Sonntag, 1. April 2001

Um 7 Uhr beendet die kleine Bande unseren Schlaf. Sarah fängt ein Heulkonzert an und Fabian passiert ein kleines Malheur. Gott sei Dank hat Annemarie wasserdichte Unterlagen in den Kinderbetten zum Schutz der Matratzen. Deshalb beginnt unser Tag zwei Stunden früher als sonst. Während wir frühstücken, geht draußen die Sonne auf.

Nach dem Frühstück dürfen die Kinder auf unserer Seitenstraße mit dem Fahrrad und dem Roller herumkurven bis wir fertig für die Weiterfahrt sind. Wir möchten heute den Etna umrunden. Leider hält sich der Berg hinter Wolken versteckt. Wenn man mal ein Stück von ihm zu sehen bekommt, dann hebt er sich kaum von den weißen Wolken ab, denn seine Flanken sind von Schnee bedeckt.

Gemütlich nehmen wir die Fahrt wieder auf. Wir lassen es sehr langsam angehen und bleiben schon recht früh, nur wenige Kilometer hinter Randazzo wieder zur Mittagspause stehen. Schließlich sind wir heute ja zwei Stunden früher dran. Eigentlich möchte ich mit dem Roller nochmals nach Randazzo zurück, denn dort ist Markt und wenn es in der Ortschaft nicht so eng gewesen wäre, wären wir gerne mit dem Wohnmobil irgendwo stehen geblieben um zu bummeln. Aber gerade in dem Augenblick, als ich den Roller abladen möchte, beginnt es zu regnen. Ich vergesse das Ganze. 

Annemarie entschädigt mich mit einem ausgezeichneten Mittagessen. Die Krönung ist ein sizilianischer Orangensalat mit Fenchel.

Sizilianischer Orangensalat: Orangen schälen, in Scheiben schneiden, Saft auffangen. Olivenöl, Salz, Pfeffer und Rosmarin mit dem Saft vermengen. Fenchel würfeln und zum Saft geben. Orangenscheiben flach auslegen, hauchdünne Zwiebelscheiben darüber geben und den Saft darüber verteilen. 

 Nach dem Mittagessen spielen wir gemeinsam das neue Lieblingsspiel unserer Kinder: Uno.

Wie gewonnen …

… so zerronnen!

In Biancavilla verlassen wir die ca. 140 Kilometer lange Rundstrecke um den Etna und erklimmen den Südhang. Dadurch, dass sich der Berg hinter den Wolken versteckt, müssen wir eben näher heran, um etwas vom Etna zu sehen zu bekommen. Teilweise muss ich in den ersten Gang zurück schalten, um unsere mobile Ferienwohnung die Steigung hinauf zu zwingen.

Nach einigen Kilometern habe ich aber ein Nachsehen und stelle das gequälte Wohnmobil neben einer ausgebrannten Ruine ab.

Mit dem Motorroller setze ich die Erkundungsfahrt fort. Die Gegend ist beeindruckend. 1983 muss ein großer Ausbruch des Vulkans stattgefunden haben. Einige zerstörte Häuser kann man heute noch sehen. Mittlerweile wurde in dem Lavafeld eine neue Straße zum Gipfel gebaut. Ein unverdrossener Unternehmer baut gerade ein Hotel mitten in den Abgang. 

Die Auffahrt zur Seilbahn, die einen die restliche Distanz zum Gipfel bringt schaffe ich aufgrund der Kälte nicht. Irgendwann muss ich umkehren. Steifgefroren komme ich zum Wohnmobil zurück. Wir bleiben heute hier. Es ist ein traumhaftes Plätzchen.

Ich schaffe es, die Satellitenantenne auszurichten und kann das Formel 1 Rennen in Brasilien verfolgen. Eine Info für alle, die es wissen wollten: die BAS 60 empfängt auch in Sizilien einwandfreie Bilder vom Eutelsat.

Formel 1 schauen am Etna: Das hat das gewisse Etwas. 

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