Dienstag, der 12. August 2008

Am Vormittag verlassen wir den schönen Strand von Metamorfosi. Wir verabschieden uns von den Berlinern und tauschen noch Adressen aus. Vielleicht hört, bzw. liest man ja nach dem Urlaub etwas voneinander.

Wir durchqueren Galatas und umrunden den westlichsten Zipfel der Peloponnes. Unterwegs legen wir bei N37 24.970 E23 27.654 einen kurzen Badestopp ein. Hier gibt es nichts besonderes, nur einen kleinen Parkplatz und einen winzigen Sandstrand neben der Straße. Aber es gibt ein paar Felsen an einer Seite des Strandes und Sarah möchte so gerne bei Felsen schnorcheln. Also gehen wir schnorcheln, während Fabian und Annemarie schmökern. Fabi hat in den letzten Tagen Bücher für sich entdeckt und jetzt liest er bei jeder Gelegenheit. Selbst das Baden ist ihm jetzt nicht mehr wichtig. Annemrie verschlingt ohnehin einen dicken Wälzer nach dem Anderen.

Nach dem Tauchgang, bei dem es nichts erwähnenswertes zu entdecken gab, setzen wir die Fahrt fort. Immer entlang der Küste durchqueren wir erst Thermissia, dann Ermioni. Gegen 15:30 Uhr erreichen wir Porto Heli, einen Yachthafen, in dem besonders mondäne Yachten liegen. Die ganze Bucht ist mit vor Anker liegenden Booten und Yachten sämtlicher Kaliber gefüllt. Wir stellen das Wohnmobil im Hafen ab und ich lade den Roller ab. Es gibt hier zwei Geocaches, die ich suchen möchte, während der Rest der Familie Yachten bestaunt.

Segelschiff

Schönes Segelschiff 

Ich finde einen der beiden Caches auf Anhieb. Der zweite soll in der Trockenmauer eines Privatgrundstücks versteckt sin. Ich suche lange, aber erfolglos. Macht nichts- der Ausflug war trotzdem schön. Ich kehre zum Wohnmobil zurück und lade den Roller wieder auf.

Kapelle am Strand

Malerisches Kapellchen am Strand 

Weiter geht die Fahrt über Kranidi, wo wir bei einem Lidl (N37 23.391 E23 09.412) unseren Getränkevorrat ergänzen, bevor wir unser heutiges Tagesziel, den Salandi Beach bei Didima ansteuern.

Wir kurven in die Bucht mit dem Schuhschachtelhotel hinunter. Das Hotel soll inzwischen tatsächlich verlassen sein, Vor zwei Jahren machte es noch den Anschein, zumindest teilweise in Betrieb zu sein. Von den Berlinern am Strand von Metamorfosi haben wir erfahren, dass das Hotel inzwischen geplündert wird. Die selbst haben ein Kassenbuch aus dem Jahr 1972 auf dem gelände gefunden, dass Carmen, die achtjährige Tochter unbedingt mitnehmen wollte. Aufgrund dieser Erzählungen sind Sarah und Fabian ganz wild darauf, selbst dieses Hotel zu erkunden.

Der Strand von Salandi scheint auf den ersten Blick wohnmobilfrei zu sein. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass im Wäldchen zwischen Hotel und Strand kräftig Campiert wird. Hier stehen sogar Zelte. Das Mobiliar einiger Camper stammt offensichtlich aus dem Hotel. Wir müssen uns erst mal orientieren und stellen das Wohnmobil ebenfalls irgendwo zwischen den Bäumen ab.

Hotel

Das verlassene Hotel 

Die Kinder und ich machen uns sofort auf den Weg zum Hotel. Für Abenteuer dieser Art sind wir immer zu haben. Tatsächlich kann man ins Innere des verlassenen Bauwerks eindringen.

