Bereits gestern hatten wir vereinbart, dass wir heute morgen bei Bamboleros frühstücken. Das machen wir auch. Es gibt Brötchen, Butter, Marmelade und Honig. Nach dem Frühstück lade ich die Roller aus. Wir wollen zum Strand von Olympos und das Wohnmobil bei Bamboleros stehen lassen. Vielleicht bleiben wir auch noch einen Tag hier.
Olympos ist eine ehemalige griechische Siedlung, deren Besuch 5 Millionen Lire kostet. Wir wollen aber nicht Steine schauen; wir wollen baden. Den Ticketverkäufer können wir schließlich davon überzeugen und müssen nur die Parkgebühr für die Roller entrichten.
Hier gibt es eine Menge Baumhaussiedlungen. Die bekannteste ist wohl die von Kadir. In unserem Reiseführer steht, dass diese eigentlich illegalen Baumhäuser alle paar Jahre einmal von der Polizei abgerissen werden. Am nächsten Tag würden sie wieder aufgebaut.
Vierhundert Meter sind es vom Parkplatz zum Strand. Der Weg führt durch die Ruinen von Olympos. Obwohl wir keinen Eintritt bezahlt haben, kann ich mir einige Fotos nicht verkneifen.
Unterwegs muss man eine Süsswasserquelle durchwaten. Das Wasser ist eiskalt und bildet ein kleines Flüsschen, das Richtung Meer fließt.
Der Strand von Olympos ist wirklich phantastisch. Der Strand ewig breit und teilweise mit sehr feinen Kieseln, teilweise auch mit grobem Sand. Das Flüsschen fließt hier ins Meer und sorgt dafür, dass das Meer hier sehr frisch ist. Wenn man warmes Wasser will, muss man tauchen und unten bleiben. Dieses paradoxe Phänomen kommt daher, dass das warme Meerwasser schwerer ist, als das kalte Süßwasser.
Der Strand von Olympos ist ein beliebtes Ziel für Ausflugsboote von Antalya. Die meisten Badegäste kommen von diesen Booten.
Wir plantschen, tauchen und suchen nach schönen Steinen. So vergeht der Vormittag.
Zum Abschluss waschen wir uns im eiskalten Süsswasserflüßchen das Salz von der Haut. Dann ziehen wir uns an und fahren zurück zu Bamboleros, wo unser Auto und Jessica auf uns warten.
Wir essen etwas zu Mittag, ich gehe am Computer der Bamboleros ins Internet – endlich einmal erfolgreich; eine Mail aus dem Büro ist eingetroffen. Nachdem ich diese Mail beantwortet habe, mache ich mich mit dem Roller auf den Weg, eine Alternative zu unserem momentanen Stellplatz zu suchen.
Das nördliche Ende des Strandes von Olympos endet bei der kleinen Ortschaft Cıralı. Zu Fuß sind es weniger als 10 Minuten am Strand entlang, von dem Platz aus, wo wir heute Vormittag gebadet haben. Auf der Straße sind es allerdings 11 Kilometer den Berg hoch bis zur Hauptstrasse, 500 Meter auf der Hautstrasse und dann wieder 11 Kilometer den Berg hinunter.
Hier gibt es ewig weite Strände, teilweise mit schönen Picknickplätzen im Schatten großer Pinien. Ich finde auch einen kleinen Campingplatz und mache einige Fotos, anhand derer ich mit Annemarie besprechen möchte, was wir weiter machen – ob wir einige Tage hier her fahren, ob wir bleiben , oder ob wir weiter fahren sollen.
Ich kehre zurück zum Wohnmobil. Gemeinsam kommen wir aber zum Schuss, dass wir lieber wieder zurück fahren wollen. Wir haben jetzt noch eineinhalb Wochen Urlaub und möchten uns lieber gemütlich an der Küste entlang auf den Rückweg nach Çeşme machen, als am Ende eine lange Überlandtour durchziehen zu müssen.
Wir geben den Kindern ein Abendessen, inzwischen ist es bereits 18 Uhr, legen sie ins Bett und fahren dann los. Die Nachtfahrt verläuft absolut problemlos. Um 22:30 Uhr treffen wir in Ölüdeniz ein. Wir übernachten an der Tankstelle.