Heute ist mein letzter Arbeitstag. Ich ordne die letzten Dinge und kontrolliere nochmals, ob ich wirklich alle Vorbereitungen für meinen langen Urlaub richtig getroffen habe. Mittags verabschiede ich mich von meinen Kollegen und mache mich auf den Heimweg.
Zu Hause angekommen, finde ich Annemarie im Wohnmobil. Sie ist immer noch mit Einräumen beschäftigt. Eigentlich räumt sie schon seit Tagen. Ich wundere mich wieder einmal, wie viel man in den Schränken eines Wohnmobils unterbringen kann. Vermutlich könnten wir auch eine zweijährige Expedition durch alle Kontinente dieser Erde unternehmen, ohne dass es uns ernsthaft an etwas fehlen würde.
Meine technischen Dinge habe ich bereits vor Tagen fertig vorbereitet. Ich brauche die Taschen nur in meinen Wohnmobilschrank zu räumen und bin damit in wenigen Minuten fertig. Nachdem ich auch noch Frischwasser gebunkert habe, vertreibe ich mir die Zeit damit, nochmals durch die Zimmer zu gehen, und zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist.
Endlich, gegen 15:30 Uhr, sind wir fertig. Noch einmal kurz überlegen, ob wir wirklich nichts vergessen haben, dann dreht sich der Schlüssel im Anlasser des Wohnmobils. Es geht los.
Das Wohnmobil steht reisefertig vor der Tür
Dieses Jahr sind wir mit viel weniger sperrigem Gepäck unterwegs. Wir haben nur ein Fahrrad für alle Fälle dabei. Deshalb kann man sich in der Garage unseres Wohnmobils diesmal gut bewegen. Letztes Jahr fuhren wir vier Fahrräder spazieren, ohne sie zu benutzen. Aber ich musste sie jedes Mal ausladen, wenn man an etwas anderes heran wollte.
Dieses Jahr ist in der Heckgarage richtig Platz frei geblieben. Das wird uns das Ordnung hatten unterwegs erleichtern.
Unsere Fahrt führt uns zunächst nach Reutlingen, wo die ersten beiden Caches auf uns warten. Auch dieses Jahr habe ich an der ausgearbeiteten Strecke einige Caches ermittelt, die uns die Fahrt auflockern sollen. Wer nicht weiß, was ein Cache ist, der kann sich auf unseren Spezialzeiten Cachemaus.de informieren.
Am Albaufstieg bei Honau parken wir das Wohnmobil, um in strahlendem Sonnenschein eine kleine Wanderung zu einem Cache an der Albkante zu unternehmen.
Sarah am Aussichtspunkt über Honau (N48 24.888 E9 15.900)
Ein lustig gewachsener Baum steht am Wegrand
Als Übernachtungsplatz bietet sich die ehemalige Eberhard Finckh Kaserne in Engstingen an. Hier war ich vor vielen Jahren einmal stationiert. Die Kaserne wurde in einen Gewerbepark umgewidmet. In vielen Gebäuden haben sich jetzt Firmen niedergelassen. Einige Häuser, darunter auch mein ehemalige Wohnblock sind abgerissen worden. Ich parke das Wohnmobil direkt neben dem Platz, wo einmal das Kompaniegebäude stand (N48 21.686 E9 16.510). Es ist ein merkwürdiges Gefühl, nach so langer Zeit wieder hier zu sein.
Unser heutiger Übernachtungsplatz ist dort, wo vor 25 Jahren noch das Kompaniegebäude des 3. Instandsetzungsbatallions 210 stand.
Nach dem Abendessen, es gibt aufgewärmte Pizza von heute Mittag, spielen die Kinder und ich Fußball neben dem Wohnmobil. Später spazieren wir noch ein bisschen durch die ehemalige Kaserne und ich zeige den Kindern, wo ich früher gearbeitet habe.
In dieser Halle arbeitete ich vor etwa 25 Jahren.
Später am Abend entpuppt sich unser vermeintlich ruhiges Plätzchen noch als etwas weniger ruhig, als irgendwo in der Nähe eine Band zu proben beginnt. Vermutlich haben die Musiker aber heute keine rechte Lust, denn der Spuk ist so schnell vorbei, wie er begonnen hat.
Weit sind wir heute nicht gekommen. Gerade einmal 50 Kilometer sind wir von zu Hause entfernt. Aber wir haben drei Caches gefunden und, was die Hautsache ist: wir sind unterwegs – wir sind im Urlaub!