Sonntag, 30. Mai 1999

P012358.jpg (20184 Byte)Als wir heute morgen aufstehen, strahlt die Sonne bereits wieder mit voller Kraft vom Himmel. Wir frühstücken im Schatten des Wohnmobils und gehen danach zum Strand. Annemarie und die Kinder tollen im Wasser und Jessica versucht ihre Familienmitglieder vor dem Ertrinken zu bewahren. Sie verbellt alle, die es wagen, ins Wasser zu gehen. Wenn es sein muß, stürzt sie sich selbst ins Wasser, um uns zum Ufer zurück zu drängen.

Als die Sonne senkrecht am Himmel steht, locken wir die Kinder mit dem Benjamin Blümchen Video ins Wohnmobil. In der Mittagshitze packe ich mein 'Expeditionsfahrzeug' und mache mich auf den Weg zu einer neuen Erkundungstour in die nähere Umgebung.

P012371.jpg (23242 Byte)In Kilada entdecke ich eine Werft, in der große Holzschiffe gebaut werden. Mehrere Schiffe in unterschiedlichen Baufortschritten können hier besichtigt werden. Es ist imposant, anzusehen, wie aus Sparren und Brettern ein Boot oder ein Schiff entsteht, das nach Fertigstellung auch tatsächlich schwimmt.

P012379.jpg (19146 Byte)Kilada besteht eigentlich nur aus einer großen Hafenmole, in der Fischerboot neben Fischerboot dümpelt. Ich fahre bis zum Ende der Mole und verlasse den Ort dann in Richtung Kranidi.

Kranidi kann man auf der großen Straße umfahren. Ich biege jedoch in eine kleine Straße ab, die in das Innere der Stadt führt und verirre mich total im Labyrinth der Gäßchen. Alle Häuser sehen irgendwie gleich aus. Die Straßen sind maximal zwei Meter breit; gerade genug für ein Auto. Ich irre eine Weile durch den Ort und als ich auf die große Straße zurück komme, stelle ich fest, daß ich auf dem gleichen Weg hinein gefahren bin. Ich habe nicht einmal die Straße, die ich zuvor in die Gegenrichtung passiert habe, wiedererkannt.

Nach Kranidi biegt eine schmälere Straße Richtung Küste ab. Ich nehme diese Strecke, denn ich möchte gerne die anderen Strandabschnitte erkunden. Als ich den Strand erreiche, geht das Asphaltband in einen geschotterten Weg über. Die Strände, an denen ich vorbei komme, sehen nicht besonders einladend aus. Trotzdem sind sie gut von griechischen Badegästen besucht. Ihnen scheint es nichts auszumachen, inmitten von Müllbergen ins Wasser zu steigen.

P012384.jpg (20155 Byte)Einige Zeit fahre ich an der Küste entlang, dann biege ich in einen Feldweg ab, der zurück ins Landesinnere führt. Einer Eingebung nach, glaube ich, daß dieser Weg zur großen Straße führt, von der ich zuvor abgebogen bin. Weit gefehlt. Ich kurve im Hinterland herum und treffe auf mehrere Weggablungen, an denen ich mich für eine von zwei Richtungen entscheiden muß. Ich wähle vermutlich immer die falsche; jedenfalls fahre ich kilometerweit über die schlechtesten Feldwege, bis ich irgendwann plötzlich wieder eine geteerte Straße unter mir habe. Ich hätte wohl doch die Karte mitnehmen sollen. Plötzlich komme ich an eine Stelle, von der aus ich das Meer sehen kann. Im Hintergrund sieht man deutlich eine Insel. Wie ich später anhand der Karte herausfinde, handelt es sich dabei um die Insel Spetses. Jetzt dauert es auch nicht mehr lange, bis ich die große Straße wiederfinde und ich nehme Kurs auf Porto Heli.

Dort angekommen, stelle ich fest, daß diese Ortschaft von einem riesigen Yachthafen dominiert wird. Dementsprechendes Publikum verkehrt hier. Ich fühle mich etwas deplaziert, kurve einmal am Hafen entlang, um mir die Boote anzusehen, kaufe dann in einem kleinen Gemüseladen etwas Obst und mache mich mit Vollgas auf den Heimweg.

P012398.jpg (12863 Byte)Als ich zum Wohnmobil zurück komme, gibt es Kartoffelsuppe zu essen. Danach trinken wir einen Kaffee, unterhalten uns etwas mit unseren Wohnmobilnachbarn und gehen noch mal mit den Kindern baden. Unser Brauchwasser geht zur Neige, damit steht unser Entschluß fest, morgen früh weiterzufahren.

Nachdem ich Port Heli bereits gesehen habe, werden wir diesen Zipfel der Argolis auslassen und an der Küste entlang Kurs auf die Halbinsel Methana nehmen. Vielleicht klappt es zeitlich so, daß wir morgen abend noch mal unsere Kinder auf der Platia von Nafplion toben lassen können?

Am frühen Abend quetschen wir uns zu viert auf den Roller und fahren nach Didima zum Essen. Dort soll es einen Griechen geben, der früher einmal in Australien gelebt haben und eine hervorragende Taverne führen soll. Die beiden Gmundener Alten haben uns den Tip gegeben.

Wir finden die Taverne uns bestellen uns ein hervorragendes Essen. Ich habe Imam, das ist ein Auberginengericht, Annemarie ißt Stifado, Rindfleisch mit Patates (Kartoffeln). Die Kinder bekommen von unseren Mahlzeiten zu essen und außerdem haben wir für sie noch Spaghetti bestellt. Natürlich sind die beiden Kleinen rasch mit dem Essen fertig und besonders Fabian ist nicht zu halten. Er macht das ganze Restaurant unsicher und bandelt mit allen anderen Gästen an, während Annemarie auch noch die Spaghetti der Kinder vernichtet.

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Besonders drei ältere Männer, von denen uns im Laufe des Abends einer noch zu Getränken einlädt, haben es Fabian angetan. Wir setzen uns noch eine Weile zu den dreien an den Tisch, und unterhalten uns mit Händen und Füßen. Als es bereits dunkel ist, verabschieden wir uns. Obwohl es bereits dunkel ist, müssen wir am Spielplatz anhalten. Jeder darf zweimal rutschen, das haben wir versprochen. Danach geht es im Dunkeln zurück zum Wohnmobil und ab ins Bett. Für die Kinder war das wieder ein schönes Abenteuer!

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