Am Vormittag diskutieren wir darüber, ob wir nach Killini weiter fahren sollen, oder noch hier bleiben sollen. Annemarie möchte bleiben und meint, ich hätte schon wieder „Ameisen“. Ihr gefällt es hier und eigentlich hat sie recht. Jetzt, gegen Ende der Ferien sammeln sich die Heimkehrer in Killini, denn von dort ist es nur noch ein Katzensprung nach Patras, zur Fähre. Dementsprechend voll dürfte es dort sein. Hier haben wir einen herrlichen Strand, nur für uns.
Um meine Ameisen zu bekämpfen, setze ich mich auf den Roller und fahre etwas ins Hinterland. Nachdem ich viele Kilometer durch die Berge gekurft bin, lasse ich mich vom GPS-Gerät auf dem kürzesten Weg zurück lotsen. Diese Strecke führt mich, wie schon so oft, über abenteuerliche Holperpisten quer durch die Berge. Aber man bekommt auf diese Weise etwas Anderes zu sehen. Man sieht Landschaften, die man nicht zu Gesicht bekäme, wenn man nur die touristischen Wege befahren würde. Da, wo ich heute lang fahre, war bestimmt noch kein Tourist.
Irgendwo weitab von befestigten Straßen…
Was ich zu sehen bekomme, sind die Auswirkungen der verheerenden Brände von 2007. Ganze Landstriche sind abgebrannt. Die verkohlten Baumleichen verdeutlichen, wie bewaldet diese Gegend vor den Bränden gewesen sein muss. Man sieht auch, wie die kleinen Ortschaften gegen das Feuer gekämpft haben müssen. Oft reichen die Spuren der Brände bis an die Ortsgrenzen heran. An manchen Orten riecht es immer noch nach Feuer.
Verkohlte Bäume
Ganze Wälder wurden vernichtet
Sogar das Ortsschild ist verbrannt
…
Am Nachmittag kehre ich zum Wohnmobil zurück. Nach einem Bad im Meer löse ich mein Versprechen an die Kinder ein und wir fahren zu dritt auf dem Roller nach Zacharo. Die Kinder wünschen sich ein Eis und ich muss ein paar Lebensmittel einkaufen.
Der Kater verschläft die Mittagshitze…
… und Sarah spielt DS
Eis essen in Zacharo
Als wir zurück kommen, geht es erneut ins Meer. Es ist wieder Abend und die Wellen sind wieder so groß. Hier kann man herrlich toben, was aber auch müde macht.
Zum Abendessen gibt es Saganaki. Wir sind gerade mit Essen fertig, als unser Wohnmobilnachbar, ein Österreichischer älterer Herr, und einlädt, durch sein Teleskop zu schauen. Er hat den Jupiter eingestellt und man kann vier seiner sieben Monde sehen. Tatsächlich, ich habe so etwas noch nie gesehen. Es ist beeindruckend. Fabian lässt sich daraufhin geduldig in die Sternbilder einweisen. Während wir so in der Dunkelheit zusammenstehen, kommt ein Wohnmobil auf den Platz gefahren. Und was soll ich sagen: es ist Torsten mit Familie. Wir begrüßen uns und erfahren, dass sie in Langovardos von der Polizei vertrieben wurden. Sie sind daraufhin hier her gefahren, in der Hoffnung, dass wir noch da sind.
Torsten und ich sitzen noch lange zusammen und unterhalten uns. Für die Kinder war der Tag anstrengend, sodass sie bald in die Betten verschwinden und auch die Frauen sind bald verschwunden. Torsten und ich schmieden Pläne. Wir würden gerne noch nach mit den Zweirädern einen Ausflug auf die Insel Zakinthos machen. Dort warten acht Geocaches auf uns und Peter ist schon ganz heiß darauf, sie zu finden. Allerdings gibt es ein Problem: Annemarie ist mit diesem Ausflug nicht einverstanden. Sie hat Angst, dass etwas passiert. Mal sehen, ob ich sie beruhigen kann.