Heute morgen ist der Himmel immer noch bedeckt. Die Sonne scheint zwar immer wieder mal durch eine Lücke in der Wolkendecke, aber es ist nicht mehr so warm, wie die letzten Tage. Fabian hat sich in der Nacht erkältet. Er hat eine Rotznase.
Nach dem Frühstück steht Fabian mit seinem Freund Jerry auf dem Steg und füttert die Fische. Jerry hat Fabian versprochen, er gehe heute mit ihm Angeln. Jetzt kann es der kleine Mann kaum noch erwarten. Immer wieder fragt er: "Wann gehst Du mit mir Angeln?"
Endlich ist es so weit. Jerry geht mit Sarah und Fabian Angeln und holt tatsächlich ohne Köder einen kleinen Fisch aus dem Wasser. Der Unglücksfisch war einfach zu neugierig. Das wurde ihm zum Verhängnis.
Als die Kinder das Interesse am 'Angel ohne Köder ins Wasser halten' verloren haben, versuche ich mein Glück und schaffe es auch, einen kleinen Fisch herauszuholen. Wir werfen die kleinen Unglücksfische aber anschließend wieder hinein. Fabian reicht die selbst gebastelte Angel schon nicht mehr. Er braucht eine Angel 'mit Kurbel'.
Ans Fliegen braucht man heute nicht zu denken. Es kommen zwar immer wieder ein paar Tandems herunter, dahinter stehen aber finanzielle Interessen. Den Tandempassagieren geht es nicht darum, lange oben zu bleiben, sondern einmal herunter zu fliegen und den Ausblick zu genießen. Mir reicht das nicht mehr.
Am Abend mache ich einen Ausflug in die verlassene griechische Ortschaft Karaköy. Die hier bis 1922 ansässigen Griechen mussten ihre Häuser verlassen, nachdem ihnen Spionage für Griechenland nachgewiesen werden konnte, erzählt uns Jerry. Seit dem verfallen die Häuser. Erst in jüngster Zeit hat sich die Geisterstadt als Ausflugsziel etablieren können. Inzwischen wird sogar Eintritt für den Besuch verlangt.
Am Abend werden wir von unseren türkischen Freunden zum Essen eingeladen. In gemütlicher Runde sitzen wir vor Jerry und Monikas Wohnmobil und lassen uns Mantı (türkische Ravioli) schmecken.
Sarah ist allerdings nicht zum Probieren zu überreden. Sie isst nur Tomaten.