In der Nacht weckt Fabian mich auf. Er hat eine verstopfte Nase. Er ist der nächste, der eine Erkältung bekommt. Morgens jammert auch Annemarie über einen eitrigen Hals. Sarahs Halsschmerzen haben sich zu einem Husten weiter entwickelt. Jetzt haben wir ein fahrbares Sanatorium zusammen. Nur mir geht es noch gut. Ich hatte allerdings meine Gebrechen schon früher. Ich erinnere nur an meine Zahnschmerzen.
Am Morgen erfahre ich von Poldi, unserem Wohnmobilnachbarn, dass man in Vieste Gasflaschen füllen lassen kann. Man bringt die Flasche morgens hin und kann sie abends wieder abholen. Ich fahre sogleich nach Vieste, um unsere leere Flasche abzugeben. Insgeheim rechne ich nämlich damit, dass unsere zweite Gasflasche in den nächsten Tagen ebenfalls leer sein wird und dann hätten wir keinen Kühlschrank mehr – jedenfalls keinen kalten. Die Duomatic hat bereits vor dreieinhalb Wochen auf die zweite Flasche umgeschaltet.
Am Vormittag fahren Annemarie und Sarah nach Vieste, um dort zu bummeln, während Fabian und ich am Strand liegen und uns die Zeit vertreiben. Ich lesen meinen Roman zu ende und Fabian buddelt im Sand. Der Sand an diesem Strand ist der beste Bausand, den man finden kann. Wenn er leicht feucht ist, wie nach dem Regen vor zwei Tagen, dann kann man nahezu alles damit formen. Allerdings verfallen die Bauwerke zu Staub, wenn sie trocknen.
Am Nachmittag bekomme ich Gelegenheit nach langer Zeit mal wieder selbst auf ein Surfbrett zu steigen. Vom Platzinhaber bekomme ich ein Brett und von Poldi ein altes Rick geliehen. Es klappt gleich wieder recht gut. Auf unseren nächsten Reisen werde ich die Surfsachen wieder mitnehmen.
Den restlichen Tag verbringen wir am Strand. Am Abend fahre ich nach Vieste, um einzukaufen und unsere hoffentlich gefüllte Gasflasche wieder abzuholen. Als ich aus dem Supermarkt komme, werde ich von einem mir bis dato unbekannten Mann angesprochen, ob ich zufällig Kaluza heißen würde. Nach kurzer Überraschung stellt sich heraus, dass mein Gegenüber Willy Fritz (http://www.w-fritz.de) ist, mit dem ich schon einige Male Emailkontakt hatte und der mich von unseren Reiseberichten kennt – offensichtlich so gut, dass er einen Mann, der ihm irgendwo in Italien über den Weg läuft (ohne sein Wohnmobil) als Achim Kaluza identifizieren kann. Wir begrüßen uns und unterhalten uns kurz. Familie Fritz steht auf einem Campingplatz in der Bucht von Vieste. Wir sollen uns doch einmal melden und auf ein Gläschen Wein vorbei schauen. Mit dem Versprechen, uns zu melden, verabschieden wir uns. Ich hole meine Gasflasche ab, die tatsächlich gefüllt auf mich wartet (20 Euro) und kehre dann mit meinem schwer geladenen Roller zum Wohnmobil zurück.
Hier hängt allerdings der Haussegen nicht mehr ganz gerade. Annemarie hat den Wohnmobilkoller. Ob wir unter diesen Voraussetzungen noch eine ganze Woche unterwegs sein werden, ist fraglich. Eigentlich dachte ich, wir würden über das Wochenende noch hier bleiben, aber im Moment sieht es nach einem Aufbruch morgen früh aus.
Hier der Link zum Reisebericht der Familie Fritz an diesem Tag: Link