Da keine Stühle mehr draußen stehen, müssen wir im Wohnmobil frühstücken. Anschließend brechen wir auf und verlassen Kalogria in Richtung Killini. Wir denken nochmal kurz darüber nach, ob wir von hier aus nach Osten fahren sollen, aber die Kinder plädieren für Baden und den Strand von Nakos' Taverne. Also gut, wir fahren nach Killini. Unterwegs tanken wir für 1,29€ pro Liter Diesel unser Wohnmobil randvoll.
Später kommen wir an einer Motorradwerkstatt vorbei. Spontan kommt mir die Idee, hier zu fragen, ob man den Reifen meines Rollers reparieren kann oder eventuell sogar einen neuen Reifen vorrätig hat. Dass der Roller momentan auf der Motorradrampe steht, ist von Vorteil. Wenn man das Hinterrad ausbauen möchte, muss zuerst der Auspuff weg. Wenn der Roller jedoch vorher gefahren ist, ist der Auspuff heiß. Neben der Werkstatt befindet sich ein Reifenservice, der mit der Motorradwerkstatt zusammenarbeitet. Dorthin verweist mich der Inhaber der Werkstatt. Ich lade den Roller ab, bringe ihn in die Halle des Reifendienstes und der Monteur pinselt die Lauffläche mit Seifenlauge ein. Tatsächlich findet er recht schnell eine Stelle, wo sich Blasen bilden. Mit einer spitzen Ahle vergrößert er das Loch in der Lauffläche des Reifens und stopft es dann mit einer Gummimasse, die er einfach in das Loch drückt.
Reifenreparatur auf griechisch
So repariert er den Reifen, ohne ihn zu demontieren. Fünf Euro bezahle ich für diese Reparatur, die nur wenige Minuten gedauert hat. Ich frage mich jetzt wirklich, warum der Reifendienst in Italien das Loch nicht finden konnte.
In Neohori bleiben wir stehen, um Frischwasser zu bunkern. Ich fülle 15 Gießkannen á 10 Liter ein, dass müsste für die nächsten Tage reichen.
Achim beim Füllen des Wassertanks
Annemarie kauft derweil Obst und Gemüse ein
Auf dem Parkplatz bei Nakos' Taverne stehen bereits einige Wohnmobile, darunter auch das Wamolo-Mobil. Für uns gibt es zunächst keinen Platz am Meer. Wir begrüßen Nakos, Diana und den Rest der Familie. Die Kinder, besonders Fabian werden von Diana in den Arm genommen. Fabians Sorge, ob Diana ihn noch kennen würde, war also unbegründet. Trotz des herzlichen Empfangs schauen wir noch am Golden Beach vorbei, aber dort gibt es auch keinen freien Platz für uns. Also kehren wir zu Nakos zurück und stellen uns mitten auf den Platz, um zu warten, ob im Laufe des Tages jemand wegfährt.
Die Kinder verschwinden an den Strand, Annemarie findet Österreicher, mit denen sie sich stundenlang unterhält und ich sitze einige Zeit an der Kante des Parkplatzes und beobachte die Kinder am Strand. Später ziehe ich mich ins Wohnmobil zurück, um etwas zu schreiben. Mitten auf dem Platz zu stehen und darauf zu lauern, dass jemand wegfährt, ist nicht mein Ding. Lieber würde ich weiterfahren. Aber mit diesem Wunsch bin ich im Augenblick wohl alleine, also behalte ich ihn für mich.
Annemarie hat sich mal wieder warm gequatscht und verbringt den restlichen Tag bei ihren Landsleuten. Die Österreicher werden morgen wegfahren und einen ausreichend großen Platz an der Kante zum Strand freimachen. Annemarie meint, ich solle das Wohnmobil direkt hinter die Österreicher in zweite Reihe stellen. Wenn morgen Mittag der Platz frei wird, könnten wir uns direkt hinein stellen. Ich stelle das Wohnmobil also um. Anschließend fahre ich mit dem Roller noch etwas in der Gegend herum.
Im Hafen von Killini
Fabian und ich gehen am Abend zu Nakos, um Souvlaki zu essen. Wir beide machen heute mal einen richtigen Männerabend. Die Frauen haben sich am Nachmittag Nudelsuppe gekocht. Na ja, jeder wie er's mag. Als es schon dunkel ist und die Kinder auch im Bett sind, setze ich mich auch noch etwas zu den Österreichern.