Mittwoch, der 13. August 2008

Um 7:30 Uhr signalisiert mein Handy, dass es Zeit ist, aufzustehen. Wir haben eine herrlich ruhige Nacht verbracht. Es war fast ein wenig zu frisch. Ich musste jedenfalls eines der Fenster schließen, weil mir sonst kalt geworden wäre, so sehr hat der Wind durchs Wohnmobil geblasen. Gut, dass wir nicht im stickigen Wald von Salandi Beach geblieben sind. 

Ich bin aber nicht der einzige, der heute um diese frühe Stunde wach ist. Der kleine Kater hat dafür gesorgt, dass Annemarie und Fabian auch schon munter sind. Er tobt im Alkoven herum und balgt mit Fabian, indem er ihn immer  wieder anspringt.

Unser Schlafplatz

Unser Schlafplatz 

Fabian und ich ziehen uns also an, um die beiden Dolinen im Licht der Morgensonne zu besichtigen. Wir schauen uns erst die Doline mit den beiden Kapellen an und steigen dann zum Loch im Berg hinauf.

Doline

Auf dem Weg zur zweiten Doline

Doline

Fabian der Kundschafter

Fabian der Kundschafter 

Die zweite Doline bietet jedoch außer einige Kletterei über große Felsen nicht viel Sehenswertes.

Video unseres Aufenthalts in Didyma:

Als wir zum Wohnmobil zurück kehren, ist auch Sarah wach. Jetzt gibt es Frühstück. Danach räumen wir auf und fahren weiter.

Die Tanklampe beginnt gerade zu leuchten, als wir uns auf den Weg über die Berge von Didima Richtung Paralia Irion machen. Annemarie bekommt die Panik, ob uns der Diesel noch reicht. Aber ich kenne unsere mobile Ferienwohnung so weit, dass ich weiss, wie weit der Diesel noch reicht. Unterwegs kommen wir an einem Brunnen vorbei (N37 30.650 E23 10.824), allerdings gibt der das Wasser nur noch sehr zögerlich her. Etwa 1 Liter pro Minute rinnt das kostbare Nass aus dem Hahn. Bei dieser Geschwindigkeit beschränken wir uns auf den Küchenkanister und fahren dann weiter.

Wald

Schaut euch das Grün nochmal genau an. Morgen wird es hier brennen! 

Am Paralia Irion stellen wir das Wohnmobil ab und springen ins Wasser. Nach der Bergüberquerung haben wir uns das Bad verdient. Das Wasser ist herrlich warm. Wir toben lange Zeit im Wasser herum und  kommen anschließend nach langer Zeit mal wieder in den Genuss einer Stranddusche.

Nachdem wir wieder trocken sind fahren wir weiter, Richtung Nafplio. Dort wartet ein Cache auf mich. Unterwegs gönnen wir dem Wohnmobil für 10 Euro Diesel. Mehr tanke ich nicht, denn die Tankstelle akzeptiert keine Karten. Unsere Mägen freuen sich auf ein Gyros Pitta. Wir stellen das Wohnmobil in den Hafen und Annemarie zieht mit den Kindern los, um etwas zu essen zu besorgen. Ich lade währenddessen das Fahrrad aus. Der Cache befindet sich an einem Uhrenturm. Irgendwie bin ich der Meinung, dieser Turm befinde sich im Stadtgebiet. Nachdem Annemarie mit dem Mittagessen zurückgekehrt ist und wir gegessen haben, breche ich auf.

Schnell stellt sich heraus, dass ich mit dem Fahrrad das falsche Verkehrsmittel gewählt habe. Der besagte Uhrenturm befindet sich auf der Festung rechts vom Hafen. Die Sonne brennt mit über vierzig Grad vom Himmel und ich quäle mich mit dem Fahrrad den Berg hinauf. Die Schaltung ist, womöglich durch den Transport, total verstellt, sodass ich immer ins Leere trete und das Mountainbike am liebsten in den nächsten Graben werfen würde.

 

Ich beschließe spontan, kein Fahrrad mehr mit nach Griechenland zu nehmen. Mein Durst wird immer stärker. Ich erreiche den Uhrenturm auf dem Berg mit heraushängender Zunge. Man hätte bis oben auch mit dem Motorroller fahren können. Das Leben ist manchmal ungerecht. Immerhin finde ich wenigstens das Cacheversteck auf Anhieb. Mit letzter kraft trage ich mich ins Logbuch ein, mache noch ein paar Aufnahmen von Nafplio aus der Vogelperspektive und lasse dann das Bike wieder zurück in den Hafen rollen.

