Donnerstag, 29. März 2001

In der Nacht gab es ein kräftiges Gewitter, aber heute morgen scheint die Sonne. Die Kinder kommen zu uns in den Alkoven gekrabbelt und gemeinsam kuscheln wir uns in die Decken und schauen wir aus dem Fenster – direkt hinab ins sonnendurchflutete Tal mit der Chiesa San Biagio.

Nach dem Frühstück brechen wir auf. In strahlendem Sonnenschein kurven wir durch die Toskana, bis wir die Autobahn Richtung Rom erreichen. Auf dieser gut ausgebauten Straße geht es nun zügig voran. Wir lassen Rom rechts liegen und brausen auf der A1 weiter Richtung Neapel. Eigentlich möchten wir heute auf dem Vesuv übernachten. Helmut "Breidi" Breidenbach hat uns von einem schönen Platz zum Übernachten berichtet. Sie waren, zusammen mit unseren Wohnmobilfreunden Uwe und Ulrike und Familie Heidrich, letzten Sommer auf Sizilientour.

Es geht flott voran und liegen gut in der Zeit.  Gegen 14 Uhr sollten wir Neapel erreichen, rechne ich aus. Tatsächlich erreichen wir Neapel kurz nach der kalkulierten Uhrzeit. Den erwähnten Stellplatz finden wir jedoch nicht. Durch enge und engste Straßen schlängeln wir uns kreuz und quer durch Neapel. Schließlich finden wir einen Weg auf den Berg, der aber irgendwo an einem Zaun endet. Also wieder zurück durch die enge Stadt, in der sich überall der Müll häuft. Neapel ist eine schreckliche Stadt – jedenfalls der Teil, den wir zu sehen bekommen. Der starke Wind verteilt den Müll in der ganzen Stadt. Die Straßen befinden sich in einem üblen Zustand. Irgendwo ist ein Rohr gebrochen und das Wasser strömt die Straße hinab. Wir sind froh, als wir ein Autobahnschild finden und wir der Enge Neapels unbeschadet entfliehen können. Es ist zwar nicht die A3, die wir eigentlich gesucht haben, sondern die A30, aber die führt auch wieder zur A3. Es war also nichts mit dem Vesuv. Aber es ist noch früh am Tag und so fahren wir noch ein Stück weiter.

Hinter Salerno kommt die A3 nochmals sehr nahe an das Meer heran, bevor sich die Autobahn wieder für viele Kilometer ins Hinterland windet. Deshalb verlassen wir die Schnellstraße hier und erkunden die Küste auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. 

Bei Paestrum finden wir einen unverbauten Sandweg, der direkt am Strand endet. Wir bleiben stehen und strecken unsere müden Knochen. Mittlerweile ist es 17 Uhr geworden und unsere Kleinen waren heute so lieb, dass sie sich eine Sandburg verdient haben. Also nichts wie hinaus in den Sand. 

Es ist sehr warm und wir haben einige Mühe, den beiden zu erklären, wie kalt das Meer noch ist – ungeeignet zu Baden. Außerdem ist der Strand alles andere als einladend: überall liegt Müll herum. Und dieser Müll ist nicht nur Treibgut. Neben dem Weg, auf dem wir stehen, sieht es aus, wie auf einer illegalen Müllkippe.

Gemeinsam mit den Kindern erkunde ich den Strand. Danach hole ich mein Fahrrad aus der Garage und fahre Brot und Tomaten kaufen. Als ich zurück komme, gibt es etwas zu essen.

Gegen später beschließen wir, weiter zu fahren. Der Platz hier am Strand ist nichts zum übernachten. In meinem Verzeichnis der italienischen Stellplätze habe ich einen Parkplatz in Sala Consilina gefunden – das liegt ca. 80km weiter auf unserer Strecke, direkt neben der Autobahn. Die Kinder kommen ins Bett und wir legen die restlichen Kilometer gemütlich bei Nacht zurück. Der beschriebene Platz liegt bei einem Hotel und ist größtenteils eben – ideal jedenfalls für uns. Wir krabbeln ins Bett und sind auch gleich eingeschlafen.

 

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