Resümee

Ungefähr die Hälfte des Urlaubs verbrachten wir auf Campingplätzen. Die restliche Zeit standen wir standen wir frei. Es gibt viele schöne Stellen, an denen freistehende Wohnmobile geduldet werden; an denen sogar eine entsprechende Infrastruktur seitens der Bevölkerung geschaffen wurde. Eines ist sicher: die Wohnmobilisten tragen einen großen Teil dazu bei, daß die Strände sauber bleiben, bzw. werden. Ich habe keinen Wohnmobilfahrer erlebt, der Müll am Strand hinterlassen hat. Im Gegenteil: die meisten betätigen sich als Müllklauber und hinterlassen ihren Platz sauberer, als sie ihn angetroffen haben.

Bei den Campingplätzen muß man Abstriche machen, wenn man deutsche Maßstäbe gewohnt ist. Wir nutzten die sanitären Anlagen der Plätze nur zum Ver- und Entsorgen der Tanks. Falls es warmes Wasser auf den Plätzen gab, benutzten wir die platzeigenen Duschen. Es empfiehlt sich trotzdem, 2 bis 3 Solarduschen in die Sonne zu legen, damit man immer duschen kann – nicht nur wenn es gerade einmal warmes Wasser gibt. Für uns lag der Durchschnittspreis auf den Campingplätzen bei ca. 4.500 Drachmen pro Tag. Darin enthalten war das Wohnmobil, zwei Erwachsene und Strom. Wir haben mit vielen Wohnmobilisten gesprochen. Manche meinten, sie gingen nie auf einen Campingplatz.

Die schönsten Fleckchen werden durch Mundpropaganda weiterempfohlen. Wir haben viele schöne Strände aufgrund von Tips gefunden. Manche Stellen entdeckten wir auch selbst. Ein guter Wohnmobil-Reiseführer ist wichtig. Leider hatten wir auf diesem Urlaub keinen dabei.

Noch eins haben wir festgestellt: viele Wohnmobilisten, die ihren Urlaub in Griechenland verbringen, gehören zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. Sie kennen sich zum Teil seit mehreren Jahren, weil es sie stets nach Griechenland zurück zieht. Sie treffen sich wieder, ohne sich jemals verabredet zu haben. Die meisten sind sofort miteinander auf Du und Du. Je nach Sympathie bilden sich oft längere Freundschaften.

Klein-Fabian hat die Reise ganz wunderbar überstanden. Im Nachhinein sind wir sogar der Meinung, daß es besser für ihn war, den August im griechischen Klima zu verbringen, als in Deutschland. Wie wir erfahren haben, war es zu Hause den ganzen August brütend heiß. Bei diesen Temparaturen geht meist kein Wind und auch Nachts kühlt es kaum ab. Die Hitze wird auch im Schatten oder im Haus unerträglich. Ein kleiner Wurm, der den ganzen Tag im Bettchen liegt, leidet darunter mehr als ein Erwachsener, der sich auf verschiedene Weise abkühlen kann. In Griechenland ist es zwar noch wärmer als bei uns, es weht jedoch ständig ein erfrischender Wind. Im Schatten ist es daher stets angenehm. Nachts kühlt es ab; ich schlief am Anfang des Urlaubs nur mit einem Laken als Decke und wachte Nachts oft auf, weil mir kalt war. Irgendwann holte ich mein Federbett aus dem Alkoven. Von da an konnte ich durchschlafen. Außerdem haben wir festgestellt, daß unser Auto über eine phantastische Isolierung verfügt. Selbst wenn das Fahrzeug in der prallen Sonne am Strand steht, heizt es sich nicht auf.

Einige Bekannte meinten bei unserer Abreise, es sei mutig, mit einem kleinen Kind nach Griechenland zu fahren. Im Urlaub trafen wir jedoch viele, die entweder selbst solche Würmchen dabei hatten, oder die bestätigten, daß ihre Kinder in Fabians Alter auch schon in Griechenland waren. Es kommt wohl auf den Standpunkt und die Aufgeschlossenheit des Einzelnen an. Letztendlich trifft jeder seine Entscheidungen ohnehin nach eigenem Ermessen.

Unsere Kinder sind noch klein, aber ich glaube, daß sie später unsere Vorliebe für das Reiseziel Griechenland mit uns teilen werden. Sehenswürdigkeiten konnten wir nicht allzuviele besichtigen, dorthin schleppt man keine kleinen Kinder. Diese Dinge heben wir uns auf, bis die zwei älter sind, und es richtigen Spaß macht, ihnen die Geschichte der Griechen zu erzählen und die Schauplätze zu zeigen. Bis dahin haben wir Eltern auch noch eine Menge Zeit, diese Geschichten nachzulesen …