Freitag, 29. Mai 1998

Um 7:30 Uhr wache ich auf, weil Fabian im Alkoven quengelt. Schnell stehe ich auf und ziehe mich an. Um 8 Uhr öffnet die Höhle und ich möchte gerne morgens hinein. Den Weg zum Eingang habe ich bereits gestern erkundet.

Obwohl es eigentlich verboten sein soll, in der Höhle zu filmen, gelingt es mir, die kleine Videokamera während der gesamten Höhlentour mitlaufen zu lassen. Leider ist mein Platz im Boot nicht optimal für Filmaufnahmen. Hoffentlich sind wenigstens einige Aufnahmen etwas geworden. Die Höhle ist sehr eindrucksvoll. Ungefähr 25 Minuten dauert die Kahnfahrt durch ein Labyrinth aus Tropfsteinen in absoluter Ruhe. Abgesehen von ständigen Tropfgeräuschen hört man nur ab und zu das Ruder des Bootsführers ins Wasser eintauchen. Für mich ist es ein Wunder, daß alle Höhlengänge genau auf Meeresniveau liegen und mit einem Boot befahren werden können.

S_p007773.jpg (11418 Byte)Ich bin gerade von meiner Exkursion zurück, da reisen die beiden anderen Womos nacheinander ab. Wir frühstücken, räumen auf und brechen danach ebenfalls auf. Das nächste Ziel heißt Mistras. Heute ist optimales Besichtigungswetter. Der Himmel ist bedeckt und an unserem Strand fallen bereits ein paar Regentropfen. Der Weg nach Mistras führt uns zurück nach Githion und von dort aus ins Landesinnere nach Sparti. Unterwegs beginnt es richtig zu regnen. Als wir Mistras erreichen, gießt es in Strömen. Schade, von der Ferne sieht die altertümliche Stadt sehr interessant aus, aber bei dem Regen ist eine Besichtigung sinnlos. Und so suchen wir uns einen ebenen Parkplatz etwas außerhalb von Mistras.

S_p007780.jpg (12120 Byte)Im Ortskern des neuen Mistras halten wir, um Frischwasser zu bunkern. Mitten auf der Hauptkreuzung steht eine alte Platane, aus deren Stamm eine Wasserleitung mit Trinkwasser entspringt. Ein hilfreicher Vorgänger hat daneben ein Stück Wasserschlauch bereit gelegt. Wir blockieren mit unserer Landjacht die halbe Kreuzung und füllen unseren Tank. Schließlich stellen wir uns auf den Parkplatz des Sportplatzes, um zu warten, bis es zu regnen aufhört. In der Zwischenzeit trinken wir Kaffee und essen eine Kleinigkeit. Es regnet und regnet ohne Unterbrechung. Schließlich ist es zu spät für eine Besichtigung der Stadt.

S_p007801.jpg (6814 Byte)Nachdem wir noch eine Zeitlang mit den Kindern gespielt haben, und das Wetter sich nicht gebessert hat, beschließen wir, die Besichtigung Mistras auszulassen und die Fahrt nach Kalamata anzutreten. An der Küste ist das Wetter besser, vermuten wir. Mittlerweile ist es 19 Uhr und es gießt noch immer. Die Wolken hängen tief. Um auf die Straße von Sparti nach Kalamata zu gelangen, müssen wir den Berg, auf dem das alte Mistras liegt, überqueren. Dabei können wir aus dem trockenen Wohnmobil noch einige Blicke auf die in Nebelschwaden gehüllten Ruinen werfen.

S_p007826.jpg (7587 Byte)Auf der Peloponnes-Karte ist die Strecke zwischen Sparti und Kalamata grün, d. h. besonders sehenswert, gekennzeichnet. Sie überquert den Mount Taigetos und sieht schon auf der Karte sehr kurvenreich aus. Tatsächlich erleben wir eine traumhafte Fahrt durch eine fast unwirkliche Gegend. S_p007829.jpg (8429 Byte)Die Tatsache, daß die Wolken tief hängen, bringt der ohnehin schon phantastischen Bergwelt, die wir durchqueren, eine zusätzliche Dramatik. Mehrere Wolkendecken durchbrechen wir bei unserem Aufstieg. Schließlich passieren wir den Gipfel. Über dem benachbarten Gebirgsmassiv steht ein prachtvoller Regenbogen. Einige Kurven weiter plötzlich gleißender Sonnenschein. Schemenhaft sieht man die Umrisse der benachbarten Gebirgsketten und dazwischen, tief unten im Tal, das weiße, wattige Wolkenmeer. Dieses Panorama ist ein guter Ersatz für die ausgefallene Mistras-Besichtigung, finden wir.

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Als die Dämmerung einsetzt, suchen wir nach einem Übernachtungsplatz. Wir finden ihn in Artemisia, wo wir in einer ebenen Seitenstraße stehen bleiben.

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