Abgesehen davon, dass man die Strasse doch recht laut gehört hat, war es eine ruhige und angenehme Nacht. Die Vögel zwitschern rund um unser Wohnmobil und als wir endlich aus dem Bett sind, ist es bereits 10 Uhr griechischer Zeit – man muss die Uhr hier um eine Stunde vorstellen.
Die Kinder sollen noch im Bett bleiben, denn hier im Wald kann man nicht so gut frühstücken. Ich fahre los und wir suchen uns einen idealen Platz fürs Frühstück. In der Nähe der Ortschaft Kalambáka finden wir ein ebenes Plätzchen an einem verlassenen Haus, direkt unterhalb der Meteorafelsen.
Nachdem wir 1999 (ab 23. Juni) die Klöster ausgiebig besichtigt haben, genießen wir heute nur die Perspektive von unten. Eine nochmalige Besichtigung ersparen wir uns. Die Sonne scheint warm und sommerlich und das Frühstück im Freien ist eine Wohltat.
Als wir schon fertig gegessen haben, kommt ein deutsches Wohnmobil mit einem älteren Ehepaar auf unseren Platz gefahren. Wir begrüßen uns und erfahren, dass diese beiden eine Mannschaft einer aus acht Wohnmobilen bestehenden Reisegruppe sind, die eben von einer sechswöchigen geführten Reise nach Jordanien und Syrien zurück kommen. Sie erzählen uns, dass die Preise in der Türkei immens gestiegen seien. Teilweise hätte man einfach das Währungssymbol von DM nach Euro getauscht, ohne den Betrag zu halbieren. Der Eintritt in die Hagia Sophia in Istanbul koste pro Person 15 Euro Eintritt.
Jetzt suchen die beiden einen Übernachtungsplatz für die Gruppe. Wir geben zu verstehen, dass wir ohnehin gleich wieder aufbrechen und dieser Platz frei werde und verabschieden uns von den beiden.
Nachdem wir aufgeräumt, zusammengepackt und alles für die Weiterfahrt vorbereitet haben, setzen wir die Fahrt fort. Wir passieren Tríkala, Larisa und kommen bei Agiokambos an die Ostküste des griechischen Festlandes.
Hier gibt es ewig lange Sandstrände. Im Sommer wird sich hier bestimmt der Massentourismus ein Stelldichein geben aber im Augenblick ist dieser Touristenort noch völlig verlassen. Wir stellen unser Wohnmobil am Strand ab und die Kleinen toben sofort im Sand herum. Annemarie bereitet ein verspätetes Mittagessen zu, dass auch gleich als Abendessen dienen könnte. Danach gehen Annemarie und die Kinder auf Muschelsuche, während ich diese Zeilen notiere und ein Bierchen genieße.
Am Strand von Agiokambos
Gegen Abend tuckern wir die Küstenstrasse entlang bis Stomi. Die Ortschaft Karítsa ist so eng, dass wir Probleme haben, an einem entgegenkommenden Lieferwagen vorbei zu kommen.
Kleine Buchten mit schönen Sand- oder Kiesstränden wechseln sich mit Steilküstenabschnitten ab.
In Stomi gibt es einen ehemaligen Campingplatz, auf dem man stehen kann. Die Einfahrt ist offen, die Parzellen sind verwildert. Hier verbringen wir diese Nacht.