Mittwoch, 8. August 2007

Wir verbringen eine ruhige Nacht am Wysoka-See. Um 9:25 Uhr, nach Frühstück und Aufräumen lasse ich den Motor an, denn heute wollen wir nach Poznan weiterfahren. Die ersten Kilometer lotst mich das Navigationsgerät wieder über lausige Straßen.

Störche Störche gehören hier zum alltäglichen Erscheinungsbild

Das Wohnmobil scheppert und quietscht in allen Fugen. Aus lauter Mitleid mit dem Material fahre ich am Ende nur noch 20 km/h. Als das Navi mich in Stary Dwor (N52 20.991 E15 40.196) wieder auf eine Kopfsteinpflasterstrasse locken will, übernimmt Annemarie die Navigation. „Wenn wir da vorne links abbiegen, kommen wir auf eine rote Straße“, liest sie von der Polenkarte ab, die sie auf dem Schoß hat (Danke, Klaus). Tatsächlich erreichen wir nach wenigen Kilometern die E30 (N52 19.279 E15 40.663). Hier biegen wir links ab und können jetzt den Tempomat auf gemütliche 80 km/h einstellen. Ich justiere unsere Geschwindigkeit exakt so ein, dass wir mit dem LKWs mitschwimmen können. So reist es sich angenehm durch Polen. Bei Ochabica wird die E30 zur Autobahn (N52 21.571 E16 06.231). Da alle LKW auf diese Strecke abbiegen, tun wir es ihnen gleich. Die Strecke verläuft schnurgerade und ist so glatt, dass man hinten im Wohnmobil während der Fahrt Mikado spielen könnte. Allerdings will dieser Luxus bezahlt werden. 41 Zloty (ca. 11,- Euro) bezahlen wir an der Mautstelle bei N52 21.032 E16 43.931 für die insgesamt knapp 53 Kilometer lange Autobahnstecke. Ich weiss natürlich nicht, in welcher Verfassung die B92 gewesen wäre, die ebenfalls nach Poznan führt.

In Poznan angekommen, fahren wir auf direktem Weg zum Campingplatz Malta (N52 24.199 E16 59.050). Wir müssen mal wieder ver- und entsorgen. Außerdem wollen meine Damen shoppen gehen. Ich bin einer ausgiebigen Dusche auch nicht abgeneigt. Außerdem gibt es in Poznan einen Cache und sicher auch ein Internetcafé.

Der Campingplatz erweist sich als verhältnismäßig teuer, verglichen mit anderen polnischen Plätzen. 70 Zloty (18,80 Euro) kostet uns die Nach mit Strom. Die Tatsache, dass der Platz an einem See liegt, weist sich nach kurzer Besichtigung als badetechnischer Reinfall heraus.

Künstlicher Regattasee Der Regattasee von Poznan

Auf der Karte sah der Campingplatz so aus, als wäre er direkt an einem See gelegen. In Wirklichkeit ist der Platz ein komplett eingezäuntes Areal an einem (wahrscheinlich künstlichen) Regattasee, der nicht zum Baden geeignet ist und auch über kein Strandbad verfügt. Sarah nimmt dies murrend zu Kenntnis. Sie will nach Griechenland. Polen gefällt ihr im Augenblick noch überhaupt nicht.

Unser PlatzDas erste Mal ind diesem Urlaub haben wir die Markise ausgefahren

Nachdem wir es uns einigermaßen gemütlich gemacht und eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen haben, mache ich mich mit dem Motorroller auf den Weg, den Cache zu suchen. Er befindet sich am anderen Ende der Stadt in einem kleinen Park, versteckt im Dach einer Informationstafel. Als ich nach 10 Kilometer Fahrt dort ankomme, muss ich leider feststellen, dass der Cache gemuggelt worden sein muss. Er ist definitiv nicht mehr da. Schade!

Auf dem Rückweg komme ich an einem riesigen Einkaufszentrum vorbei, in welchem sich auch ein Mediamarkt befindet. Ich gehe kurz hinein, um einen Adapter von polnischen Schutzkontaksteckdosen auf unsere Stecker zu kaufen. Ich finde so etwas jedoch nicht. Nebenbei stelle ich fest, dass die Preise für Elektronik in etwa unseren Preisen entsprechen. Von einem Viertel unseres Preises kann also bei derartigen Artikeln nicht die Rede sein.

EinkaufszentrumDie Shopping-Malls sehen aus wie bei uns

Auf dem Rückweg zum Campingplatz tanke ich meinen Roller voll. An der Rezeption unseres Campingplatzes erkundige ich mich nach dem nächsten Internetcafé. Es gibt eines in der Stadt. Ich bekomme einen Stadtplan in die Hand gedrückt, auf dem die Route eingezeichnet ist.

Annemarie und Sarah sind gerade beim Duschen, als ich zum Wohnmobil komme. Fabian und ich tun es ihnen gleich. Jetzt, wo ich zurück bin, richten sich Annemarie und die Kinder für die Stadt. Ich muss noch etwas schreiben und die Bilder der letzten beiden Tage vorbereiten, bevor ich mich ebenfalls in die Stadt begebe. Allerdings möchte ich das Internetcafé besuchen. Man wartet doch auf meinen Bericht…

Sarah und Fabian Sarah und Fabian in Poznan

Dank des Stadtplans finde ich das Internetcafé problemlos. Die Computer verfügen über einen USB-Anschluss – sehr gut. Eine Stunde kostet 4,50 Zloty. Ich löse ein Ticket für eine Stunde. Als ich jedoch meinen USB-Stick an einem freien Computer einstecke und meine PortableApps Suite starten will, erscheint eine unlesbare Meldung mit viel polnischem Text, der mir wahrscheinlich erklären will, dass ich keine Anwendungen vom USB-Stick starten darf. Wenigstens ist OpenOffice auf dem Computer installiert, sodass ich trotzdem an meine bereits geschriebenen Texte komme. Aber wie bekomme ich die zugehörigen Bilder auf meine Homepage? Das FTP-Programm Filezilla auf meinem Stick kann ich nicht starten. Wohlweislich habe ich aber auch eine FTP-Uploadmöglichkeit bei meiner Homepage vorgesehen. Aber auch die funktioniert nicht. No FTP-Upload erklärt man mir am Schalter auf Nachfrage. Jetzt erfahre ich auch, dass ich mit meinem eigenen Notebook und Wireless LAN ins Netz gekonnt hätte. Nun gut, das liegt im Wohnmobil. Aber wenigstens sind die Texte hochgelagen. Die Bilder reiche ich ein andermal nach.

Ich verlasse das Café und schlendere noch etwas über den schönen Stadtplatz von Poznan. Hier gibt es unzählige Straßencafés nebeneinander. Ringsum stehen wunderschön restaurierte Stadthäuser. Dieser Platz hat Flair.

PoznanWunderschöner Stadkern von Poznan

Nachdem ich einige Fotos geschossen habe, kehre ich zu meinem Motorroller zurück und fahre zum Campingplatz. Annemarie und die Kinder kehren auch gerade von ihrer Stadtbesichtigung zurück. Da sie schon etwas gegessen haben, mir aber der Magen knurrt, gehen wir noch ins Restaurant auf dem Campingplatz. Ich esse gepflegt zu Abend. Das Restaurant gehört offensichtlich zur gehobenen Kategorie.

Wir gehen früh zu Bett. Das war doch ein recht ausgefüllter und anstrengender Tag.

Heutige Tagesetappe 

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