Als wir am Morgen aufstehen, bimmeln Glöckchen in der Nähe. Eine Ziegenherde hat sich in den Schatten eines Olivenbaumes neben unserem Wohnmobil zurück gezogen. Nach dem Frühstück verlassen wir dieses geruhsame Fleckchen. So ruhig wie hier haben wir in diesem Urlaub noch nirgends geschlafen.
Wir tuckern langsam die Küste entlang, immer Richtung Süden. Dieser Küstenabschnitt ist sehr steil und felsig. Es gibt nur wenige Buchten, die über einen Strand verfügen. In den größeren Buchten haben sich meist kleinere Ortschaften gebildet. Jeder Quadratmeter ist bebaut. Teilweise sind die Ortschaften so steil, dass man sich fragt, wie dort Pkws hinunter kommen. So erreichen wir Plaka Beach. Plaka ist die letzte Ortschaft, bevor man die Bergstrasse über Kosmas nach Skala nehmen muss, wenn man weiter nach Süden will. An der Küste führt keine geteerte Strasse weiter. Es gibt nur eine Staubpiste über die Berge. Auf dieses 25 Kilometer lange Abenteuer haben wir uns im Mai 1998 eingelassen.
Wir tuckern durch Plaka und entdecken in Strandnähe einen großen geteerten Platz, auf dem einige Wohnmobile stehen. Wir fahren auf den Platz und erfahren von dem Griechen, der den Stellplatz betreibt, dass das Stehen hier 5 Euro pro Tag kostet. Keine Frage, hier bleiben wir, zumindest bis Morgen. Später erfahren wir, dass dieser Platz erst seit zwei Wochen geöffnet hat und im letzten Jahr noch ein Tomatenfeld war.
Wir stellen das Wohnmobil ab und gehen erst einmal zum Baden ans Meer. Nach ausgiebigem Wassertreten machen wir es uns etwas gemütlich, indem wir Tisch und Stühle auspacken und die Markise ausfahren.
Die letzten Jahre gab es am Plaka Beach keinen Platz für Wohnmobile. Deshalb ist der neue Stellplatz auf jeden Fall eine Bereicherung.
Ich habe heute noch eine Reparatur durchzuführen. Die Schiebetür zum Führerhaus lässt sich nicht mehr schließen. Nach Analyse des Problems stellt sich heraus, dass sich eine Schraube der oberen Aluschiene gelockert und vor dem Schieber verkantet hat. Um dies zu reparieren, muss ich die halbe Trennwand zwischen Führerhaus und Wohnraum demontieren. Nach knapp einer Stunde ist die Schiebetür so gut wie neu und ich wieder reif fürs Meer, weil total durchgeschwitzt. Den restlichen Nachmittag dösen wir vor uns hin. Ich lese eine PC-Zeitschrift. Die Kinder malen weiße Kieselsteine mit Wasserfarben an.
Hier gibt es herrliche Kieselsteine, die man wunderbar bemalen kann.
Als die Hitze etwas nachgelassen hat, gehen wir gemeinsam nochmals ans Meer.
Muscheln gibt es hier keine, deshalb schnorcheln wir eben nach Kieselsteinen.
Nach dem Bad fahren Sarah und ich mit den Roller nach Leonidio um einzukaufen. Allerdings scheinen die Geschäfte heute Nachmittag geschlossen zu haben. Aber ein Restaurant, welches Gyros Pitta verkauft, entdecken wir. Prima! Das Abendessen ist gesichert. Später trainieren wir die Kalorien auf dem Platz mit Badminton und Flussball wieder herunter – solange bis es dunkel wird.