Um 6 Uhr werden wir wach, weil in dem Cabrio neben uns die Alarmanlage los geht. Sie piepst wie ein Wecker, nur wesentlich lauter. Während ich noch überlege, ob ich sie wie einen Wecker mit dem Hammer ausschalten soll, geht sie von selbst aus. Das Spiel wiederholt sich jedoch noch zwei Mal. Dann springt Annemarie aus dem Bett, notiert sich die Autonummer und geht zur Rezeption, um sich zu beschweren. Eigentlich haben PKWs auf dem Campingdeck auch nichts verloren.
Da wir schon einmal wach sind, stehen wir auch auf. Ich gehe duschen und rasiere mich – das erste Mal seit Langem wieder selbst. Dann frühstücken wir und ich lege mich wieder ins Bett. Das scheint mir das Beste Mittel gegen Seekrankheit zu sein. Das Schiff schaukelt schon erheblich.
Am Vormittag geht Annemarie mit beiden Kindern aufs Oberdeck und besucht auch den Kapitän. Fabian darf sogar einmal das Schiff steuern. Vom Kapitän erfährt Annemarie auch, dass dies die letzte Fahrt für diese Saison in die Türkei war. Danach verkehrt die Agios Andreas nur noch zwischen Brindisi und Patras.
Gegen 14 Uhr haben wir Brindisi erreicht. Das Schiff legt an, wir müssen alle noch einmal zur Passkontrolle, die genau so sinnlos ist, wie immer in Italien, denn wer will kontrollieren, ob alle ihren Pass gezeigt haben und nach welchen Kriterien will der Typ, der die Pässe anschaut, wissen, wer ein Straftäter ist?
Jetzt beginnt der anstrengende Teil der Rückreise, die Fahrt. Ich habe ausgerechnet, dass wir heute noch etwa 400 Kilometer hinter uns bringen sollten. Deshalb fahren wir bis kurz nach Pescara. Wir erreichen unser Etappenziel genau bei Einbruch der Dunkelheit. Wir verlassen die Autobahn, und fahren zur Küste, wo wir auf Anhieb eine Pizzeria mit großem Parkplatz finden, auf dem wir stehen dürfen. Annemarie holt drei Pizzen zum Abendessen und ich richte die Sat-Schüssel aus. Wir schauen Nachrichten und gehen dann ins Bett.