Am Morgen absolviere ich mit Sissy eine Kackrunde am See entlang. Die Sonne scheint, aber es ist noch recht frisch. Allerdings verspricht der Tag, schön zu werden. Als ich gestern Abend nochmals die Außentemperatur kontrolliert hatte, waren es 13,5 Grad. Da darf es am Morgen noch etwas frisch sein. Gegen 9:30 Uhr frühstücken wir.
Annemarie füttert am Morgen die Möven mit unserem alten Brot
Als sich die Vögel darauf stürzen, entstehen regelrechte Luftkämpfe
Die drahtige Surflehrerin, die in einem Wohnwagen auf dem Platz neben uns lebt und hier offenbar den Surfspot betreibt, ist schon dabei, das Surfmaterial vorzubereiten. Kurz darauf treffen auch die ersten Surfschüler ein. Es geht ein leichtes Windchen. Mich überkommt der Wunsch, auch mal wieder auf einem Surfbrett zu stehen. Nach kurzer Rücksprache mit der Familie fällt der einstimmige Beschluß: wir bleiben noch einen Tag hier. Unter diesen Voraussetzungen kann ich auch etwas surfen. Ich miete mir für 25 Zloty eine komplette Surfausrüstung und begebe mich auf den See hinaus. Allerdings ist der Wind, wenn er denn überhaupt einmal weht, sehr ablandig, sodass ich eine Stunde damit beschäftigt bin, gegen den schwachen Wind wieder zum Ufer auf zu kreuzen.
Nachdem ich die Ausrüstung zurück gegeben habe, mache ich mich mit dem Motorroller auf den Weg. Ich möchte heute den See umrunden. Annemarie bäckt derweil mit den Kindern Pfannkuchen. Dazu soll es die vorgestern selbst gekochte Blaubeermarmelade geben. Ich habe mein Notebook eingepackt. Ich muss jetzt endlich einen Zugang zum Internet auftreiben, um unsere Homepage zu aktualisieren. Mittlerweile sind schon fünf Tage vergangen, ohne dass wir ein Lebenszeichen von uns gegeben haben. Wahrscheinlich gelten wir inzwischen als verschollen.
Bei N53 47.827 E21 52.483 gibt es einen Biwakplatz, der auch für Wohnmobile geeignet ist. Hier steht man im schattigen Wald. Der Platz kostet eine Kleinigkeit und verfügt über einen eigenen Strand.
Derartige Kopfsteinpflasterstrassen sind die übelsten Straßen, die man in Polen antreffen kann. Schneller als 20 km/h kann man darauf nicht fahren.
Der Weg um den See führt über Mikolajki, eine Stadt, durch die ich am letzten Montag schon einmal mit dem Roller gefahren bin. Damals ist mir ein großes Hotel aufgefallen…
In Mikolajki angekommen, fahre ich zu diesem Hotel und frage an der Rezeption nach einem Internetzugang. Im ersten Stock, neben dem Restaurant gäbe es einen Hotspot, teilt mir die nette Dame an der Rezeption mit. Na wunderbar! Ich setze mich in einen gemütlichen Sessel, klappe das Notebook auf und kann endlich meinen Reisebericht online stellen. Den heutigen Tag schreibe ich auch noch schnell bis zum aktuellen Zeitpunkt nieder. Wer weiß, wann ich wieder eine Möglichkeit zum Aktualisieren finde…
Hotel Gotebiewski (N53 48.290 E21 33.460) mit WLAN-Hotspot
Nachdem ich fertig bin, fahre ich weiter. Auf meiner Runde komme ich wieder durch Ukta, die Ortschaft, in welcher unsere Kajaktour am Donnerstag endete.
Kanu-Anlegestelle in Ukta
Auf der Weiterfahrt nach Pisz lege ich in Ruciane-Nida eine kurze Pause ein und gehe in einem Lokal an der Straße eine Kleinigkeit essen. Danach schließe ich die Rundfahrt um den See über Pisz ab.
Als ich zum Wohnmobil zurück komme, haben die Kinder gerade ihren heutigen Badetag beendet und sind frisch geduscht. Sarah und ich machen einen kleinen Wettbewerb im Gedächtnistraining mit dem Nintendo DS. Mein Töchterchen wird immer fitter. Nur im Rechnen kann ich sie noch schlagen. Wer weiß, wie lange noch.
Und wieder ein schöner Sonnenuntergang
Später am Abend, als wir uns wieder ins warme Wohnmobil zurück gezogen haben, spielen wir wieder Uno.