Freitag, 14. September 2001

Um halb zwei werde ich wach, weil wohl die Tore zum Hafen geöffnet wurden. Ich stehe leise auf und gehe hinaus, um zu schauen, was für Schilder in den Windschutzscheiben der Fahrzeuge, die in den Hafen fahren, stecken. Ich lese 'Med Link Lines F/B Agios Andreas'. Das ist unser Schiff. Schnell krabble ich in das Führerhaus um ebenfalls in den Hafen zu fahren. Wir passieren die Pass- und die Ausfuhrkontrolle für unser Fahrzeug und eine Stunde später sind wir auf dem Schiff. Diesmal bewältigt das Wohnmobil die Steigung auf Anhieb. Allerdings habe ich einen Trick angewendet: für die Auffahrt habe ich den Luftfilter ausgebaut. Ob es letztlich daran lag, dass der Motor bis oben hin durchgezogen hat – ich weiß es nicht. Wir gehen wieder ins Bett. Dass das Schiff irgendwann ausläuft, bekommen wir schon nicht mehr mit.

Der Tag an Bord verläuft ruhig. Wir stehen irgendwann auf, weil die Kleinen uns aus dem Bett schmeißen. Sie waren in der Nacht ja auch nicht wach. Wir frühstücken, dann beschäftigen wir die Kinder. Mal geht Annemarie mit einem aufs Oberdeck, mal ich mit dem anderen.

Am Nachmittag schlafe ich mit Fabian, während Annemarie mit Sarah unterwegs ist. Die übrige Zeit verwende ich, um meinen Reisebericht zu überarbeiten. Der Tag auf dem Schiff ist der ideale Zeitpunkt für diese Tätigkeit.

Das Schiff ist leer. Auf dem Campingdeck stehen mit uns drei Wohnmobile und ein Campingbus. Ein paar PKWs durften auch auf das Campingdeck. Warum, weiß ich nicht. Eigentlich haben sie nichts hier verloren. Kinder fahren mit dem Dreirad zwischen den Autos hindurch. Wenn die PKWs Kratzer abbekommen, dann brauchen sich die Besitzer, meiner Ansicht nach, nicht zu beschweren.

Am Abend schlafen die Kinder fast schon beim Abendessen ein. Sarah sagt, sie sei müde. Wir schicken sie ins Kinderzimmer, um sich auszuziehen. Als wir nach hinten kommen, liegt die Kleine schon im Bett und schläft. Auch Fabian schläft sofort ein, als wir ihn ins Bett legen. Die Seeluft scheint müde zu machen.

Das Schiff passiert auf dieser Fahrt nicht den Kanal von Korinth, sondern fährt um die Peloponnes herum. Wir kommen so nah am mittleren Finger vorbei, dass man die Turmhäuser der Mani mit dem Fernglas erkennen kann. Als wir den westlichen Finger passieren, ist es bereits dunkel.

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