Es stürmt. Jedenfalls hört sich das im Inneren des Wohnmobils so an. Gegen 8 Uhr werden wir wach. Ich stehe auf, laufe eine Morgenrunde mit unserem vierbeinigen Familienmitglied und baue dann den Frühstückstisch auf der schattigen Seite des Wohnmobils auf. Die Kinder helfen mir dabei, den Frühstückstisch zu decken. Natürlich geht das nicht ohne Streit ab und so hadert die Beste aller Ehefrauen am frühen Morgen schon mit ihrem Schicksal, sechs Wochen mit ihrer Familie in den Urlaub fahren zu müssen. Aber kaum haben die Kleinen ein Nutellabrot im Bauch, bessert sich ihre Laune.
Nach dem Frühstück erhalte ich den Auftrag, die Bande zum Strand zu begleiten und ich tue, wie mir geheißen. Die Kinder spielen im Sand und ich schaue ihnen zu. Kurze Zeit später gesellt sich Annemarie zu mir.
Nach einiger Zeit wird es mir allerdings in der Sonne zu heiß und ich verdrücke mich zurück zum Wohnmobil, wo ich mich im Schatten der Markise in den Liegestuhl setze und Musik aus dem Walkman genieße.
Das ist auch etwas neues in diesem Urlaub: ich habe einen MP3-Walkman (Creative Jukebox) dabei, der über eine 6GB Festplatte verfügt. Seit einem halben Jahr habe ich mein Lieblingsmusikprogramm vorbereitet, meine Lieblingsalben im MP3s umgewandelt und so eine Sammlung von ca. 600 Musikstücken zusammengestellt, die ich jetzt im Zufallsmodus abspielen kann. Ich werde mich in diesem Urlaub öfter einmal zurück ziehen und meine Musik genießen.
Die Sonne brennt vom Himmel und der Wind bläst. Nachdem Annemarie mit den Kinder auch vom Strand zurück ist, verbringen wir die meiste Zeit im Schatten der Markise. Die Kinder spielen, fahren mit dem Fahrrad und Roller herum, schauen Fernsehen und spielen im Kinderzimmer. Wir Eltern verbringen den Tag mit allen möglichen Dingen, räumen etwas hin und her, liegen im Liegestuhl oder genießen einfach den Tag.
Morgen fährt unser Schiff. Wann eigentlich? Ich krame die Tickets heraus. Um 16:00 Uhr soll das Schiff ablegen. Das bedeutet, dass wir um 13:00 Uhr im Hafen sein sollten, weil wahrscheinlich um diese Zeit die Beladung beginnt. Da wir noch ver- und entsorgen müssen, sollten wir spätestens um 10:00 Uhr hier losfahren.
Weltliche Dinge reißen mich aus meinen Überlegungen: "Was essen wir eigentlich heute zu Abend?" möchte die beste aller Ehefrauen (zumindest sollte sie das sein) wissen. "Wir grillen" ist meine etwas voreilige Antwort, denn damit habe ich mich selbst zum Einkaufen eingeteilt. Also gut: Ich lade den Roller ab, setze meinem Söhnchen den Motorradhelm auf und mache mich mit ihm zusammen auf die Suche nach einem Fleischer. In Villanuovo finden wir einen Supermarkt, der auch über eine Fleischtheke verfügt. Ich suche ein paar abgepackte Koteletts und Hühnerbrüste heraus und schon sind wir auch wieder auf dem Rückweg.
Beim Wohnmobil angekommen baue ich den Grill zusammen und zünde das Feuer an. Dazu bediene ich mich einiger trockener Stöckchen, die ich am Strand aufgelesen habe. Der starke Wind unterstützt mich in meinem Vorhaben, den Grill ohne Anzünder anzufeuern.
Nach dem Essen spielen wir noch eine Runde Uno. Danach heißt es für die Kleinen: ins Bett! Aber auch wir Großen halten nicht mehr lange durch. Wir trinken noch ein Gläschen Wein und verschwinden dann auch recht bald im Bett.