Donnerstag, 9. Mai 2002

Um 3 Uhr nachts wird es uns zu laut. Nachdem ich sowieso nicht mehr schlafen kann, können wir auch hier wegfahren. Wenigstens ist der Verkehr jetzt nicht mehr so dicht. Wir ziehen uns an und krabbeln ins Führerhaus. Die Straßen der Innenstadt sind um diese Zeit wirklich gut befahrbar. Kein Vergleich zu gestern Nachmittag.

Wir finden den Campingplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flugplatz. Ob es hier wirklich viel leiser sein wird? Vor dem Tor des Campingplatzes krabbeln wir wieder ins Bett, um die restliche Nacht zu schlafen. Es starten noch einige Flugzeuge, aber die Lärmbelastung hält sich in Grenzen.

Um 7 Uhr klopft es an die Wohnmobiltür. Der Inhaber möchte uns nur mitteilen, dass der Platz jetzt geöffnet sei. Annemarie murmelt irgendetwas verschlafenes nach dem Motto: wir kommen später, und geht wieder ins Bett.

Direkt neben dem Campingplatz befindet sich der Flugplatz von Istanbul

Um 9 Uhr sind wir schließlich aus dem Bett, haben gefrühstückt und rollen auf den Campingplatz. Es gibt keine Deutschen auf diesem Platz, jedoch eine ganze Kolonie Niederländer.

Unser Stellplatz

Zuerst entsorgen wir das Abwasser und die Toilette, dann geht es auf nach Istanbul. Annemarie will mit den Kindern mit dem Zug hineinfahren, ich nehme den Motorroller, denn ich habe das Stativ und die Videokamera dabei.

Den ganzen Tag bin ich unterwegs. Ich fahre kreuz und quer durch Istanbul. Immer wieder verirre ich mich im Gewühl. Istanbul hat wirklich ein Verkehrsproblem. Es gibt keine Fahrbahnmarkierungen mehr und infolge der fehlenden Spurmarkierungen fließt der Verkehr meist kreuz und quer. Jeder versucht sich an seinem Vordermann irgendwie vorbeizuquetschen. Es scheint keinerlei Regeln zu geben. Lediglich die roten Ampeln scheinen noch etwas Autorität zu besitzen, denn meistens halten die Autofahrer bei rot an. Taxifahrer neigen dazu, die Ampel zu ignorieren. Außerdem kennen die Taxifahrer scheinbar die Taktzyklen der Ampeln, denn sie starten meist noch bei rot.

Skyline von Istanbul

Nicht einmal mit einem Motorroller findet man einen Parkplatz. Ich muss immer wieder lange suchen, bis ich einen Platz finde, wo ich meinen Roller abstellen kann.

Die Einfahrt zum goldenen Horn

Blick auf den Bosporus

Ayasofya

Blaue Moschee

Am frühen Abend komme ich zurück zum Wohnmobil. Wenig später trifft auch Annemarie mit den Kindern ein. Sie haben viel zu erzählen. Wir alle sind total erschöpft.

Es ist heute sehr windig. Es stürmt heute schon den ganzen Tag, aber gegen Abend verstärkt sich der Wind noch um Einiges. Deshalb essen wir im Wohnmobil zu Abend. Eigentlich wollte ich heute nochmals los, aber ich bin zu müde. Außerdem ist es nachts auf dem Motorroller empfindlich kalt.

Im Wohnmobil knacken Sarah und Fabian ihre eingekauften Pistazien – und unterm Tisch freut sich Jessica

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