Etwa um 7:30 schleiche ich mich aus dem Bett und ziehe mich an. Den Kindern hatte ich gestern Abend versprechen müssen, wieder loszufahren, solange sie noch im Bett sind. So wie gestern. Mit ca. 30 km/h tuckere ich den Berg hinauf und hinein in den Naturpark Nebrodi. Unsere heutige Tagesetappe soll uns ans Meer zurück führen und dabei den Naturpark durchqueren. Heute ist der Himmel bedeckt, fast braun. Zuletzt haben wir so eine Himmelsfärbung letztes Jahr in Sardinien gesehen. Kurz danach regnete es braunes Wasser vom Himmel. und das tut's heute auch. Es beginnt zu tröpfeln und jeder Regentropfen hinterlässt einen braunen Wasserfleck. In einem Wäldchen bleibe ich stehen. Die Familie krabbelt aus den Betten und wir frühstücken.
Danach geht die Fahrt weiter. Es stürmt und zwischendurch regnet es auch. Bis auf 1500 Meter schlängelt sich die Strecke die Berge hinauf. Aussteigen kann man fast nicht, so stürmisch ist es heute.
Trotzdem ist die Landschaft, durch die wir fahren, durchaus sehenswert. Um die Mittagszeit erreichen wir die Küste. In Torrenouva stellen wir uns direkt am Meer neben einen alten Spielplatz und essen zu Mittag. Danach erledigen wir Dinge, die man halt erledigt, wenn das Wetter nichts Gutes verspricht: man schreibt Karten oder Reisebericht.
Nachdem es hier aber überhaupt nichts sehenswertes gibt, fahren wir doch noch ein Stückchen weiter. Wir erreichen das Capo 'd Orlando und finden einen Stellplatz direkt neben einer schönen Parkanlage mit Spielplatz.
Leuchtturm am Capo d' Orlando
In unserem Reiseführer steht, dass die Gastronomen und Hoteliers des Capo d' Orlando sich gegen die Schutzgelderpressungen der Cosa Nostra aufgelehnt haben und damit erfolgreich waren. Seither stehen sie unter erhöhtem Polizeischutz. 15% des Umsatzes hat die Mafia scheinbar zuvor für sich beansprucht.
Auf dem Spielplatz können die Kinder nach Herzenslust herumtoben. Wir lassen sie draußen, bis es Zeit wird, ins Bett zu gehen.
Wir beschließen den Tag mit leckeren Pizzen, die Annemarie mit dem Fahrrad holt.