Griechenland 1999

Wie jedes Jahr um diese Zeit packt uns auch dieses Jahr im Mai das erste große Reisefieber. Ich habe in den letzten Monaten sehr viel gearbeitet und eine Menge Überstunden angehäuft, die ich noch im Mai "abfeiern" muß, damit sie nicht verfallen. Es gelingt mir, alle offenen Projekte so weit abzuschließen, oder mit den Kollegen, Vorgesetzten und Auftraggebern abzustimmen, sodaß nichts gegen eine längere Abwesenheit spricht.

Als Reiseziel steht Griechenland fest. Wir werden andere Gegenden, eventuell auch die eine oder andere Insel besuchen, aber Griechenland muß es schon sein. Als Fährhafen komme nur Venedig in Frage, stellt Annemarie gleich zu Beginn der Reiseplanung fest. Außerdem haben wir erfahren, daß es bei Strintzis Lines die Möglichkeit gäbe, die Überfahrt in Korfu zu unterbrechen. Die Fährgesellschaft bietet darüber hinaus allen Italien – Griechenlandreisenden an, ohne weitere Kosten eine Fährpassage von Patras oder Killini auf die Insel Kefalonia in Anspruch nehmen zu können.

Die konkrete Urlaubsplanung beginnt Anfang Mai. Mit dem aktuellen Prospekt von Strintzis Lines ermitteln wir mögliche Fährtermine. Dabei ist zu berücksichtigen, daß nur bestimmte Fähren Camping on Bord bieten und die Schiffe einmal von Venedig, ein anderes Mal von Ancona ablegen. Wir ermitteln einen möglichen Fährtermin von Venedig nach Patras am Samstag, den 22. Juni mit dem neuen Schiff Superferry Hellas. Die Rückfahrt würde am Donnerstag den 1. Juli ab Patras nach Venedig mit dem gleichen Schiff erfolgen. Das entspräche einer Urlaubsdauer von 6 Wochen. Eine telefonische Rückfrage bei Strintzis in Venedig (sprechen gut deutsch), ergibt, daß noch freie Plätze verfügbar sind. Ich kläre am nächsten Tag die Urlaubstermine in der Firma ab – es spricht nichts dagegen, sechs Wochen weg zu sein. Also wird abends per Fax gebucht. Wenige Minuten später kommt per Fax die Buchungsbestätigung: Hurra! Sechs Wochen Urlaub liegen vor uns.

Die Zeit bis zum Urlaub vergeht im Flug. Ich habe noch jede Menge Dinge zu regeln und zu erledigen. Zu allem Überfluß werde ich zwei Wochen vor dem Urlaub noch krank. In der letzten Woche putzen wir das Wohnmobil und räumen es systematisch ein. Sechs Wochen Griechenland sind eine lange Zeit, da muß man schon einen Vorrat an Dingen einpacken, die es dort nicht, oder nur sehr teuer zu kaufen gibt. Unser Keller füllt sich mit Palletten von Milch, Kaffee, Hunde- und Katzendosen, Windeln, Kosmetikartikeln, Konserven und vielem mehr. Uns geht beim Packen der Platz aus. Unser Mobil ist bestimmt nicht klein. Wir haben einen geräumigen Keller und jede Menge Schränke. Trotzdem erfordert es einige Tüftelei, bis wir alles verstaut haben. Mehrmals muß ich einen Schrank nochmal aus- und anders einräumen, bis alles untergebracht ist, was Annemarie mir anschleppt.

Dank der Zusatzfedern sieht man dem Wohnmobil von außen das Gewicht der Ladung nicht an. Wir haben genügend Zuladungsreserven, dessen habe ich mich Anfang des Jahres vergewissert, als ich unser Fahrzeug wiegen ließ.

Am Donnerstag, den 20. Mai werden die letzten Dinge in unsere mobile Zweitwohnung gepackt, die Surfbretter auf dem Dach verstaut und der Motorroller aufgeladen. Das Reisefieber hat seinen höchsten Punkt erreicht. Hoffentlich geht's bald los. Morgen muß ich nochmal ins Büro, wie soll ich das nur überleben?

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