Montag, 23. April 2001

In der Nacht hat es immer wieder geregnet und teilweise auch gestürmt. Als wir am Morgen die Jalousien öffnen, scheint jedoch die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Vereinzelte Wolkenfelder am Himmel zeugen jedoch von dem wechselhaften Wetter, in dem wir uns zur Zeit bewegen.

Nach dem Frühstück springen  die Kleinen hinaus in den Sand, während wir aufräumen, Muscheln suchen, Wäsche auswaschen und Reisebericht schreiben.

Gegen 10 Uhr brechen wir wieder auf. Zuvor haben wir noch unseren Frischwassertank gefüllt. Mit 250 Litern Frischwasser an Bord sind wir versorgt für die nächsten Tage.

Die Landschaft hat sich geändert. Die Berge liegen mehr im Hinterland und auch die Straße verläuft nicht mehr unmittelbar am Meer. Insgesamt wirkt das Land freundlicher. Aber das kann auch am Wetter liegen. Wir haben die Wolken hinter uns gelassen und fahren nun im strahlenden Sonnenschein. Bei einem Obsthändler neben der Straße kaufen wir eine Kiste Orangen.

Die Straße führt immer wieder durch Ortschaften. Irgendwann müssen wir von der SS106, der großen Küstenstraße abgekommen sein, denn die Straße endet unvermittelt vor einem Erdrutsch.

Wir wenden und finden tatsächlich einen Abzweig, den wir vorhin wohl übersehen haben. Wir fahren, bis wir gegen Mittag einen Platz für die Pause suchen. Die Vermutung, bei Crotone einen solchen Platz zu finden, erweist sich als Trugschluss. Crotone ist eine Industriestadt mit riesigen Neubausiedlungen. Wir sind froh, als wir unsere SS106 wiederfinden. Bei Marina di Melissa stellen wir uns wieder einmal direkt am Meer, am Rande einer Feriensiedlung an den Strand.

Nach dem Essen liegen wir noch einige Stunden in der Sonne oder spielen im feinen, sauberen Sand, bevor wir uns am späten Nachmittag wieder auf die Straße begeben. 

Bis Marina di Pisticci kommen wir heute noch. Unser Reiseführer teilt uns mit, dass es sich bei diesem Teil der Küste um einen der am dünnsten besiedelten Teile Italiens handelt. Dementsprechend einsam ist auch unser Platz am Strand. Mein Versuch, mit dem Motorroller eine Pizza zu besorgen, schlägt aufgrund der Entfernungen fehl. Und so essen wir halt, was der Kühlschrank noch so hergibt.