Mittwoch, der 12. August 2009

Heute morgen, nach dem Frühstück beginnen Ulli, Robin und Barny Pläne für die Weiterfahrt zu schmieden. Sie möchten weiter, weil sie noch ein paar andere Urlaubsbekanntschaften an der Westküste treffen möchten. Für uns bedeutet das eigentlich ebenfalls, zusammenzupacken und weiter zu fahren. Wir haben noch kein Ziel, aber alleine möchte ich auch nicht länger hier stehen. Annemarie mault, dass sie keinen Grund sehe, diesen schönen Platz zu verlassen. Aber ich will nicht alleine hier bleiben, zumal bereits ein italienisches Wohnmobil Barnys Aufbruchaktivitäten bemerkt hat und in den Startlöchern steht, seinen Platz einzunehmen – viel zu nah an unserem Stellplatz für meinen Geschmack.

Wenn etwas nicht so läuft, wie Annemarie sich das vorstellt, wird sie zickig. Und solange sie zickig ist, kann sie mich. Ich habe ohnehin noch etwas zu erledigen. Auf der Insel Methana befindet sich ein Vulkankrater. Eigentlich wollten wir den mit Schwenders gemeinsam besuchen. Durch ihren plötzlichen Aufbruch ist dafür keine Zeit mehr. Ich möchte jedoch auf jeden Fall hin, denn neben dem Vulkan selbst lockt mich auch ein Cache, der dort versteckt ist. Ich werde zwar den Berg hinauf humpeln müssen, denn meine Zehen schmerzen ziemlich stark, aber andererseits habe ich keine Lust, mir den restlichen Urlaub von einem maladen Fuß vermiesen zu lassen.

Fabian begleitet mich auf meinem Ausflug. Wir verabschieden uns von Ulli, Robin und Barny und machen uns auf den Weg. Annemarie und Sarah bleiben beim Wohnmobil. Sie können jetzt miteinander ausmachen, ob sie hier bleiben wollen, oder weiter fahren. Ich habe dazu keine Meinung mehr. Von mir aus können wir auch vier Wochen hier stehen bleiben…

Die Fahrt führt uns auf die Halbinsel Methana, durch das Örtchen Vathi, an der Westküste der Halbinsel entlang und dann in die Berge. Schließlich erreichen wir den Punkt, wo man das Fahrzeug stehen lassen muss, um zu Fuß aufzusteigen. Jetzt erst fällt Fabi und mir ein, dass wir etwas wichtiges vergessen haben: Trinkwasser! Aber es wird auch so gehen. In der Hitze des späten Vormittages steigen wir den schmalen und steilen Pfad zum Krater hinauf. Bizarre Schlackesteine prägen hier die Landschaft. Bis auf wenige Kiefern ist der Vulkan unbewachsen, obwohl sein letzer Ausbruch Rund 3000 Jahre zurück liegt.

Puh, ganz schön anstrengend, der Aufstieg!

Oben angekommen, machen wir uns auf die Suche nach dem Cache. In dieser Steinwüste ist das nicht so einfach. man muss genau aufpassen, wohin man den Fuß setzt, denn die Schlackesteine sind messerscharf. Und ich muss mit meinem Hinkefuß doppelt aufpassen, den jede Berührung eines meiner verletzten Zehen schmerzt.

Fabian ist ein guter Kletterer

Nach einiger Suche finden wir den Cache dank sehr genauer Koordinaten. Schnell kehren wir jetzt zum Roller zurück, denn unser Durst wird immer größer. Wir fahren über die Berge und müssen noch einige Kilometer zurück legen, bis wir nach Methana gelangen.

Blick auf Methana, heute mal aus einer ganz anderen Perspektive

Im ersten Supermarkt, den wir erreichen, kaufen wir uns etwas zu trinken. Danach gehen wir in einer Ufertaverne eine Kleinigkeit essen und für Fabian gibt es auch noch ein Eis. Als wir zum Wohnmobil zurück kommen, ist alles zusammen gepackt und das Wohnmobil abfahrbereit. Schwenders sind weg und an ihrem Platz steht jetzt, wie erwartet, das italienische Wohnmobil. Offenbar hat Annemarie es sich doch anders überlegt. Sie möchte jetzt auch weiter fahren. Dachte ich mir’s doch!

Fabian und ich gehen baden, danach lege ich mich noch etwas an den Strand. Es ziehen Wolken auf. Es ist windstill und in der Ferne sieht es aus, als ob auch Regen fällt. Heute Nachmittag ist das ideale Wetter zum Weiterfahren.

Annemarie berichtet, dass heute am ganzen Strand Campingverbots-Schilder aufgestellt wurden. Merkwürdigerweise habe ich auf der Rückfahrt von Methana keines der Schilder bemerkt. Als später die Polizei am Strand auftaucht und mit einem Klemmbrett in der Hand die ersten Dauercamper-Griechen aufsucht, sind wir bereits abfahrbereit und lassen auch sofort den Motor an, um diesen Strand zu verlassen. Schade! Es könnte sein, dass Griechenland wieder eines der letzten Freisteher-Paradiese verloren hat. Aber es wird sich erst zeigen, wer hier den längeren Atem hat: die Polizei, oder die Camper, die zum Großteil schon letztes Jahr hier standen.

Wir fahren nach Galatas und stellen das Wohnmobil auf einem großen Parkplatz am Ufer ab. Auf der Insel Poros gäbe es noch zwei Caches für mich zu finden und Annemarie überredet mich, doch den Roller abzuladen und mit der Fähre hinüber zu fahren. Sie selbst möchte die Gelegenheit nutzen und mit Sarah shoppen gehen.

So machen wir es auch. Ich fahre mit dem Roller zur Fähre und löse für 1,80 Euro ein Ticket für mich und den Roller. Drüben angekommen, suche und finde ich die beiden Caches, die es letztes Jahr noch nicht gab. Im letzten Sommer war ich doch schon einmal auf der Insel cachen.

Das malerische Hauptstädtchen der Insel Poros

Die Sonne kämpft sich hinter den dunklen Wolken hevor

Abendstimmung über der Insel Poros

Als ich wieder auf dem Festland bin, finde ich hier auch noch einen Cache und muss einen zweiten liegen lassen, weil inzwischen die Dunkelheit eingebrochen ist. Ich kehre zum Wohnmobil zurück und wir beschließen, hier zu übernachten.

Annemarie und die Kinder sind schon bald im Bett, während ich die Erlebnisse der letzten Tage aufarbeite.

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