Um 8:00 Uhr werde ich wach. Leise stehe ich auf, ziehe mich an und schleiche mich aus dem Wohnmobil. Ich gehe eine Runde in der Morgensonne spazieren und kaufe unterwegs auch ein frisches Brot fürs Frühstück.
Unser heutiger Übernachtungsplatz
Als ich zurück komme, sind die Kinder bereits wach und auf dem Weg ins Meer. Ich schließe mich ihnen an und gemeinsam gehen wir in die kleine Bucht, die direkt neben unserem Schlafplatz liegt. Das Wasser ist herrlich ruhig und der absolut ebene Sandboden glitzert in der Morgensonne.
Kristallklares Wasser lädt zu einem morgentlichen Bad ein
Wir baden einige Zeit und duschen uns dann das Salz von der Haut, bevor wir ins Wohnmobil zum Frühstück gehen. Noch während wir frühstücken kommt ein Polizist vorbei und erklärt uns, dass wir hier nicht stehen dürften. Wir erklären, dass wir ohnehin gleich wegfahren. Damit gibt er sich zufrieden, wünscht uns noch einen schönen Urlaub und geht seines Wegs. Er kam nur seiner Pflicht nach. Es ist ein netter Zug, wahrscheinlich nicht ohne Hintergedanken, wenn man erst am nächsten Morgen zum Weiterfahren aufgefordert wird. Schließlich waren alle Wohnmobilbesatzungen, die heute Nacht hier geschlafen haben, gestern Abend im Ort Essen und haben ihr Geld dort gelassen. So ein kleiner Ort, ohne sonstigen Tourismus kann die zusätzlichen Einkünfte durch die Wohnmobiltouristen sicher brauchen.
Nachdem wir das Geschirr abgewaschen haben, brechen wir auf. Die Fahrt geht an der Küste entlang.
ohne Worte…
Wir finden herrliche Buchten (von N36 36.109 E22 54.582 bis N36 35.419 E22 55.764), die zum Baden einladen, allerdings über keine Strandduschen verfügen.
Herrliche Badestrände gibt es hier unten. Wir merken uns die Plätze für den nächsten Griechenlandurlaub
Da wir vorhin erst geduscht hatten, wollen wir jetzt nicht schon wieder ins Meer springen und beschränken uns aufs Schauen. Unter vielen Ahs und Ohs fahren wir die Küsten entlang bis nach Viglavia, von wo die Fähre nach Elafonisos (N36 31.264 E22 58.852) ablegt. Wir möchten jedoch nicht auf die Insel übersetzen und beschränken uns auch hier aufs umschauen.
Die Fähre nach Elafonisos und der weiße Dünenstrand von Viglavia
Von Viglafia aus fahren wir weiter nach Monemvasia. Die Strecke ist ab N36 36.023 E22 57.512 ein echtes Abenteuer, da nicht für Fahrzeuge unseres Kalibers gebaut. Einen Großteil der sich steil nach oben windenden und mit haarsträubenden Kurven versehenen Strecke muss ich im ersten Gang hinauf kriechen, denn anders könnte unser Wohnmobil die Steigungen nicht bezwingen. Aber wir schaffen es und kommen unvermittelt an einer sprudelnden Wasserquelle vorbei. Bei dieser Quelle handelt es sich allerdings nicht um eine natürliche, sondern um den geöffneten Schieber einer Wasserleitung.
Eine nicht natürliche Quelle
Uns ist das jedoch egal. Schnell füllen wir zehn Kannen Wasser in unseren Frischwassertank.
Wasser ist Wasser. Und Wasser ist für ein Wohnmobil wichtig.
Und weiter geht die Fahrt. Genauso steil wie der Aufstieg vom Westen her ist auch der Abstieg in den Osten. Ich lasse das Mobil vorsichtig im ersten Gang den Berg hinunterrollen und muss die Haarnadelkurven meist bis zum Anschlag einlenken.
Hinunter sind die Haarnadelkurven genau so eng, wie hinauf.
Schließlich erreichen wir Monemvasia. Zunächst stellen wir uns an den kleinen Badestrand bei N36 41.291 E23 02.228 um noch etwas ins Wasser zu springen, bevor wir uns in die historische Stadt Monemvasia begeben. Die Kinder baden ein wenig, ich beschränke mich aufs Zuschauen und Annemarie besorgt etwas zu essen – zur 'Abwechslung' einmal Gyros Pitta. Es ist nun einmal so: Gyros ist das griechische Fast Food schlechthin. Und uns schmeckt es. Jedenfalls im Augenblick noch. Nach dem Essen fahren wir hinüber zu dem Platz, auf dem schon viele Wohnmobile geparkt sind (N36 41.251 E23 02.563).
