Dienstag, 3. April 2001

Die Dorfjugend hat wohl heute Nacht versucht, unseren Schlaf mit lauter Musik und Motorenlärm zu stören. Bei mir ist ihr das nicht gelungen, anscheinend aber bei Annemarie, denn sie berichtet mir heute Morgen davon. Irgendwann hat dann wohl ein älterer Mann dafür gesorgt, dass die Youngsters verschwinden. Eigentlich sind wir aber selbst schuld. Schließlich stehen wir auf ihrem nächtlichen Treffpunkt.

Unser Schlafplatz heute Nacht: üblicherweise Treffpunkt der Dorfjugend?

Nach dem Frühstück geht es mit den Kleinen nochmals auf den Spielplatz. 

 Danach setzen wir unsere Fahrt fort. Allerdings brauchen wir nicht weit zu fahren. Bei Marina di Noto finden wir ein schönes Plätzchen am Strand, wo wir uns für heute niederlassen. 

Die Kinder spielen den ganzen Tag im Sand und wir Eltern lesen, und spielen Federball. Am Nachmittag fahre ich mit dem Motorroller nach Noto, um diese Stadt, die als schönste Barockstadt Siziliens gilt, zu besichtigen. 

Nach dem großen Erdbeben von 1693 wurde Noto, wie viele andere Städte in dieser Region, vollständig neu aufgebaut. Dabei wurde die Stadt am Reißbrett entworfen und im Barockstil erbaut. Die Gebäude sind teilweise fast überschwänglich verziert. 

Balkonverzierungen im Barokstil

Leider nagt der Zahn der Zeit, vor allem aber die Autoabgase an den Sandsteinfassaden, sodass manche Fassaden sehr angegriffen aussehen.

Eine abgestützte, vom  Einsturz bedrohte Fassade

Am 13. März 1996 stürzte die Kuppel der Kathedrale von Noto nach schweren Regenfällen ein. Seitdem wird abgestützt, was davon noch erhalten ist. Wann die Kuppel wieder aufgebaut wird, steht in den Sternen. Trotzdem wird am Dom schwer gearbeitet. Das ganze Bauwerk ist eingerüstet, sodass man überhaupt nichts von diesem imposanten Bauwerk sehen kann.

Ich kehre zum Wohnmobil zurück. Annemarie und ich verbringen den restlichen Nachmittag mit Kaffeetrinken und Federball spielen, während die Kinder den ganzen Nachmittag glücklich im Sand spielen.

Eine Hundegang bewacht diesen Strandabschnitt. Vier oder fünf Hunde umstreichen unser Wohnmobil, immer in sicherem Abstand und überhaupt nicht aufdringlich. Wir geben ihnen jeweils einen Hundekuchen und schließen so Freundschaft mit ihnen.

Als es Zeit für's Bett wird, essen die Kinder mit großem Appetit ihren Brei, fallen ins Bett und sind auch gleich eingeschlafen. 

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