Donnerstag, 28. Juli 2005

In der Nacht zieht ein Gewitter über uns hinweg. Es blitzt und donnert unentwegt. Aber es fallen nur ein paar vereinzelte Regentropfen. Im übrigen ist unser heutiger Übernachtungsplatz herrlich ruhig.

Am frühen Morgen. Alles schläft, einer wacht…

Gegen 7:30 klingelt das Handy. Bis ich kapiert habe, dass das Klingeln von meinem Telefon kommt und mich aus dem Bett geschält habe, hat der Anrufer bereits aufgegeben. Ich schaue nach, wessen Telefonnummer gespeichert wurde: es ist eine Nummer unserer Firma, aber keine der Nummern, die wichtig wären. Vielleicht rufe ich später zurück. Aber wenn ich nun schon wach bin, könnte ich eigentlich einen kleinen Morgenspaziergang unternehmen. Der Rest der Familie schläft noch und das ist gut so. Leise ziehe ich mich an und schleiche mich aus dem Wohnmobil. Die Sonne brennt bereits zu dieser frühen Stunde kräftig vom Himmel. Der Weg zum Cache führt am Rhein entlang. Hier hat der Kanuclub Schaffhausen einen kleinen privaten Campingplatz. Im ruhigen Wasser liegen Ruderboote und gelangweilte Stechmücken warten auf Opfer.

Morgendliche Idylle am Rhein…

Ich kämpfe mich durch ganze Stechmückengeschwader zum Cache durch, der in Ufernähe in einem hohlen Baumstumpf versteckt ist.

Als ich zum Wohnmobil zurück komme, laufen bereits die Vorbereitungen zum Frühstück. Nachdem die Kids auch endlich aus dem Bett sind, frühstücken wir gemeinsam gemütlich und machen uns danach fertig für die Weiterfahrt.

Unsere Route führt uns über Zürich Richtung Süden. Immer wieder halten wir an, um einen Cache zu suchen. Ich habe bereits vor Reiseantritt einige Caches direkt an der Strecke herausgesucht und eingeplant. Unterwegs huscht manchmal aber auch ein Schatzkistensymbol über das GPS-Gerät. Wenn die Aufgabe nicht zu kompliziert aussieht und auch ein Parkplatz für unser Schlachtschiff zu finden ist, halten wir an und machen uns auf die Suche. Das ist unsere heutige Ausbeute:

Bei Peter Pan & Wendy (N47 16.715 E8 33.443)

Fabian am Lorze Cache (N47 12.214 E8 32.048)

Aussicht vom Cache WunderBaar (N47 11.063 E8 33.151)

Ziemlich verschwitzt kommen wir am Ägerisee vorbei, und beschließen spontan ins Wasser zu springen, um uns abzukühlen. Das tut gut!

Toben im Ägerisee (N47 08.077 E8 36.533)

Nach ausgiebigen Bad bereitet Annemarie im Wohnmobil des Abendessen zu, während die Kinder auf den nahe gelegenen Spielplatz gehen. Ich nutze die Zeit und setze mich mit dem Notebook an einen Steintisch im Schatten des Spielplatzes. So habe ich die Kinder im Auge und kann die gefundenen Caches im Internet loggen.

Die Reise war bis jetzt sehr angenehm. Obwohl wir bereits einige Kilometer hinter uns gebracht haben, macht uns die Fahrerei bis jetzt überhaupt nichts aus. Der magische Satz "Wann sind wir endlich da?" ist noch nicht gefallen.

Nach dem Abendessen brechen wir nochmals auf. Der für heute geplante Übernachtungsplatz liegt auf 2100 Metern und wird angenehm kühl sein. Ca. 60 Kilometer sind es noch bis zum Sankt Gotthardpass. Wir haben vor, über den Pass zu fahren, denn oben gibt es – was sonst – auch einen Cache. Und überhaupt: unten durchfahren kann jeder. Auf dem Pass angekommen, ziehen wir uns warm an und machen uns auf den Weg. Ca. 600 Meter sind es nur vom Wohnmobil zum Cache, aber es geht ganz schön bergauf. Wir müssen uns beeilen, denn es ist bereits 20:30 Uhr, als wir aufbrechen. Es wird schnell dunkel in den Bergen.

Aufstieg zum Cache. Unten sieht man den Gotthardpass.

Sarah und Fabian finden die versteckte Dose. Schnell tragen wir uns in das Logbuch ein und treten den Rückweg an. Es ist lausig kalt hier oben! Der Wind pfeift so stark, dass es in den Ohren zu schmerzen beginnt. Trotzdem macht uns allen die Kletterei einen Riesenspaß.

Zurück im Wohnmobil essen wir zu Abend und kurze Zeit später sind alle ins Bett verschwunden. Nur ich sitze noch am Notebook, um unsere heutigen Erlebnisse festzuhalten und die Fotos zu versorgen. Es war ein aufregender und anstrengender Tag. Die Kinder schlafen sofort ein und auch von Annemarie hört man nach zwei Minuten nichts mehr.