Wir nutzen den Umstand, an einem der schönsten Badestrände des Peloponnes zu stehen, heute gehörig aus. Fast den ganzen Tag bringen wir am Strand zu. Die Kinder toben im Wasser herum und spielen im feinen Sand.
Um die Mittagszeit fallen Fabian fast die Augen zu. Bevor er unterm Sonnenschirm ganz einschläft, bringt Mama ihn schnell ins Wohnmobil.
Im Laufe des Tages mache ich erst mit Sarah, dann mit Fabian einen kleinen Motorradausflug in die nähere Umgebung. Die Kinder freuen sich und Annemarie bestätigt, daß beide nach der Ausfahrt ganz lieb und ausgeglichen sind.
Die Zeit der größten Mittagshitze verbringen Mama und Tochter hingefletzt in den Liegestühlen bei der Lektüre. Wenn ich Sarah nicht genau kennen würde, und wüßte, wie alt sie ist, würde ich glauben, daß sie ihr Benjamin Blümchen Heft tatsächlich liest.
Als die Sonne bereits lange Schatten wirft, geht es für die ganze Familie nochmals an den Strand. Jetzt können die Kinder noch mal bedenkenlos in die Sonne und im Wasser herumtoben. Schließlich sind wir die Letzten am Strand.
Als Annemarie mich fragt, ob ich Lust hätte, heute noch weiter zu fahren, stimme ich zu. Ich bleibe nicht gerne lange an einem Ort und es gibt noch so vieles zu sehen…
Innerhalb einer Stunde haben wir unsere Siebensachen zusammengepackt und den Kindern auch noch ein Abendessen verabreicht. Die Kleinen werden bettfein gemacht, dürfen aber noch etwas zur Mama auf den Schoß, bis wir die Holperstrecke zurück zur Hauptstraße hinter uns haben.
Wir hoppeln bereits die ersten Meter auf der Schlaglochpiste, da kommt mir die verwegene Idee, doch mal zu probieren, ob wir die Brücke zur asphaltierten Straße nach Romanos mit unserem fahrbaren Wohnzimmer unbeschadet passieren können. Das würde uns einige Kilometer schlaglochübersäter Staubpiste ersparen. Letztes Jahr hat uns dieser Versuch das Auspuffendrohr gekostet. An der Brücke steigt Annemarie aus, legt sich fast auf die Straße, um die Bodenfreiheit zu kontrollieren. Millimeter um Millimeter taste ich unser Wohnmobil auf die Brücke, der Auspuff setzt auf und schleift über den Asphalt, die Vorderräder radieren ein wenig, bis sie die Hinterachse auch überreden können, die Stufe zu überwinden, aber es klappt: wir haben es ohne Verluste geschafft. Unser Auto dürfte aber keinen Zentimeter breiter oder … aber das hatten wir ja alles schon mal.
Jetzt geht die Fahrt gemütlich Richtung Norden. das grobe Ziel heißt Killini oder Patras, denn wir möchten gerne auf die Insel Kefalonia, und die Fähre dorthin legt wahlweise in einer der beiden Orte ab. Heute werden wir die ganze Strecke nicht mehr schaffen, aber ein Stück können wir wenigstens hinter uns bringen. Morgen werden wir noch mal einen Badetag einlegen und abends weiterfahren. Wir haben ja Zeit, denn es ist Urlaub…
Gegen 20:45 Uhr setzt die Dämmerung ein und deshalb schicken wir die Kinder ins Bett; das heißt, Annemarie schickt, während ich fahre. Es dauert einige Zeit, bis auch Sarah eingeschlafen ist. Annemarie und ich möchten heute gerne mal in Ruhe, zu zweit, ohne Kinder, essen gehen. Wir beratschlagen, wo wir das am besten machen können. Ideal wäre es, wenn wir anschließend auch gleich dort übernachten könnten. Annemarie macht den Vorschlag, den Zwischenstop in Elias einzulegen, dort auch gleich einen Tag zu bleiben und abends erst weiterzufahren. So machen wir es schließlich auch. Ich wäre gerne zu einer Taverne an der Strecke weitergefahren, die wir auf einer unserer letzten Reisen entdeckt haben: dort gibt es immer gegrilltes Spanferkel, aber den Appetit darauf vertröste ich auf morgen.
Wir finden die anvisierte Taverne in Elias und essen Souvlaki (was sonst?). Anschließend fahren wir die letzten paar Meter bis zum Strand und erschrecken, wie voll es hier ist. Alle Wohnmobile, die wir bisher vermißt haben, scheinen hier versammelt zu sein. Bei der Dunkelheit einen Platz zu suchen, ist sinnlos, und so bleiben wir einfach irgendwo stehen, um uns ins Bett zu begeben.