Sonntag, 19. August 2001

Ölüdeniz heißt "totes Meer". Damit ist die blaue Lagune gemeint, an deren Ufer unser Platz in der Morgensonne liegt.

Als wir morgens das Wohnmobil verlassen, um zu frühstücken, sehe ich schon die ersten Gleitschirme am Himmel. Mit dem Fernglas kann man erkennen, dass es sich um Doppelsitzer handelt. Ich werde ganz kribbelig, denn ich habe meinen Gleitschirm selbstverständlich auch dabei.

Nach dem Frühstück gehe ich mit den Kindern baden – sehr lange baden. Erst als uns Schwimmhäute wachsen, verlassen wir das Wasser. Es ist äußerst angenehm im Wasser. Es hat fast Badewannentemperatur, man möchte überhaupt nicht mehr heraus. Aber man kann ja nicht den ganzen Tag im Wasser sitzen und ich habe noch etwas Wichtiges vor.

Ich möchte mich nämlich nach den Flugbedingungen erkundigen. Mit dem Roller fahre ich zur Strandpromenade und finde auch gleich den Fliegerladen. Am Strand ist der Landeplatz gekennzeichnet. Ich gebe mich als Einzelpilot zu erkennen. Man teilt mir mit, dass es alle zwei Stunden Transfers auf den Berg gebe. Ein Transfer kostet alles in allem 10 Millionen Lire. Man werde mir auch am Strand helfen, meinen Schirm wieder zusammen zu legen. Im 10 Minuten geht es los, ich solle mich beeilen und meinen Schirm holen. Ich erkläre, dass ich es nicht so eilige habe und erst einmal einigen Landungen zusehen möchte. Es kommen schon wieder Passagierflüge eingeschwebt.

Jetzt erst erkenne ich, dass die Passagierflüge, die da eben zur Landung ansetzen, überhaupt nicht von dem Laden sind, mit dessen Vertreter ich gerade verhandle. Um die ganze Schilderung abzukürzen: ich finde 7 oder 8 derartige Läden. Die Preise variieren von 9.000.000 bis 12.000.000 Lire für einen Transfer auf den Berg. Ein Tandemunternehmen (eXtreme), befindet sich beim Fliegercafé namens Cloud 9. Dieses Cafe unterhält eine Lifecam vom Babadağ und hat eine eigene Webpage, die ich bereits bei meinen Urlaubsvorbereitung im Internet gefunden habe (http://www.babadag.com).

Einer der Inhaber von eXtreme, Selim, ist in Deutschland aufgewachsen, spricht daher perfekt deutsch und fliegt selbst. Mit ihm vereinbare ich, morgen 10 Minuten vor 9 Uhr hier zu sein, um einen Flug in ruhigen Morgenbedingungen machen zu können.

Ich kehre zum Wohnmobil zurück, und gehe wieder mit den Kleinen ins Meer. Unnötig zu erwähnen, dass wir ewig plantschen. Zum Mittagessen holen wir uns Köfte. Danach verfrachtet Annemarie die beiden ins Wohnmobil, wo sie während der größten Mittagshitze etwas im Kinderzimmer mit Lego spielen sollen. Währenddessen fahre ich mit dem Roller etwas die Umgebung erkunden. Im Café Cloud 9 läuft der große Preis von Ungarn auf einem Großbildschirm – Doppelsieg für Ferrari.

Als ich zum Wohnmobil zurück komme, ist es schon wieder Zeit fürs Meer. Danach duschen wir uns ab und setzen uns vor dem Wohnmobil an den Abendtisch. Annemarie hat Tsatsiki gemacht und Köfte im Campingplatzrestaurant geholt. Wir trinken noch ein Bierchen und gehen bald ins Bett. Morgen muss ich früh aufstehen.

Selim, mein neuer Fliegerfreund vom Babadağ