Um 8:00 Uhr erwachen wir durch Türenschlagen und laute Stimmen um unser Wohnmobil. Ein Blick aus dem Fenster und uns wird klar, dass rund um uns herum damit begonnen wird, einen Markt aufzubauen. So schnell waren wir in diesem Urlaub noch nicht aus den Betten, wie heute. Gott sei Dank hinterlassen wir unser Mobil abends immer in einem aufgeräumten und reisefertigen Zustand, bevor wir zu Bett gehen. Deshalb sind wir innerhalb weniger Minuten von diesem Marktplatz verschwunden. Es stehen jedoch noch einige Mobile auf dem Platz, als wir ihn verlassen. Deren Bewohner werden Augen machen, wenn sie als Attraktion inmitten der Marktbuden stehen.
In Nerja fahren wir an den Strand um zu frühstücken. Wie an jedem Stadtstrand gibt es auch hier den gewohnten spanischen Einheitsspielplatz, an dem sich die Kleinen austoben können.
Ein erneuter Temperaturtest des Wassers ergibt: zu kalt zum Baden – jedenfalls für uns Warmduscher (Markisenabspanner, etc.). Deshalb schmieden wir jetzt neue Pläne. Das ursprüngliche Vorhaben, eventuell nach Portugal weiter zu fahren und u. U. sogar die ganze Iberische Halbinsel zu umrunden, wird kurzerhand gecancelt. Statt dessen werden wir noch bis Gibraltar fahren, und uns dann einige schöne Städte, z.B. Ronda und Granada im Hinterland Andalusiens anschauen, bevor wir wieder an die Küste zurück kehren um dann langsam wieder Richtung Norden zu zuckeln. Wir haben immer noch fast vier Wochen Zeit, deshalb können wir großzügig planen. Aber von jetzt an auf Badegänge im Meer verzichten zu müssen, das wäre nichts für uns – vor Allem wegen der Kinder.
Die Landschaft hat sich wieder gewandelt. Es wird touristischer; Gewächshäuser sind an diesem Küstenabschnitt nicht mehr zu finden. Statt dessen schmiegen sich schöne Villen an die Steilhänge oberhalb und unterhalb der Küstenstraße. Man merkt, dass man sich Marbella nähert, einem der exklusivsten Ferienorte Europas, so weiß es unser Reiseführer. Hier gibt es Pferderennbahnen, Golfplätze und riesige Vergnügungsparks. Unterwegs halten wir an einem Lidl-Supermarkt an, um Vorräte zu bunkern.
Danach geht die Fahrt weiter. Durch Marbella hindurch bekommt Annemarie den Mund vor lauter "Ah's" und "Oh's" nicht mehr zu. Sie zählt die Sterne an den Hotels und hält krampfhaft nach Filmstars, die hier angeblich Urlaub machen sollen, Ausschau. Tatsächlich sehen wir im Stadtverkehr zwei Rolls Royce vorbeifahren.
Hinter Marbella sichten wir einen McDonalds und halten an, damit unsere Kleinen etwas in den Bauch und ein weiteres Teil für ihren Plastik-Snoopy bekommen. Außerdem gibt es hier das gleiche Kletterlabyrinth, wie es der McDonalds in Altea hatte. Wir lassen die beiden sich richtig austoben, bevor wir die Fahrt fortsetzen.
Einige Kilometer hinter San Diego (wie das klingt!) sehen wir einen breiten Sandstrand mit einer riesigen, ebenen Fläche auf der sich einige Wohnmobile verlieren.
Wir fahren hinunter und finden einen geeigneten Stellplatz in der Nähe eines Hamburger Allrad-Magirus. Deren Besitzer (Thomas und Edeltraud), ein Paar etwa in unserem Alter oder minimal älter, sind schwer in Ordnung, und nach kurzer Zeit sind wir schon in Unterhaltungen vertieft. So wird der heutige Abend auch etwas länger. Erst gegen 1 Uhr finden wir unser Bett.