Etwa um 8 Uhr sind wir alle aus den Betten und auf dem Weg zum Einkaufen. Wir haben kein Brot mehr für das Frühstück, und so müssen wir in dieser verlassenen Gegend erst mal einen Laden finden, wo es etwas zum Frühstück zu kaufen gibt.
In Metapontum gibt es einen kleinen Alimentari, wo Annemarie das nötigste besorgt. Der Versuch, in diesem Ort an den Strand zu komemn schlägt jedoch fehl. Metapontum, so steht in unserem Reiseführer ist das touristische Zentrum von Tarento. Und so kommt es uns auch vor. Absolut verbaut ist der Strand und die Ortschaft ist völlig auf Tourismus ausgerichtet. Nichts für uns, beschließen wir und machen kehrt. Bei Ginosa Marina führt die nächste Straße zum Meer. Hier tanken wir und fahren dann zum Meer vor. Die Bahnlinie verläuft wieder parallel zum Meer und wir sind froh, eine Unterführung zu finden, die hoch genug für das Wohnmobil ist. Wir folgen der Ausschilderung zum Meer und müssen eine üble Staubpiste bewältigen, aber es lohnt sich. Am Ende erreichen wir einen großen ebenen Platz, der bis auf einen PKW völlig leer ist. Der PKW gehört wahrscheinlich einem Fischer, vermuten wir.
Die Sonne scheint und es ist warm. Heute werden wir im Freien frühstücken. Ich stelle Tisch und Stühle auf und wir decken den Tisch. Es ist herrlich und wir dehnen das Frühstück so richtig gemütlich aus, während die Kinder am nahen Strand im Sand spielen.
Später, wir räumen gerade das Geschirr weg, kommt der Fischer zu seinem Auto zurück. Wir grüßen freundlich und er grüßt ebenso freundlich zurück. Er hält einen riesigen Fisch hoch und ich denke, er will uns das Prachtexemplar nur zeigen. Annemarie unterhält sich etwas mit ihm und er erklärt ihr, wie man so einen Fisch zubereitet. Ich denke, Annemarie ist grundsätzlich an so etwas interessiert. Demnächst wird sie wohl solch einen Fisch, es ist wohl ein Schwertfisch, von einem Fischmarkt mitbringen. Plötzlich hat sie jedoch den Fisch in der Hand. Der alte Mann schenkt ihn uns und erklärt, er muß jetzt schnell nach Hause zum Manschare. Mittlerweile ist es auch schon 11:30 Uhr. Wir sind ziemlich verdattert, bedanken und reichlich und plötzlich sind wir alleine mit einem riesigen Exemplar von einem Schwertfisch. Ich kann mir das nur so erklären, dass der Mann ein Sportangler ist, der so viele von diesen Fischen fängt, dass er froh ist, jemand eine Freude bereiten zu können. Und das hat er. Wir legen den Fisch auf den Tisch – er ist riesig.
Wie zerlegt man so einen Fisch? Annemarie hat es sich zwar grob erklären lassen, aber der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist gewaltig. Gemeinsam mit dem Fisch ziehen wir nach vorne zum Meer. Irgendwie schafft es Annemarie, den Fisch auszunehmen und im Meer auszuwaschen, während ich froh bin, dass ich fotografieren muss und um diesen Job herum komme. Dafür übernehme ich den Job, die Kinder zu beschäftigen und gehe mit ihnen Muscheln sammeln, damit Annemarie mit ihrem Fisch alleine sein kann.
Endlich gibt es, etwas verspätet, Mittagessen. Es war zwar nicht geplant, den ganzen Tag hier zu verbringen, aber solch eine Abweichung vom Plan nehmen wir gerne in Kauf. Es schmeckt herrlich. Sarah ist zwar nicht so begeistert, aber die Kleine hat ohnehin einen eigenen Geschmack.
Nachdem wir endlich alles aufgeräumt, abgewaschen und für die Weiterfahrt gerichtet haben, machen wir uns auf den Weg. Wir fahren auf die A14 Richtung Bari und weiter am Stiefelsporn vorbei bis nach Lesina. Hier kommt die Autobahn nahe ans Meer und wir suchen uns einen Übernachtungsplatz. Wir finden einen Schlafplatz am Meer, allerdings auf einem eingezäunten Parkplatz. Mit Sicherheit kostet hier das Parken in der Hauptsaison eine Stange Geld.