Verfallene Minigolfanlage

Verfallene Minigolfanlage

Pool

Das war mal der Pool 

Es ist gespenstisch: das Mobiliar ist zum Teil noch da. In der Küche findet man zerschlagenes Geschirr.

Im Inneren des Hotels

Im Inneren des Hotels 

Wir tasten uns in den ersten Stock vor. Als wir im Treppenhaus sind hört man aus dem Keller merkwürdige Geräusche. Erst knackt es ganz langsam, dann immer schneller und lauter. Am Ende ertönt ein Knall, wie eine kleine Explosion. Die Kinder erschrecken mächtig und auch mich durchzuckt ein Schreck. Das Geräusch wiederholt sich regelmäßig. Obwohl die Kinder jetzt richtig Angst haben, treibt uns die Neugierde noch in ein paar Gästezimmer. Zum Teil sind die Räume ausgebrannt. Offenbar wurden in den Zimmern Brände gelegt. Da das gebäude aber aus beton besteht, haben die Feuer nicht auf das ganze Hotel übergegriffen. Jetzt wird es den Kindern aber zu unheimlich! Sie wollen schnell raus aus diesem unheimlichen Bauwerk. Obwohl ich gerne noch die Quelle der unheimlichen Geräusche aus dem Keller ergründet hätte, gebe ich dem Drängen nach und wir verlassen das Hotel.

Im Wohnmobil steht die Luft. Hier zwischen den Bäumen geht kein Windchen und es ist, trotz der inzwischen einsetzenden Dunkelheit, brütend heiß. Hier bleiben wir nicht stehen, soviel steht fest. Wir wollen auch nur eine Nacht stehen und morgen früh weiter fahren. Hier gefällt es uns nicht. Ich lassen den Motor an und rangiere das Wohnmobil aus dem Wäldchen hinaus, um es am Rand des großen Platzes abzustellen, dort, wo wenigstens der Wind bläst. Kaum haben wir den Motor wieder angestellt, sehen wir aus der Dämmerung jemanden auf uns zustapfen. Eine deutsche Frau kommt auf uns zu und meint, wir sollen wieder in den Wald fahren. Wenn auf dem Platz Wohnmobile gesehen werden, würden die Anwohner die Polizei rufen. Wir entgegnen, dass hier keine Schilder das Parken verbieten. Die Frau meint jedoch, wenn die Polizei käme, würden auch die Camper im Wald vertrieben und müssten womöglich Strafe bezahlen. Es wäre halt nett, wenn wir vom Platz wegfahren würden…

Nun gut. In den Wald zurück wollen wir auf keinen Fall. Schuld am Auflösen der illegalen Campingplatzidylle wollen wir auch nicht sein. Also verlassen wir den Strand von Salandi nach kurzer Beratung und fahren nach Didima zurück. Wir werden schon einen Platz zum Schlafen finden.

Didima ist für seine Dolinen bekannt. Dolinen sind eingestürzte Höhlen, die ein oft kreisrundes Loch in der Landschaft bilden. Ich habe die Dolinen von Didima schon vor zehn Jahren  besichtigt. Jetzt auf der Fahrt aus Didima heraus, sehen wir, dass eine der Dolinen beleuchtet ist. Wir könnten uns doch auf den Parkplatz der Dolinen stellen! Eine gute Idee! Wir stellen das Wohnmobil halbwegs eben ab und bereiten unser Abendessen vor. Es ist stockdunkel. Zusammen mit den Kindern mache ich mich auf den Weg, die Doline, neben der wir gerade parken, im Licht unserer Taschenlampen noch ein wenig zu erkunden. Ins Innere dieser Doline führt ein unterirdischer Gang. Im Inneren der Doline befinden sich zwei kleine Kapellen. Die besuchen wir und kehren dann ins Wohnmobil zurück, wo das Abendessen bereits wartet. Danach gehen wir zu Bett.

Im Inneren einer Kapelle

Im Inneren einer der Kapellen 

Kapelle

Die Kapellen sind in die Dolinenwand gebaut

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