Heute zieht der Himmel zu. Im Westen sind schwarze Gewitterwolken zu sehen. Wir laden unseren Motorrad-Nachbarn zum Frühstück ein. Es ergibt sich eine nette Unterhaltung, in dessen Verlauf wir erfahren, dass unser neuer Bekannter bei T-Systems arbeitet und Norwegen liebt.
Schließlich müssen wir uns aber verabschieden. Heute geht es für uns weiter. Nachdem die Campingplatzformalitäten erledigt, das Abwasser und die Toilette entsorgt sind und der Frischwassertank gefüllt ist, geht das Abenteuer los.
Zunächst müssen wir quer durch Istanbul. Mehrfach halten wir an Tankstellen an, um nach dem Weg zu fragen, da die Beschilderung in Istanbul mehr als dürftig ist. Nach verschiedenen kleinen Umweg-Schlenkern durch enge Gässchen befinden wir uns endlich auf der Autobahn, die nach Ankara führt.
Wir überqueren den Bosporus. Auf der südlichen Brückenseite steht ein Schild: "Welcome to Asia"
Wir überqueren die große Hängebrücke über den Bosporus und fahren dann nach Darica, wo wir mit einer Fähre das Marmarameer überqueren. Zwar kostet die Fähre uns 30.000.000 Lire, wir sparen uns aber den Umweg über Izmit und damit rund 100km schlechter Straße.
Die Fähre von Darcia nach Yalova
Über äußerst miserable Strassen geht die Fahrt weiter, durch Bursa, bis wir kurz vor Mustafakemalpasa auf einer großen Heidelandschaft etwas abseits der Straße stehen bleiben und es uns gemütlich machen.
Hier bleiben wir den Rest des Tages und diese Nacht.
Annemarie fährt mit dem Motorroller in die Stadt um Fleisch zum Grillen und Brot zu besorgen, die Kinder springen derweil herum und ich liege in der Sonne und versuche mich von der anstrengenden Fahrt zu erholen. Es ist ein richtig paradiesisches Plätzchen hier. Wir machen ein romantisches Lagerfeuer, auf dem wir das Fleisch grillen und Abends, als die Stechmücken wieder zuschlagen wollen, ziehen wir uns ins Wohnmobil zurück, wo ich die Erlebnisse niederschreibe und Annemarie ihr Buch weiter liest.
Am Abend haben wir noch SMS-Kontakt mit Rufs, die am Mittwochabend in Deutschland losgefahren, jetzt schon auf der Halkidiki sind. Wir verabreden, uns Montag oder Dienstag an der Westküste zu treffen. Wir werden dann sehen, wie unsere weitere Reiseplanung aussieht. Momentan sind wir nämlich etwas unsicher, ob wir jetzt in den Süden der Türkei oder rund um das Ägäische Meer auf die Peloponnes fahren sollen.