Bemerkungen

In den letzten Jahren waren wir fast ausschließlich als Freisteher unterwegs. Dem Zwang, ausschließlich auf Campingplätzen zu übernachten, wollten wir uns nicht unterwerfen. Das wollten wir auch in diesem Urlaub nicht. Allerdings hatten wir diesmal andere Erwartungen an den Urlaub. Wir wollten vor allem eines: Erholung. Das bedeutet, dass man sich etwas ausbreiten kann. Man muss abends nicht alles wegräumen und auch nicht ständig daran denken, wo man die Toilette entsorgen kann und Frischwasser her bekommt. Außerdem befinden sich viele Campingplätze einfach an den schöneren Stränden. Deshalb sahen wir diesmal von Vornherein vor, einen Teil des Urlaubs auf Campingplätzen zuzubringen. Zwischendurch, vor allem, wenn wir unterwegs waren, wollten wir natürlich auch frei stehen. So haben wir es diesmal auch gehalten und sind gut damit gefahren. Wir hatten keine Probleme mit der Ver- und Entsorgung oder mit der Polizei, die uns irgendwo wegscheuchte. Man kann in Griechenland immer noch frei stehen, aber es erfordert mehr Fingerspitzengefühl als früher. Wenn man dieses Gefühl (und auch etwas Erfahrung) besitzt, dann ist es immer noch möglich, die Freiheit des Freistehens zu genießen. Es schadet auch nicht, wenn man fragt, ob man auf einem Grundstück übernachten darf.

Den zweiten Motorroller hatten wir dieses Jahr nicht dabei. Stattdessen befanden sich die vier Fahrräder eingekeilt in der Heckgarage. Wir konnten sie zwar einige Male verwenden, aber die meiste Zeit waren die Räder einfach nur im Weg. Wann immer man etwas anderes aus der Garage benötigte, musste man die Räder herausnehmen, was nicht ganz einfach ist, weil Fahrräder dazu neigen, sich ineinander zu verkeilen. Besonders, wenn sie über einen Bocklenker verfügen (entschuldige Annemarie) wie Annemaries Treckingrad oder unnütze Hörner der Mountainbikes, die einfach nur im Weg sind. Annemarie vermisste ihren Roller auch teilweise. Nächstes Jahr also keine Fahrräder aber wieder zwei Motorroller…

… und ein Motorboot, wenn es nach meinen Vorstellungen geht. Mal sehen, was davon übrig bleibt, wenn der Alltag uns wieder hat. Aber im Urlaub schmiedete ich Pläne, den Sportbootführerschein zu machen und Ausschau nach einem Motorboot zu halten, dass man so klein zusammenlegen kann, dass es nebst all dem anderen Kram in die Heckgarage passt. Ich weiß, ich träume von heißen Eislutschern, aber ein Motorboot wäre in Griechenland einfach etwas Tolles. Und das nicht erst seit Willi (siehe Finikounda).

Während fast aller Fahrten, die wir mit dem Wohnmobil oder dem Motorroller zurücklegten, lief das GPS-Gerät mit und zeichnete Tracks auf. Bis auf weinige Ausnahmen, wenn z. B. der Trackspeicher einmal überlief, sind diese Tracks vollständig und geben den vollständigen Verlauf der Reise wieder. Den Track kann man im Garmin Mapsource Format übrigens hier herunter laden. Viele der in diesem Reisebericht erwähnten Punkte sind ebenfalls bereits als Wegpunkte angelegt.

Leider gibt es von Griechenland keine routingfähigen Straßenkarten, sodass wir bei der Navigation auf die Anzeige der Himmelsrichtung zum Ziel, sowie die verbleibende Entfernung als Luftlinie angewiesen waren. Wenn man sich jedoch daran gewöhnt hat und eventuell noch eine gute Straßenkarte auf Papier (z. B. griechische Road Edition) zur Hilfe nimmt, dann kommt man damit auch gut zurecht. Bei der griechischen Straßenführung kann man die Luftlinienentfernungen gut und gerne mit zwei multiplizieren, um die tatsächliche Entfernung zum Zielpunkt zu erhalten.

Wir haben Griechenland in der Hauptsaison noch nie so leer erlebt, wie in diesem Jahr. Auch alle Campingplatzbetreiber, Tavernen- oder Ladenbesitzer und Urlauber mit denen wir sprachen, berichteten das Gleiche. Dieses Jahr war der griechische Tourismus auf ca. 50% des sonstigen Volumens eingebrochen. Die Überlegungen, warum das so sei, liefen darauf hinaus, dass zum einen die erheblich gestiegenen Preise, vor allem für die Fähren, sowie die Unsicherheit bezüglich der Campingmöglichkeiten während der Überfahrt dafür verantwortlich seien. Zum anderen hatten wahrscheinlich viele vermutet, dass es in dem Jahr in dem Griechenland die olympischen Spiele ausrichtet, unklug sei, nach Griechenland zu reisen. Als letzter Punkt der Überlegungen muss man noch feststellen, dass Reisen in Griechenland nicht mehr so günstig ist, wie es früher einmal war. Viele der Touristen, die Griechenland in der Vergangenheit als Billigreiseland angesehen hatten, schauen sich jetzt vielleicht nach anderen Reisezielen um. Was für den Einbruch des Griechenlandtourismus letztendlich verantwortlich ist, wissen wir nicht. Übereinstimmend kann man nur sagen, dass diejenigen, die dieses Jahr dort waren, die Ruhe genossen haben. Man kam auch einmal in den Genuss, sich auf einem ansonsten immer überfüllten Campingplatz eine freie Parzelle in Strandnähe aussuchen zu können.

In den letzten Jahren haben wir viele andere Länder besucht. Wir waren in der Türkei, in Italien, Spanien und Frankreich unterwegs. Diese Reisen waren immer interessant und schön. Unser Favorit ist aber Griechenland, das konnten wir dieses Jahr wieder feststellen. Unser Ziel für den nächsten Sommer steht schon fest. Zu vielen Menschen haben wir dieses Jahr versprochen, im nächsten Sommer wieder zu kommen. Hoffentlich klappt es auch im nächsten Jahr wieder, sechs Wochen Urlaub am Stück zu bekommen…