Nafplio

Blick über Nafplio 

Dort brauche ich nur noch eines: Trinken. Möglichst viel möglichst kalt und möglichst sofort. Noch ein Vorsatz: nie wieder ohne Wasserflasche auf Cachetour gehen.

Annemarie und die Kinder gehen noch etwas durch die Stadt flanieren, während ich im Wohnmobil darauf warte, dass meine Lebensgeister zurück kehren.

Am Nachmittag verlasen wir den Hafen wieder und rollen auf der Küstenstrasse um die Bucht von Nafplio herum. Ich habe noch einen weiteren Cache vor mir. In Argos liegt ein Cache, der den Namen '6000 years greek history' heißt. Die Frage ist nun: mache ich den Cache alleine, mit dem Motorroller? Dann müsste ich das Wohnmobil irgendwo am Strand abstellen. Annemarie macht den Vorschlag, gemeinsam die sechs Kilometer von der Küste nach Argos zu fahren. Das ist mir lieber. Dann können wir alle suchen und so einladend ist die Bucht von Nafplio auch nicht zum Baden. Als wir Argos erreichen, stellt sich heraus, dass der Cache sich wohl in der festung von Argos befindet. Ich quäle unser Wohnmobil also den Berg hinauf, bis auf den Parkplatz beim Eingang zur Festung.

Blick auf Argos

Blick auf Argos 

Hier oben pfeift der Wind anständig. Fabian und ich machen uns auf den Weg, die Festung zu erkunden und den Cache zu suchen. Wir klettern auf  den Mauern herum und müssen aufpassen, dass der Wind uns nicht herunter bläst. Nur den Cache können wir nicht finden. Die Koordinaten weisen auf einen Teil der Burg, die man überhaupt nicht erreichen kann.

Fabian muss seinen Hut festhalten

Fabian muss seinen Hut festhalten 

Wir klettern also zum Wohnmobil hinunter, um die Cachebeschreibung zu lesen. Das hätten wir vorher tun sollen. Jetzt stellt sich nämlich heraus, dass die angegeben Koordinaten nicht die richtigen Koordinaten sind, sondern dass man zuvor einen anderen cache gelöst haben muss, um die Koordinaten errechnen zu können. Das ist eine Enttäuschung. Dieser Cache ist falsch ausgewiesen. Geocaches, deren Koordinaten man erst bestimmen muss, sind Mystery Caches. Ich habe aber explizit nur Traditional Caches herausgesucht, weil wir die Möglichkeiten, auf Reisen komplexe Mysteries oder Multi Caches zu suchen, gar nicht haben. So bleibt uns nur, den Cache als nicht gefunden zu loggen und den Festungsberg wieder zu verlassen. Wir setzen die Fahrt entlang der Küste fort. Unser nächstes Ziel heißt Paralia Astros. Dort hoffen wir, einen Platz zum Übernachten zu finden. Zuvor halten wir aber noch am Hafen von Milli.

Strand von Milli

Am Strand von Milli 

Dort haben wir bereits des Öfteren einen Badestopp eingelegt. Wir plantschen noch etwas und Annemarie schreibt eine SMS an Barny und Ulli, die zurzeit in Gortis sind. Noch ist nicht ganz klar, wann und wo wir uns treffen werden.

Es dämmert bereits, als wir Paralia Astros erreichen. Dass man auf dem vorderen Platz nicht mehr stehen darf, ist uns seit einigen Jahren bekannt. Es steht auch niemand hier. Wir rollen langsam am Strand entlang. Ich habe vor zwei oder drei Jahren weiter hinten einen Platz entdeckt, auf dem auch Wohnmobile standen. So ist es auch: in der Dämmerung rollen wir auf einen Platz zu, auf dem bereits sechs Wohnmobile geparkt stehen- vier Italiener, ein Franzose und ein Deutscher. Wir stellen uns ganz rechts in die Reihe der geparken Wohnmobile und erkunden den Strand. Es ist sehr schön hier, soweit man in der Dunkelheit erkennen kann. Bei den Italienern geht es in gewohnter Weise hoch her. Sonst ist der Strand ruhig. Wir essen noch etwas zu Abend, dann gehen wir alle zu Bett. Die Müdigkeit hat uns übermannt. Irgendwie ist die Hitze, heute hatte es über 40 Grad, ganz schön ermüdend. Ich schlafe recht schnell ein, immerhin ist es bereits 22:30 Uhr. Bei den Italienern herrscht trotzdem ein Geschrei und Lärmpegel wie Neapel auf dem Fischmarkt. 

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