Freitag, 30. März 2001

Heute Nacht haben alle gut geschlafen. Es ist 8:15 als wir erwachen – wahrscheinlich aufgrund des Donnerschlags. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt, dass ein Gewitter direkt über uns steht. Schwarze Wolken verhängen den Himmel. Schon wieder zuckt ein Blitz und der Donner folgt sofort. Jetzt fängt es auch an zu regnen. Wir kuscheln noch ein wenig, frühstücken dann und räumen auf. Es ist gemütlich in unserem Wohnmobil, während der Regen an die Scheiben prasselt.

Ein Damoklesschwert schwebt jedoch über uns: das WC ist voll und wir müssen entsorgen. Keine angenehme Aufgabe bei diesem Mistwetter. Gerade als wir mit dem Frühstück fertig sind, fängt es noch stärker an zu regnen und so beschließen wir, unsere Sch…. noch ein wenig spazieren zu fahren. Wir brechen auf und fahren bei strömendem Regen weiter unserem Ziel entgegen. Unterwegs entsorgen wir den Inhalt der Toilette auf einem Rastplatz. Es regnet die ganze Zeit. 

Den meisten Italienern scheint es egal zu sein, ob die Straßen nass sind, oder trocken. Sie brettern mir unverminderter Geschwindigkeit an uns vorbei. Einige von Ihnen sehen wir ein paar Kilometer später wieder, wo sie mit völlig demoliertem Fahrzeug links oder rechts der Fahrbahn in der Leitplanke hängen. Einer gewissen Schadensfreude kann ich mich nicht erwehren – sollen sie sich doch die Köpfe einrennen – solange wir unbehelligt bleiben.

Gegen 15Uhr knurrt uns der Magen. Wir halten nochmals an einem Rastplatz, ca. 50km vor Reggio di Calabria, dem Hafen, von dem aus die Fähre nach Messina gehen soll. So jedenfalls hat es das Tourenplanungsprogramm ausgerechnet.

Der erste Blick auf Sizilien

Laut Karte gibt es aber auch eine Fährverbindung von Villa San Giovanni nach Messina. Wir setzen unsere Fahrt nach einer zweistündigen Pause fort und verlassen die Autobahn bei Villa San Giovanni. Eine breite Ausschilderung weist den Weg zum Fährhafen. Ich kaufe ein Ticket für 35.000 Lire und schon wenig später sind wir an Bord einer Fähre.

Die Überfahrt dauert nur etwa eine halbe Stunde. Messina ist eine quirlige Hafenstadt mit chaotischem Verkehrsaufkommen. Wir sind froh, diese Stadt unbeschadet über die Autobahn nach Süden verlassen zu können. Inzwischen dämmert es und wir brauchen noch etwas zu essen. Die Autobahn entlang der Küste führt durch unzählige Tunnels. Die erste Ausfahrt nach Messina ist die von Santa Teresa. Hier fahren wir ab und suchen auf der Küstenstraße einen einem Supermarkt möglichst mit nahegelegener Parkmöglichkeit. Es ist sehr eng und die Küstenstraße stark befahren. Als wir an einem Supermarktwegweiser vorbei kommen, bleibt mir nichts anderes übrig, als auf dem Seitenstreifen stehen zu bleiben. Annemarie geht einkaufen und ich beschäftige die Kinder.

Als Annemarie nach einiger Zeit zurück kommt, hat sie auch zwei Pizzen dabei, die wir nun gemütlich verzehren. Danach machen wir die Kinder an Ort und Stelle bettfertig und legen sie in den Alkoven, bevor wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz machen. So einen Platz in der Dunkelheit zu finden ist nicht einfach, doch wir haben Glück und müssen nur wenige Meter fahren um einen großen Marktplatz zu finden, wo wir unsere mobile Ferienwohnung am Rand, eben abstellen können.

 

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