Parkplatz vor Monemvasia
Über Nacht wird hier wohl niemand stehen bleiben, denn große Tafeln künden davon, dass jedes wilde Camping mit Strafen von 147 Euro pro Person und Nacht geahndet wird. Und auf die Diskussion mit einem griechischen Polizist, was denn nun der Unterschied zwischen Parken und Camping ist, wird sich wohl niemand einlassen wollen.
Wir jedenfalls parken unser Wohnmobil und begeben uns zu Fuß hinauf in die historische Stadt.
Der Aufstieg zur Stadt ist geschafft…
Es ist herrlich, durch die kleinen verwinkelten Gässchen zu streifen, auch wenn der Hauptweg vom Stadttor in die Innenstadt nur aus Andenkenläden und kleinen Bars besteht. Irgendwo weiter hinten in der Stadt setzen wir uns im Schatten eines Baumes in an kleines Hotel und trinken etwas. Dann setzen wir den Rundgang entlang der Stadtmauer fort. Den Aufstieg zur Burg ersparen wir uns aufgrund der großen Hitze. Dort oben war ich schon am 24. Mai 1998 gewesen.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil genehmigen wir uns ein Eis. Von Familie Fritz ist wieder eine SMS eingetroffen: Sie kommen morgen nach Porto Ageranos. Dort werden wir uns treffen.
Jetzt steht uns der Sinn nach einem erfrischenden Bad. Nicht weit von Monemvasia befindet sich der Paralia Douka.
Der Felsen von Monemvasia von unserem Badestrand aus
Dort halten wir, parken das Wohnmobil am Strand (die gleichen Warntafeln mit den drakonischen Strafandrohungen, N36 43.028 E23 01.355) und stürzen uns ins Wasser. Es scheint nicht so sauber zu sein, wie wir es gewohnt sind, aber das kann auch vom rötlichen Sand kommen, aus dem der hiesige Strand besteht. Unangenehm ist auf jeden Fall die Steinplatte im seichteren Wasser, die erst endet, wo das Wasser für die Kinder schon fast zu tief ist. Egal – zum Baden tut es dieser Strand. Eine Stunde später sind wir auch wieder weg.
Paralia Douka
Die Fahrt führt uns jetzt über Molai. Als heutigen Übernachtungsplatz haben wir uns den Strand bei Glikovrisi ausgesucht, an dem wir gestern gebadet hatten. Dort ist das Meer zwar schmutzig, aber es gibt Strandduschen und die sind momentan wichtiger. Unterwehs kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und fahren dann hinunter zum Strand (N36 47.892 E22 47.036). Heute ist das Meer noch mehr mit Seegras verschmutzt als gestern. Ich weigere mich, hinein zu gehen, Annemarie und die Kinder stört das nicht. Da wir aber eine Dusche (mit warmem Wasser!) direkt vor der Haustüre haben, stört das Seegras niemand und selbst ich komme zu meiner abendlichen Abkühlung.
Im Licht der untergehenden Sonne bereitet Annemarie das Abendessen zu, während die Kinder sich in die verschiedenen Ecken des Wohnmobils verkrümelt haben. Sarah sitzt mit einem Buch im Alkoven und Fabian liest seine Mickey Mouse im Kinderzimmer.
Es gibt heute was Leckeres!
Nachtrag: Gegen 22:00 Uhr, gerade als wir fertig gegessen haben und die Kinder ins bett gehen sollen, mutiert die Strandtaverne zur Stranddisco und zeigt mal so richtig, was in ihren Lautsprecherboxen für Leistungsreserven stecken. Wir beschließen daraufhin zur großen Freude der Kinder, aus der Not eine Tugend zu machen und selbst hin zu gehen. Bis um Mitternacht bleiben wir. Allerdings ist auch danach nicht an Schlaf zu denken. Irgendwann fahre ich das Wohnmobil an das vordere Ende der Bucht vor. Der Krach ist hier zwar leiser, aber immer noch zu hören. Doch irgendwann gehen auch Griechen schlafen und die Lärmwürfel verstummen. Den Rest der Nacht hört man nur noch das schwache Plätschern der Dreckbrühe, direkt neben dem Wohnmobil.