Am Sonntagabend verabschiedeten wir uns von allen neuen Bekannten, sowie von Nakos und seiner Familie. Wir wollten heute noch die Brücke von Rio nach Antirio überqueren, und den Kindern ermöglichen, diese Premiere mitzuerleben. Deshalb war es unser Bestreben, gegen 18 Uhr aufzubrechen, was uns auch gelang.
Bei unserer Fahrt auf die Peloponnes war die Brücke noch nicht für den Verkehr freigegeben. Inzwischen war sie eröffnet und wir konnten feierlich das erste Mal, ohne Fähre die Meerenge von Rio nach Antirio (N3818.724 E2146.659) überqueren. Das Vergnügen kostete für unser Mobil 15€, das sind 3€ mehr, als wir für die Fähre bezahlen mussten. Nachdem wir die Brücke verlassen hatten, legten wir die Kinder ins Bett und fuhren weiter Richtung Paleros, wo wir übernachten wollten. Da wir einen Abzweig verpasst hatten, wurde daraus eine ziemliche Kurverei durch gebirgiges Hinterland. Erst gegen Mitternacht erreichten wir Paleros (N38 47.809 E20 51.543), wo wir uns sofort schlafen legten.
In der Nacht wütete ein Sturm um unser Wohnmobil. Ich wachte von dem Getöse auf und war froh darüber, dass wir nichts herausgeräumt hatten, was wegfliegen könnte. Am nächsten Morgen war der Wind unverändert stark. Zwar lies er manchmal kurz nach um danach, in einer neuen Böe, erneut mit voller Kraft zuzuschlagen. Wir standen alleine am langen Strand von Paleros.
Der Strand von Paleros war absolut ausgestorben. Kein einziger Badegast war mehr hier, die Saison war hier inzwischen schon vorbei.
Man merkte jetzt sehr deutlich, dass zumindest in diesem Teil Griechenlands, die Reisesaison vorüber war. Angesichts der Staubwolken aus aufgewirbeltem Sand, die wie Nadeln auf der Haut pieksten, machte der Aufenthalt am Strand keinen Spaß mehr. Ins Wasser zu gehen, war auch nicht angenehm, denn bei diesem Wind kühlte jeder Quadratzentimeter nasser Haut, der aus dem Wasser herausschaut, sofort unangenehm ab. Deshalb brachen wir um die Mittagszeit auf und fuhren weiter Richtung Acheron Tal. Dort soll es eine sehr schöne Klamm geben, in der man auch baden kann, wurde uns mehrfach berichtet. Allerdings kamen wir dort nicht an. Nach Passieren des Tunnels von Preveza (N3857.190 E2045.551, 8€), der unter dem Meer hindurch führt, fanden wir 12km weiter einen herrlichen Badestrand (N3901.431 E2042.925), an dem wir spontan stehen blieben, um uns in die Fluten zu stürzen. An der angegebenen Koordinate befand sich eine Stranddusche.
Sehr schöne und breite Sandstrände laden zwischen Preveza und Kanali zum Baden ein. Das Wasser war sehr klar aber schon recht kalt.
Hier über Nacht stehen zu bleiben erschien uns aber nicht ratsam und so setzten wir die Fahrt nochmals fort um jedoch 4km weiter, kurz vor Kanali, einen Platz, wiederum direkt am Strand, zu finden (N3903.272 E2042.011). Es standen bereits ein paar vereinzelte Wohnmobile auf der großen und ebenen Fläche am Meer.
Ein herrliches Plätzchen, direkt über dem Strand.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Baden in dem kalten, aber herrlich klaren Wasser. Der Strand besteht hier aus sehr grobem Sand und ist sauber. Das Meer hat eine herrlich türkise Farbe. Wenn man sich überwunden hat und hinein gesprungen ist, stellt man fest, dass es eigentlich gar nicht so kalt ist. Wir genossen jedenfalls die letzten Badetage in Griechenland in vollen Zügen.
Ohne Worte…
Unser Wohnmobil stand direkt über dem Strand und als ich abends in die untergehende Sonne schaute, fielen mir wieder Gabi und Volkmar ein und ihr Bestreben, für ihren Wohnwagen einen Platz in der ersten Reihe des Campingplatzes Anemomilos von Finikounda zu bekommen. Welch ein Unterschied ist es doch, mit einem Wohnmobil frei unterwegs zu sein und an solch herrlichen Plätzen verweilen zu können. Die Tatsache, dass diese Plätze auch kein Geld kosten, ist dabei sogar nebensächlich. Es gibt keine Rezeption, keine Anmeldung – man kommt und man geht, wann man will. Es ist eine Form von Freiheit. Einen kleinen Teil des Jahres kann man diese Freiheit genießen, wenn man will…