Um 1 Uhr nachts wird uns der Lärm der Disco zu viel. Ich stehe auf, ziehe mich an und klemme mich hinters Lenkrad um einen anderen Platz zu suchen. Eine verschlafene Annemarie krabbelt auf den Beifahrersitz. Bei Dunkelheit einen Platz zum Schlafen zu finden, ist nicht so einfach. Annemarie glaubt im Vorbeifahren einen Platz neben der Straße gesehen zu haben. Zum Wenden fahre ich in ein Grundstück, worauf ein Mann auf uns zu kommt, um zu fragen, was wir suchen. Annemarie erklärt ihm radebrechend, dass wir einen Platz zum Schlafen suchen. Er gibt uns zu verstehen, dass wir uns auf die Baustelle gegenüber stellen könnten. Dort finden wir einen ebenen Platz und verbringen die restliche Nacht in Ruhe.
Um uns herum wird schon fleißig gearbeitet, als wir aufstehen. Schnell setzen wir unsere Fahrt fort. Um es kurz zu machen: Auf der Bodrum-Halbinsel gibt es keinen Campingplatz. Hier geht es zu, wie in Rimini. Alles ist nur auf Pauschaltourismus getrimmt. Nachdem wir das eingesehen haben, treten wir nochmals eine Monstertour an: Über Milas, Muğla und Marmaris auf die Halbinsel Datça, wo es mehrere schöne Campingplätze geben soll.
Mir geht es nicht so besonders. Ich habe starke Magenschmerzen. Wahrscheinlich hat mich Montezumas Rache ereilt. Die Strecke von Marmaris nach Datça führt auf abenteuerlich schlechter Straße über einen Pass.
Als wir endlich abends Aktur (28km vor Datça) erreichen, stellen wir uns auf den erstbesten Campingplatz, den wir finden. Wie ich später herausfinde, ist es auch der einzige Campingplatz weit und breit. Ich kann keinen Meter mehr fahren. Der Platz ist zwar nicht direkt am Meer, aber was soll's?