trotzdem müssen wir bis 15:30 Uhr warten, bis der Inhaber erscheint, und uns unseren leeren Dieseltank füllt. Quer durch Arbus folgen wir danach der Beschilderung zur Costa Verde. Knapp 30 Kilometer seien es, besagt der Wegweiser, dem wir in Arbus folgen. Die Strecke ist sehr kurvig und führt an einem verlassenen Bergwerk vorbei.

Nicht nur in Buggerru gibt es verlassene Bergwerke

Nach schier endloser Fahrerei erreichen wir die Küste. Das Meer ist auch hier sehr aufgewühlt. Allerdings habe ich gelesen, die Costa Verde sei die Sahara Sardiniens. Den unendlichen Sand vermissen wir im Augenblick noch.

Costa Verde

Wir fahren an der Küste entlang, immer Richtung Süden. Unser Ziel heißt Piscina. Dort soll das berühmte Dünengebiet sein. Irgendwann endet das Asphaltband und eine schlechte Staubstrecke beginnt. Zu allem Überfluss müssen wir auch noch zwei Furten durchwaten.

Abenteuerlicher Weg zum Traumstrand

Endlich erreichen wir den Traumstrand Piscinas. Hier treffen wir einige bekannte Wohnmobile wieder. Die Gegend ist atemberaubend. Soweit das Auge reicht nur Sand. Das Meer ist über hundert Meter weit entfernt – der Strand ist so breit. 

Willkommen in Piscinas

Heute ist es schon spät. Nachdem wir einen Stellplatz gefunden und uns mit unseren Wohnmobilnachbarn bekannt gemacht haben, wird es schon Zeit für die Kinder ins Bett zu gehen. Wir Erwachsenen sitzen mit einem Münchner Ehepaar zusammen, das wir vor zwei Tagen flüchtig auf der Insel Sant' Antioco kennen gelernt haben. Die beiden haben eine zweijährige Tochter und hatten die Insel ebenso schnell wieder verlassen, wie wir.