Montag, der 9. August 2010

Am Morgen regnet es noch immer. Als ich aufstehe, ist im Alkoven noch niemand wach. Ich wasche und rasiere mich, räume das Wohnmobil auf und schleiche mich dann ins Führerhaus. Vom Navi lasse ich mir die Strecke Richtung Heimat berechnen. Es sind 865km bis nach Hause. Ich starte das Wohnmobil und fahre los. Wahrscheinlich stehen die Hausfrauen in ihren Einfamilienhäusern dieser Siedlung jetzt hinter den Vorhängen und schauen uns nach. Wir waren gestern Abend wohl so etwas wie Zigeuner, die in ihr Idyll eingebrochen sind.

Die Strecke nach Hause führt uns zunächst auf die A20 Richtung Rostock. Das trifft sich gut. So bleibt die endgültige Entscheidung, ob und wie es mit unserem Urlaub weiter geht, noch etwas offen. Nach knapp einer Stunde Fahrt bleibe ich auf einem Autobahnrastplatz stehen, um Frühstück zu machen. Die Kinder sind inzwischen wach. Beim Frühstück sprechen wir darüber, was wir jetzt tun sollen. Sarah gefällt unsere Reise und möchte gerne weiter fahren. Fabian möchte eigentlich schon heim, zeigt sich aber wieder versöhnt und will uns nicht den Urlaub verderben. Wir beschließen, die Heimfahrt zu verschieben und jetzt nach Rostock weiter zu fahren. Rostock ist eine Hansestadt. Dort ist es bestimmt schön und ich hoffe, dass auch Fabian auf seine Kosten kommt. Je weiter wir Richtung Rostock kommen, umso mehr reißt der Himmel auf. Auf dem Rastplatz, auf dem wir gefrühstück hatten, regnete es noch. Jetzt scheint aber bereits die Sonne. Als wir Rostock erreichen, scheint die Sonne von einem fast makellos blauen Himmel. Es gibt einen Stellplatz am Hafen. Dorthin lassen wir uns vom Navi lotsen. Nachdem wir das Wohnmobil abgestellt und ein Tagesparkticket für 5€ gelöst haben, machen wir uns stadtfein zurecht und dann zunächst auf den Weg in den Hafen.

Der Parkplatz am Hafen (N54 05.487 E12 07.866)

Leider sind wir einen Tag zu spät dran. Wir erfahren erst durch die überall hängenden Plakate, dass bis gestern hier die 20. Hanse Sail stattgefunden hat. Das Ganze war wohl mit einem großen Rummel verbunden, der jetzt gerade abgebaut wird. Aber schöne Segelschiffe liegen noch hier. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, während Fabian Segelschiffe schon wieder langweilig findet. Immerhin schaffe ich es, in bis zum letzten Schiff am Kai bei der Stange zu halten.

Der Eisbrecher Stephan Jantzen

Dampf-Eisbrecher Stettin

Erbaut 1933!

Ich liebe es, alte Segelschiffe anzuschauen. Leider kann Fabian damit nichts anfangen.

Eine Segelschiffbesatzung in historischen Kostümen

Man beachte die Bierzapfanlage

Hier werden Vorräte für die Weiterfahrt gebunkert

Dieses schöne Schiff heißt Aphrodite

Und das ist Aphrodite

Ein kleiner Drachen im Ausguck

Gruppenbild: Achim mit Liberty

Danach gibt es aber nur noch eines, was Fabian bei Laune hält: Essen. Er braucht jetzt unbedingt etwas zwischen die Kiefer. Nichts leichter als das: wir schlendern Richtung Einkaufspassage, wo Fabian sich im erstbesten Bäcker ein leckeres Bullettenbrötchen aussucht. Sarah kauft sich eine Pizza. Nach dem Essen beschließen Fabian und ich, uns die Zeit im Elektromarkt Saturn zu vertreiben. Zeit, die Fräulein Sarah benötigt, um in Ruhe zu shoppen. Das wünscht sie sich schon so lange. Wir vereinbaren einen Treff- und Zeitpunkt und trennen uns.

Blick aufs Kröpeliner Tor

Einkaufscenter am Kröpeliner Tor

Im Zentrum des Einkaufscenters

Ein momentan zufriedener Fabian auf dem Weg zum Saturn-Markt

Fabian und ich schlendern durch den Saturn, schauen uns Fernseher und iPods an, und vertreiben uns hier die Zeit, ohne etwas zu kaufen. Fabian wünscht sich einen iPod Touch, aber der würde ihm jetzt gar nichts bringen, denn man müsste ihn mit iTunes aktivieren. Wir haben jedoch keinen Rechner mit iTunes dabei. Als wir wieder alle zusammen sind, möchte Fabian zurück zum Wohnmobil. Er hat vom shoppen die Nase voll. Also gehen wir zurück um Fabian an unserem mobilen Zuhause abzuliefern. Danach kehren Sarah und ich nochmals zur Shoppingmeile zurück. Sarah möchte noch etwas weiter bummeln und ich werde mir derweil die Zeit mit zwei Caches vertreiben, die unweit von hier versteckt sind. Um 16:00 Uhr wollen wir uns am Brunnen am Universitätsplatz, im Zentrum der Einkaufsmeile, wieder treffen. Nachdem ich die beiden Caches gefunden habe und die ganze Einkaufsmeile entlang geschlendert bin, kehre ich zum vereinbarten Treffpunkt zurück uns setze mich auf eine Bank am Rande des Brunnens. Es macht Spaß hier zu sitzen und den Menschen zuzuschauen – besonders den kleinen Kindern, die zwischen den Fontänen des Brunnens herum hüpfen.

Im Zentrum von Rostock

Eine Wassertreppe!

Aber Papa!

Ein Fußballhund nahe des ersten Caches

Das Rostocker Rathaus

Der Marktplatz

So weit ist es nach…

Der Brunnen am Universitätsplatz

Wenn der Seemann auf seinem Schifferklavier…

Hier gibt’s Schuhe!

Als Sarah nach erfolgreicher Einkaufstour am Treffpunkt eintrifft, ist sie überglücklich. Sie hat einige schöne Teile gekauft und möchte jetzt unbedingt zurück zum Wohnmobil, um eine Modenschau zu veranstalten. Fabian hat die Zeit mit Spielen verbracht. Um ihn jetzt bei Laune zu halten, darf er mit dem iPhone spielen. Zu einer Runde Kanasta kann ich ihn leider nicht überreden. Karten sind eben nicht elektrisch. Auch in den Hafen möchte er mich nicht mehr begleiten. Also spielen Sarah und ich Kanasta, während Fabian auf dem iPhone ein Computerspiel zockt.

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